Nähe und Distanz

Die Liebe sucht die Nähe, das Verlangen braucht die Distanz…
Das Thema *Liebe* ist so alt wie die Menschheit selbst!

Ein schier unerschöpfliches Thema, weil jeder ein unterschiedliches Empfinden hat und es ist überall schon soviel darüber geschrieben worden.

Aber was ist Nähe?

Für mich ist NÄHE mehr als das Gegenteil von DISTANZ, ein menschliches Grundbedürfnis. Dennoch ist sie in Beziehungen oft schwer zu finden. Warum das wohl so ist? Nicht mal namhafte Psychologen sind sich darüber einig, was Nähe wirklich ist. Einige Menschen definieren sie als objektiv beobachtbares Verhalten im Sinne physischer Anwesenheit. Andere Leute als Kenntnis, Verständnis und Wertschätzung der SEELE des jeweils anderen.

Konsens besteht lediglich darin, dass das Streben nach Nähe ein Grundbedürfnis ist - und das von Geburt an.
Bekommt ein Säugling zuwenig Zuwendung, hat er ein Entwicklungsdefizit bis hin zum Tod. Beziehungen kränkeln wenn es an der Wunderdroge Nähe fehlt.

Das ist Fakt.
Es gibt viele Menschen die Nähe suchen, sie aber im entscheidenden Moment nicht zulassen. Meistens fällt es sehr schwer die eigenen Bedürfnisse und Wünsche in Worte zu fassen, sie sich selber konkret einzugestehen. Man hat auch Angst dass man zurückgewiesen werden kann, seelische Verletzungen entstehen. Dann steht man ja auch noch vor einem anderen Problem: Ist der Partner bereit oder fähig, das zu geben, was man braucht? Kein einzelner Mensch allein kann unsere zahlreichen körperlichen, geistigen und emotionalen Bedürfnisse allein befriedigen. Derer braucht es viele. Mit Freunden kann man z.B. viel stressfreier aushandeln, welchen Raum wir in einer Beziehung brauchen, ohne zu verletzen oder verletzt zu werden. Vor allem aber ist es aber enorm wichtig, mit dem Partner über nicht gestillte Bedürfnisse zu reden, bewusst nach so genannten Harmoniefeldern zu suchen, nach Dingen, die beiden Spaß machen und diese dann auch zu pflegen.

Wichtig ist auch zu akzeptieren dass der Partner ein anderes Nahebedürfnis haben könnte. Es gibt Menschen die auf Nähe misstrauisch reagieren, weil sie in ihrem Leben oft und oft zurückgewiesen wurden. Sie können aber Distanz auch nicht so gut aushalten, weil sie Angst haben den anderen zu verlieren. In einer Beziehung stimmt die Balance dann, wenn sich zwei miteinander wohl fühlen. Auch loslassen können ist ganz wichtig, dann kann man Nähe fühlen, wenn der geliebte Partner wieder kommt; dazu gehört auch, dass man dann mehr Sicherheit beim Alleinsein erlebt und es ebenso genießen kann und nicht immer Ängste ausstehen muss.

Über dieses Thema könnte man noch weit reichender referieren, es würde aber den Rahmen hier sprengen. - Bitte um eure Meinung dazu.

LG
Vanilleeis

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Kommentare

  1. Ja, ich denke auch, dass man darüber Bücher schreiben könnte, und es sind ja auch viele Bücher darüber geschrieben worden. Nur, wie heisst es doch so schön: Die grösste Distanz ist zwischen Kopf und Herzen, oder auch zwischen Erkenntnis und Umsetzung.

    Die besten Lehrmeister sind wir eigentlich doch selbst. Wir müssen nur in uns selbst hineinhören und unsere Reaktionenkritisch, aber auch wohlwollend beachten, dann erkennen wir bald unsere eigenen Grenzen, Bedürfnisse, Aengste, vor allem, und es braucht wohl ein sehr starkes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, sich dem Risiko der Zurückweisung zu stellen, aber wenn man das Risiko eingeht, stellt man öfter als befürchtet fest, dass das Risiko garnicht so gross ist, wenn man den Mut hat, sich selbst und echt zu sein.
    Gruss Willi

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