Lebenslauf Kapitel 23
Kapitel 23
Mitte Dezember stand der Verwaltungsgerichtsprozess an.
Ich dachte mir, ein guter Zeitpunkt, so kurz vor Weihnachten
wird es wohl nicht so schlimm werden. Auch waren es bis zu
meiner Pensionierung nur noch 11 Monate Wartezeit.
Und so war es auch, der Vorsitzende sagte zwar: in ihrem Fall
gab es eigentlich nur rausschmeißen, aber wir haben uns
nicht dafür entschieden, sondern nur zur Dienstgradherabsetzung.
So verlor ich zwei Sterne behielt aber das große Ganze, meine
Pension, wenn auch um eine erhebliche Summe gekürzt.
Mein kleiner Einwand zu meinem Anwalt, man, wenn ich noch so
20 Jahre lebe zahle ich ja eine ordentliche Strafe gegenüber der Summe
die ich entwendet habe. Na, war nur eine Nebenbemerkung.
Jetzt war ich schon gut 2 ½ Jahre nüchtern und bemühte mich
um eine Krankenversicherung. Ich habe fast alle Versicherungen
in der Bundesrepublik angeschrieben, von einigen bekomme ich
noch heute das Freikuvert zurück, von überall nur Absagen,
das Versicherungsrisiko sei zu groß. In meiner Verzweiflung habe
ich sogar an das Bundesamt für das Versicherungswesen geschrieben.
Rückantwort: Pech, keine Versicherung ist verpflichtet jemand zu versichern.
Wie nun weiter, 70 % Beihilfe ist vorhanden, die restlichen 30 % bei einer
Arztrechnung muss ich alleine tragen, woher das Geld nehmen?
Mit der Versicherung Kontakt aufgenommen bei der ich früher war,
auch noch meine Pflegeversicherung hatte.
Der Vertreter kam vorbei und gab mir ein Antragsformular und sagte: nun lesen sie
sich das ganz in Ruhe durch und füllen es aus.
Und siehe da, bei der Frage: leiden sie an chronischen Erkrankungen? konnte ich
beruhigt nein schreiben. Alkoholismus ist keine chronische Erkrankung.
Der Antrag wurde angenommen, auch brauchte ich keine Nachzahlungen leisten,
Endlich war ich wieder versichert. Krankheiten ihr könnt kommen.
Zwei Monate vor meiner Pensionierung wurde ich wirklich krank.
Ich bekam eine Schilddrüsenentzündung und ging mit dieser Krankheit
in die Pension. Bis zur Pension hatte ich noch Substanz im Bauch für
einen Neuanfang meiner Ehe. Aber es war von Seiten meiner Frau aus und
vorbei. Wenn ich in dieser ganzen Hoffnungszeit schon für eine neue
Beziehung bereit gewesen wäre, hätte ich mich über die verlorene Zeit
geärgert, für eine neue Beziehung war ich nicht in der Lage.
Noch nicht.
Kommentare