Lebenslauf Kapitel 25

Kapitel 25

Mein Leben verlief in geordneten Bahnen.
Mit noch zwei Gruppenfreunden machten wir
Urlaub auf meiner Lieblingsinsel Fanö.
Da wir drei Männer waren sagte ich mir:
Warum rasieren? eine so genannte
„ Popelbremse“ hatte ich schon seit 30 Jahren,
sah damit auch nicht besser aus. Nun wurde ich faul.
Also nicht mehr in den 14 Tagen Urlaub rasiert, nur
so das Kinn, hübscher wurde ich auch nicht –lach
Bei der Rückkehr mich meinen Töchtern vorgestellt,
und die sagten: Papa lass mal, siehst so aus wie unser
verstorbener Hausarzt. Das Ding blieb dran.
Wurde jedoch ordentlich gepflegt, kurz, und nicht ein Wildwuchs.
Nur eine passende Dame fehlte mir noch.
1999 war leider mit dem Pförtner Job Schluss.
Die Schule gab mangels Schüler auf.
Zur gleichen Zeit las ich in der Zeitung unter
Stellenanzeigen, eine Senioren - Residenz sucht
einen Pförtner, Rentner oder Frührentner.
Als ich den Ort las musste ich schmunzeln.
Es war meine ehemalige Lehrstelle, das Hotel,
welches jetzt ein Pflegeheim war.
Ja, das wäre vielleicht was, mein Berufsleben
würde sich runden. Aber ich war ja noch kein
Rentner oder Frührentner, eine Ablehnung
war programmiert.
Drei Wochen später die gleiche Anzeige in der
Zeitung. Ach, dachte ich mir, ruf doch mal an.
Gesagt getan, da ich nach 16 Uhr dort anrief
meldete sich ein Pförtner. Von der Geschäftsleitung
war niemand mehr im Hause.
Ja erklärte er mir, sie suchen einen Pförtner, aber nur
für die Wochenenden und für alle Feiertage.
Arbeitszeit von 10.00 -20.00 Uhr, und es gibt
1300 DM Brutto. Und wenn ich Interesse hätte, sollte
ich am nächsten Tag um 10 Uhr vorbeikommen.
Was soll es, hingehen kann ja nicht schaden.
Vor mir und hinter mir noch andere Kandidaten.
Dann war ich dran. Mit dem Geschäftsführer ins
ehemalige Restaurant. Als ich mich dort interessiert
umschaute was sich verändert hatte, fragte er mich,
und ich erklärte ihm meine Bewandtnis mit diesem Haus.
Er war sehr erstaunt und als ich meine Aussage erweiterte,
dass ich auch im Polizeiabschnitt beschäftigt war
wo das Pflegeheim ist, hatte ich bei ihm gewonnen.
Er wollte mich. Meinen Hinweis auf die Kosten, wischte
er weg, die sind für das Haus nicht relevant.
In der Nacht zuvor hatte ich das Szenario schon gedanklich
durchgespielt, im Falle eines Falles, was machst du?
Nun war der Fall da. Ich sagte zu.
Ich war zurzeit ohne Partnerin, eine neue Partnerschaft würde
wenn, bestimmt mit einer Rentnerin sein, dann hätten wir uns
von Montag bis Freitag und am Wochenende ist sie froh wenn
der „ Olle“ nicht da ist.-lach.
Aber bei den christlichen Arbeitszeiten sind ja die Tage ab 20 Uhr
noch nicht vorbei.
Drei Tage später fing ich mit diesem Job, mittlerweile sind schon
10 Jahre damit vergangen.
Weiterhin bekam ich den Hinweis das Haus zieht im Februar in einen
Neubau im Bezirk Steglitz, na toll, nur noch 6.5 km von meinem
Domizil entfernt. Zusätzlich bekam ich Verpflegung: Mittagessen,
Kaffee und Kuchen und Abendessen. Prima, Geld gespart.

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