Indien Teil 2
Auf der "Europastraße", die nur aus Schlaglöchern besteht, fahren wir zur Iranischen Grenze. Die Abfertigung geht schnell, und wir sind bald in einer größeren Stadt Rezaiyeh. Wir suchen uns ein Hotel, weil wir mal wieder richtig schlafen und baden wollen. Der Preis ist günstig. Zumindest für die Ausstattung des Hotels. Wir sehen fern, verstehen nichts, únd um Mitternacht, nach dem Gute-Nacht-Gruß des Schahs mit Nationalhymne, endet das Programm.
Am nächsten Morgen kaufen wir im Basar ein. Es ist angenehm, da wir nicht von Einheimischen belästigt werden.
Auf guten Straßen fahren wir Richtung Süden. Immer wieder werden wir durch riskante Überholmanöver in die Rabatten gezwungen. An einer Baustelle überholt uns ein Mercedes und stürzt einen etwa 20m tiefen Abhang hinunter. Es steigen 4 Männer in Burnussen aus. Sie scheinen nicht verletzt zu sein. Wir hatten vorher den Rat bekommen, uns bei solchen Ereignissen sofort aus dem Staub zu machen, da man als Ausländer immer die Schuld bekommt. Also fahren wir rasch weiter.
Das Tanken im Iran ist angenehm. Der Sprit kostet 4 Pfennig pro Liter.
Wir erreichen Shush, Susa, eine alte Ausgrabungsstätte. Das Wetter ist heiß und feucht. Wir sind froh, dass wir ein Moskitonetz dabei haben. Vorher laufen wir noch durch die Ruinen, die sehr ungeordnet sind.
Südlich von Susa fahren wir durch das persische Erdölgebiet. Eine ebene Wüstenlandschaft, in der Pumpen und Raffinerien kilometerweit nebeneinander stehen. Aus Rohren schießen Flammen in die Höhe.
Es geht hinauf in die Berge nach Shiraz. fast jede Straßenkreuzung wurde durch einen Kreisverkehr ersetzt. Kreisverkehre hat auch jedes Dorf. Shiraz sieht sehr westlich aus, kaum verschleierte Frauen, selbst Kopftücher sehen wir nur selten. Die Frauen sind sehr selbstbewusst, fast alle sprechen Französisch. Eine Studentin zeigt uns den Weg zum Campingplatz in der Stadt. Hier treffen wir viele Europäer und sogar Deutsche.
Wir besichtigen die Stadt mit den Mausoleen von Hafes und Sa'adi, den größten Persischen Dichtern, die um 1200 und 1350 gelebt haben. Die Gräber sind mit prachtvollen Mosaiken geschmückt und befinden sich in einem sehr gepflegten Park.
Brot gibt es draußen. In einem riesigen Lehmofen, einer großen hohlen Halbkugel, in dem Feuer und Glut ist, werden große Fladen an die Wände geklatscht. Nach einer halben Minute sind die Brote fertig gebacken. Sie schmecken nur frisch, nur dann sind sie knusprig.
In der Mittagshitze mag niemand auf die Straße gehen. Die Läden haben geschlossen. Es fahren nur ein paar große Limousinen herum, in denen Kinder schlafen. Mit Klimaanlage ist es kühler als im Haus. Und Benzin kostet ja nichts.
Zusammen mit einem Deutschen Ehepaar, das wir auf dem Campingplatz kennengelernt haben, fahren wir Richtung Isfahan. Etwa 80km nördlich von Shiraz kommen wir nach Persepolis, der ca. 500 vor Chr. gegründeten Königsresidenz. Die Stadt liegt zu Füßen eines Berges am Rand einer riesigen Ebene. Hier fand im Jahr 1971 die 2.500-Jahrfeier des persischen Reiches statt. Die luxuriösen Zelte, in denen die ausländischen Gäste gewohnt haben, stehen immer noch und können für Urlaub gemietet werden.
Über der Stadt sind mächtige Gräber für die Könige in den Fels geschlagen worden.
In der Nähe von Persepolis gibt es keinen Campingplatz. Also bitten wir neben einer Polizeistation schlafen zu dürfen, So sind wir gut bewacht.
Fortsetzung folgt
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