Lebenszeichen
Es ist kalt in Vorpommern! Die kalte Ostsee und ein steifer Wind aus dem Nordosten sorgen für Temperaturen, die auch bei Sonnenschein kaum über die 10°C- Marke schauen können. Selbst dran schuld sag ich da nur. Ich hätte ja noch im Süden bleiben können.
Seit mehr als 2 Wochen schwimmt unsere SAMANTA wieder im Wasser in einem Hafen bei Greifswald. Wobei die Bezeichnung Hafen zu viel der Ehre ist. Er ist eigentlich nur ein Anleger im Flüsschen Ryk, umgeben von großen Reetflächen in einer sumpfigen Gegend. Ruhig ist es hier. Das ist aber auch das Einzige. Da lenkt nichts von der Arbeit am Schiff ab.
Ich bin natürlich seit zwei Wochen an Bord, so zu sagen wieder zu Hause. Es ist unendlich viel zu tun. Anfang Mai soll es auf eine mehrere tausend Seemeilen lange Segeltour gehen. Da muss am Schiff alles stimmen. Ich schraube, säge, bohre, hämmere, schimpfe und stöhne seit vielen Tagen vor mich hin. Die SAMANTA lässt es willig über sich ergehen. Hoffentlich mache ich alles richtig bin ja nicht vom Fach. Wenn ich auf dem Steg stehe und mir die Kleine anschaue geht mir aber immer wieder das Herz auf. Ich freue mich wie ein kleiner Junge, dass mein Ziel, auf das ich mehrere Jahre hin gearbeitet habe, endlich in greifbare Nähe rückt.
Besuch hatte ich auch schon. Frau b. war hier und wir haben bei unseren Ausflügen gemeinsam gefroren. Nur im Schiff ist es wohlig warm. Und mein Bruder mit seiner Frau sind über Ostern zum Helfen gekommen. Als Highlight brachten sie selbst hergestellte thüringische Hausschlachtewurst mit. Echt lecker.
Glücklicherweise ist es mir gelungen, zwei Männer zu finden, die das Segelabenteuer mit mir gemeinsam durchziehen wollen ein Vorruheständler aus der Schweiz und ein Rentner aus dem Ruhrpott. Beide sind erfahrene Segler und bringen knapp vier Monate Zeit mit. Das sollte reichen, um das Schiff ans Ziel zu bringen.
Gedanken mache ich mir noch wegen des Internetzugangs. Wir werden so viele Länder anlaufen, dass der Kauf von Handykarten für jedes Land schwerlich realisierbar sein wird. Mit einer deutschen Karte via Roaming im Ausland zu surfen, scheint mir zu teuer zu sein. Deshalb verzichte ich vollständig auf das Surfen mit Telefonkarte und setze voll auf Wlan in den Hafenstädten. Spätestens nach drei Tagen muss der Wetterbericht erneuert werden. Das wiederum bedeutet, dass sich die Segeldistanzen auf maximal 2 oder 3 Tage am Stück begrenzen werden. Auch nicht schlecht.
Soviel zwischendurch. Jetzt mache ich mich wieder an meine to do- Liste.
🙂 🙂 Hallo Balloony, endlich ein Lebenszeichen von dir, freue mich.
Und noch mehr freu ich mich für dich, dass es bald losgeht und wirklich du dein Ziel vor Augen hast mit 2 Seglern. Ich wünsche euch auf jeden Fall "Mast und Schotbruch!", immer und zu jeder Zeit eine handbreit Wasser unterm Kiel.
Wie ich dich kenne, du wirst immer eine Möglichkeit fürs Internet finden und ich/wir freuen uns von deinen Erlebnissen zu hören.
Also mach es gut, ich grüße dich allerliebst
die Flo(h), die ein wenig neidisch ist und mit Sehnsucht im Herzen immer auf einen Bericht wartet.
Allerliebst Grüße auch an St, Frau Balloony, melde dich doch bald!