Lebenslauf Kapitel 5
Kapitel 5
Im Ablauf der Jahre begann auch meine Zeit des Pubertierens. Meine Klassenkameraden hatten sie schon hinter sich gebracht, oder waren mittendrin. Pechvogel wie ich bin, stürzte ich, und fiel mit geöffnetem Mund auf das Straßenpflaster. Die Folge: ein Vorderzahn brach zur Hälfte ab.
Meine Eltern hatten kein Geld mir einen Stiftzahn machen zu lassen und so lief ich mit dieser Zahnlücke herum. Sehr nett wie die Klassenkameraden und andere Freunde mit mir umgingen. Ab sofort wurde ich nur Einzahn gerufen. In dieser Zeit habe ich das Lachen verlernt. Ich traute mich nicht mehr in Gegenwart anderer den Mund aufzumachen, oder ich hielt eine Hand davor. Und das in der Zeit meiner Pubertät, wo ich feststellte es gibt ja
auch noch eine andere Gattung Menschen, Mädchen. Meine Bemühungen auf diesem Gebiet erfolgreich zu sein waren gleich Null. Ich war ein Ausgestoßener. Kein Vorderzahn, Segelohren, krumme Beine, es war zum Heulen. Auch hatte ich keine Ähnlichkeit mit einem
zu dieser Zeit bekannten und umschwärmten Filmstar, so wie Errol Flynn, ich tendierte in Richtung Quasimodo, na nicht ganz so schlimm, aber was angenehm Anziehendes nannte ich nicht mein Eigen. Lach.
Auch meine Bemühungen an abgelegte Freundinnen von meinen Freunden heranzukommen waren erfolglos. Ich sollte lieber in der Kirche pfeifen, als an Mädchen zu denken.
Zum Lachen ging ich in Zukunft in den Keller oder nur bei Dunkelheit. Ich legte mir einen
griesgrämigen Gesichtsausdruck zu, der ist bis heute geblieben (nicht von meinem Profilbild täuschen lassen, das ist eine Zufallsaufnahme). Auf Vorhalt erkläre ich immer. ich leide von Geburt an Lachmuskelschwäche.
Sehr viel später in meinem Leben wurde festgestellt, alle diese Faktoren bewirkten bei mir
das Ausbilden eines nur geringen Selbstbewusstseins.
Kommentare