Medizinisches Cannabis bei Arthrose: Wie Senioren von der Schmerztherapie profitieren können

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Arthrose ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Alter. Viele Menschen über 60 sind betroffen, und die damit verbundenen Gelenkschmerzen können den Alltag erheblich beeinträchtigen. Während herkömmliche Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac oft mit Nebenwirkungen verbunden sind, suchen immer mehr Senioren nach alternativen Behandlungsmethoden. Eine davon ist medizinisches Cannabis.

Wie medizinisches Cannabis bei Arthrose wirkt

Die Wirkung von medizinischem Cannabis basiert auf sogenannten Cannabinoiden – natürlichen Inhaltsstoffen der Cannabispflanze. Zwei dieser Stoffe stehen im Fokus: THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Während THC eine schmerzlindernde und entspannende Wirkung hat, wirkt CBD entzündungshemmend. Bei Arthrose, einer degenerativen Gelenkerkrankung, bei der es zu Entzündungen und Schmerzen kommt, kann diese Kombination hilfreich sein.

Im Gegensatz zu starken Schmerzmitteln, die häufig Nebenwirkungen wie Magenschmerzen, Schwindel oder Abhängigkeit verursachen können, gilt medizinisches Cannabis in angepasster Dosierung als gut verträglich. Viele Senioren berichten von einer verbesserten Lebensqualität und mehr Beweglichkeit im Alltag.

Cannabis wird dabei meist in Form von Tropfen, Kapseln oder als getrocknete Blüte eingenommen. Die Wahl der Anwendungsform sollte individuell mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Besonders wichtig ist die langsamen Dosierungssteigerung, um den Körper behutsam an die Wirkstoffe zu gewöhnen.

Anwendungsformen und Alltagstauglichkeit für Senioren

Die praktische Anwendung von medizinischem Cannabis richtet sich nach den Bedürfnissen und Fähigkeiten der betroffenen Person. Gerade im höheren Alter ist es wichtig, eine Form zu wählen, die leicht verständlich und einfach zu handhaben ist. Die gängigsten Varianten sind:

- Öle oder Tropfen zur sublingualen Einnahme (unter die Zunge geträufelt)
- Kapseln, die ähnlich wie andere Medikamente eingenommen werden
- Inhalation mittels Verdampfer (Vaporizer), bei dem keine Verbrennung stattfindet
- Cremes oder Salben zur äußerlichen Anwendung auf schmerzenden Gelenken

Für Senioren sind insbesondere Öle und Kapseln geeignet, da sie leicht dosiert und ohne technische Hilfsmittel eingenommen werden können. Die Wirkung setzt in der Regel innerhalb von 30 bis 90 Minuten ein und hält mehrere Stunden an. Wichtig ist es, einen geregelten Einnahmeplan einzuhalten und die Wirkung regelmäßig zu beobachten, um die Dosierung gegebenenfalls anzupassen.

Die Einnahme kann problemlos in den Alltag integriert werden, etwa zu den gewohnten Mahlzeiten. Viele Senioren schätzen es, dass medizinisches Cannabis nicht nur die Schmerzen lindert, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden verbessert.

Rechtliche Grundlagen und der Weg zum Rezept

In Deutschland ist der Einsatz von medizinischem Cannabis seit 2017 gesetzlich geregelt. Patienten mit chronischen Schmerzen – wie sie bei Arthrose auftreten – haben grundsätzlich die Möglichkeit, Cannabis auf Rezept zu erhalten. Voraussetzung ist, dass andere Therapieansätze nicht ausreichend wirken oder mit zu starken Nebenwirkungen verbunden sind.

Der erste Schritt führt über das Gespräch mit dem Haus- oder Facharzt. Dieser kann eine Cannabistherapie vorschlagen und die erforderlichen Unterlagen für die Krankenkasse vorbereiten. Die Kostenübernahme muss von der Kasse genehmigt werden, was in der Regel einige Wochen dauert. Wird der Antrag bewilligt, kann ein Rezept ausgestellt und das Cannabisprodukt in einer Apotheke bezogen werden.

Einige Patienten entscheiden sich auch dafür, Cannabis ohne Rezept in Form von CBD-Produkten zu erwerben. Diese sind legal erhältlich, enthalten aber kein oder nur sehr wenig THC und dienen nicht als vollständiger Ersatz für medizinisches Cannabis. Eine ärztliche Begleitung ist daher stets empfehlenswert.

Vergleich: Cannabis vs. klassische Schmerzmittel bei Arthrose

KriteriumMedizinisches CannabisKlassische Schmerzmittel
WirkmechanismusEntzündungshemmend und schmerzlinderndHemmen Schmerzrezeptoren
NebenwirkungenGering bei richtiger DosierungMagenprobleme, Schwindel, Abhängigkeit
Verträglichkeit im AlterGut verträglichOft problematisch bei Langzeiteinnahme
EinnahmeformenTropfen, Kapseln, InhalationTabletten, Zäpfchen
KostenübernahmeBei Genehmigung durch KasseIn der Regel problemlos

Was Senioren bei der Anwendung beachten sollten

Auch wenn die Wirkung von medizinischem Cannabis vielversprechend ist, sollten ältere Menschen einige Punkte beachten, bevor sie mit der Therapie beginnen:

- Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten
- Wechselwirkungen mit bestehenden Medikamenten prüfen lassen
- Mit niedriger Dosierung beginnen und langsam steigern
- Regelmäßige Beobachtung der Wirkung und eventuelle Anpassung
- Dokumentation von Einnahmezeitpunkten und auftretenden Effekten

Eine enge Zusammenarbeit mit Arzt und Apotheker trägt dazu bei, die Behandlung sicher und effektiv zu gestalten. Zudem ist es hilfreich, Angehörige oder Pflegekräfte einzubeziehen, um bei der Einnahme zu unterstützen oder auf Veränderungen zu achten.

Bild von Freepik

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