Lebenslauf Kapitel 24

Kapitel 24

Da ich kein Typ bin der sich nach der Pensionierung
in den Schaukelstuhl setzt und vom Morgen an auf den Abend
wartet, und mich drückte ja der Unterhalt, suchte ich mir
eine Arbeit. Ich konnte ja nach der Pensionierung so viel
Geld verdienen wie ich wollte, nur Steuern waren zu
entrichten. Leider musste ich mein Apartment verlassen,
die Eigentümer hatten das Haus verkauft. Ich suchte mir ein
anderes Apartment, ebenfall sehr schön.
Aber ich möchte hier noch von einer Macke schreiben,
oder von einem Umstieg auf Süßigkeiten. Jeden Tag kaufte ich mir
eine Büchse Milchmädchen a 400gr. Die Hälfte löffelte
ich gleich weg, dann in den Kühlschrank um den Rest am
Abend aufzuessen. Nix mit abends, ca. eine halbe Stunde
später die Büchse raus aus dem Kühlschrank und ausgelöffelt.
Manchmal wurde mir richtig schlecht, hielt mich aber
nicht davon ab am nächsten Tag das Spiel zu wiederholen.
Weil es ab und an zu süß war, schnell noch einige Löffel
mit Kürbis süß/sauer hinterher, toll, erbrechen war die Folge.
Abstand habe ich erst nach einem Monat davon genommen.
Aber auch Heute m u ß ich etwas Süßes zum Kaffee haben,
und wenn es nur eine Scheibe Brot mit Marmelade ist.
Leider wurde ich bei verschiedenen Jobs abgelehnt.
Die Kostenfrage für die Unternehmen war hinderlich.
Ich war noch kein „Vollrentner“, keine 65 Jahre alt.
Verursachte den Firmen Kosten.
Also suchte ich einen 620 DM Job. Auch hier kein Erfolg.
Aber bei einer Pizzabude hatte ich Erfolg und wurde nun
Pizzafahrer. Mit dem Trinkgeld kam ich so auf gut 800 DM
im Monat. Leider machte mein Auto nicht oft mit,
die Lichtmaschine war ständig zu erneuern, das ewige Starten
vertrug sie nicht. Na ja ein Engländer, oder wie meine Freunde
sagten „Britisch Elend“. 1998 war auch mit diesem Auto Schluss.
Ein neues Auto musste her, aber was? Ich war ja noch immer ein
Fan von englischen Autos, weil „bretthart“. Aber der neue Rover
114GT (klaro) war gebraucht nicht preiswert zu bekommen.
Also her mit einer sanften Schaukel, einem Franzosen.
Ein Twingo, gebraucht, war meine neue Errungenschaft.
Ab 1996 versuchte ich mit der Gattung weiblich eine Beziehung
aufzubauen .Der erste Versuch mit einer Gruppenfreundin war ein
Flop, aber sehr lehrreich für mich. Alles was ich in meiner Ehe
falsch gemacht, oder nicht gemacht habe, wollte ich nun richtig
machen. Mit dem Erfolg, ich machte wieder alles falsch.
Ich überschüttete die Frau mit meinen Zuwendungen, ich erdrückte
sie bis sie Hilfe, Hilfe du bist ein Verrückter rief.
Jeden Tag einen Brief, wenn möglich noch Blumen, jeden Abend
noch eine „Gute- Nacht- Geschichte“ per Telefon und noch so andere Sachen.
Ich kippte ein Füllhorn über sie aus.
Nachdem wir uns trennten und auch ausgesprochen hatten
besorgte ich mir Literatur über Partnerschaften und lernte.
Im Verein machte ich mich nützlich, zeigte meine Dankbarkeit,
übernahm so einige Funktionen. Aufklärungsarbeit an Schulen,
bei der Feuerwehr, in Sucht – Kliniken und auch als Gruppensprecher
im Verein. Im Verlauf der Jahre lernte ich andere Frauen kennen, aber
so richtig „Klick“ machte es nicht. Ablehnungen erfuhr ich auch, aber ohne
Nachteile. Ich spielte immer mit offenen Karten und sagte gleich was mit
mir los ist, entweder war es dann nur ein netter Kaffeestündchennachmittag,
oder es entwickelte sich mehr, oder ein Weiter wurde gleich abgelehnt.
Manchmal lustig mit der Bemerkung: ich lege mir doch keine Zeitbombe ins Bett.
Zusätzlich zum Pizzafahren bekam ich doch einen 620 DM Job.
620 DM zum Urlaub und 620 DM zu Weihnachten, toll. Ich wurde Pförtner
in einer Schule für Physiotherapeuten, immer von 17 bis 21Uhr, einschließlich
Samstag und Sonntag, und der Clou, wir waren drei Pförtner, also nur jede dritte
Woche diesen Job. Das hätte so weitergehen können.

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