Lieber an Gott glauben als Ungewissheit ertragen?
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Lieber an Gott glauben als Ungewissheit ertragen?
Die Menschen haben das existenzielle Bedürfnis, den Sinn ihres Daseins zu erklären und die Geschehnisse in ihrer Umwelt zu verstehen. Können sie in der direkten Erfahrung keine Lösung für eine Frage finden, so geben sie einer x-beliebigen Erklärung den Vorrang vor der Ungewißheit.
Glauben die Menschen an Gott, weil sie die Ungewissheit nicht ertragen können?
Buecherfan
Beitrag von sunshinelady vom 30.11.2008, 14.07 Uhr
Guten Tag,
Gott (wie immer man ihn im einzelnen definieren mag) als Ursache der Schöpfung kann m. E. keine Ungewissheit sein, denn ansonsten wäre das unendliche Universum nicht existent.
Nach Angabe mancher Wissenschaftler, die auch das Ende des Weltalls bis heute nicht erklären können, sollen neben unserem Universum noch mehr Universen bestehen und all diese "Blasen" sollen zusammen wieder ein "Universum bilden" usw. usw., unerklärlich ohne Ende, denn was sollte hinter dem Ende kommen?
Unsere menschliche Logik kann doch eigentlich gar keine andere Lösung finden als die, dass am Anfang, egal wie dieser Anfang aussah, aus "Nichts" nicht ein Etwas entstehen konnte, und sei es nur Luft, die ja auch aus Inhaltsstoffen besteht - es sei denn man betrachtet unseren Verstand und das gesamte Leben als Fiktion.
Aber selbst in diesem Fall bliebe die Existenz der Gedanken.
"Cogito, ergo sum" schloss daraus Descartes
(Ich denke, also bin ich)
und Eugen Roth äußerte seine Überzeugung so:
www.poesieecke.de/master.php?kat=72
Du weisst, dass hinter den Wäldern blau
die großen Berge sind.
Und heute nur ist der Himmel grau
und die Erde blind.
Du weisst, dass über den Wolken schwer
die schönen Sterne stehn.
Und heute ist aus dem goldenen Heer
kein einziger zu sehn.
Und warum glaubst du dann nicht auch,
dass uns die Wolke Welt
nur heute als ein flüchtiger Hauch
die Ewigkeit verstellt?
Eugen Roth
In diesem Sinne wünsche ich allen
eine wunderschöne, gemütliche
und nachdenkliche Adventszeit.
VG
Sunshinelady
Sapere aude! (Wage es, zu denken!) Immanuel Kant
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