Jungfer Nanettchen oder Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben

Nanettchen war einst ein schönes Kind,
wie man es gar nicht oft hier find.
Die Mutter sagt nun ist es Zeit,
ich näh für Dich das Hochzeitskleid.

Doch Nanettchen war sehr wählerisch
Sie suchte, suchte und zierte sich.
Der war zu groß, der Andere zu klein
Am liebsten sollt es ein Prinz gar sein.

Einer war zu dumm, der Andere zu dick,
der hatte kein Geld, der war nicht chic.
Kein Mann fand Gnad vor ihren Augen,
sie fand, für sie würde Keiner taugen.

So zog der Frühling oft durch’s Land,
doch Nanettchen nie den Richtigen fand.
Und eines Morgens, da wurde sie wach
sah sie die Falten, welche Schmach.

Da strengte sie sich plötzlich mächtig an
zu finden doch noch einen Ehemann.
Doch leider ist es wie beim Sommerloch,
leergefegt ist der Markt, sie sucht immer noch.

Denn sie ist schon sehr in die Jahre gekommen
Niemand hat sich erbarmt und sie genommen
Zu lesen wird einst auf dem Grabstein sein

Hier ruht

ein brav standhaft Jüngferlein,

es kam kein Prinz auf seinem Pferd

die Andern hat sie abgewehrt

nun liegt hier ihr Gebein

so wie im Leben

ganz allein

(c) by Jenna

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