Indien Teil 9

Man muss nur aufpassen, vorher die vielen schwarzen Käfer aus dem Mehl zu sammeln.

Bodh Gaya ist der Ort, an dem Buddha seine Erleuchtung fand. Ein hoher Tempel ist an der Stelle errichtet worden. Auf dem Weg dorthin sehen wir viele Männer und Frauen Liegestütze vor dem Tempel machen. Wohl ein Schritt auf dem Weg ins Nirwana. In der Umgebung des Dorfes stehen viele Tempel. Sie sind von unterschiedlichen Ländern errichtet worden. Ein besonders prächtiger Tempel wurde von Buddhisten aus Thailand errichtet.

Als wir abends vom Dorf zurück zum Campingplatz gehen, fällt plötzlich der Strom aus. Es ist stockdunkel, und wir tasten uns vorsichtig vorwärts. Die Rikscha- und Fahrradfahrer klingeln laut, damit die Fußgänger gewarnt werden. Sie fahren natürlich ohne Licht. Stromausfall soll es hier öfter geben.

Wir verlassen bald hinter Bodh Gaya das Gangestal und fahren Richtung Süden durch ein schönes Hügelland zum Nationalpark von Hazaribagh. Hier soll es unter anderem Tiger und Leoparden geben. In dem Park gibt es neben Resthouses auch ein Dorf. Man könne zu Fuß durch den Park gehen. Die Tiger seien keine „maneater“. Wir möchten gern einen sehen, aber sie zeigen sich nur nachts. Also übernachten wir im Park. Leider zeigt sich außer Hirschen keiner. Weiter südlich ist abseits der Straße der 107m hohe Hundra-Wasserfall. Der Weg dorthin wird gerade geteert. Frauen schleppen in Körben Steine auf dem Kopf herbei, Männer zerschlagen sie mit dem Hammer, dann wird es auf den Weg gekippt, bevor der Teer darüber kommt. Die Männer laufen barfuß über den heißen Teer. Schließlich kommen wir zu dem Wasserfall. Wir sind enttäuscht, denn er führt kaum Wasser. Wir fahren zurück zur Hauptstraße, wieder durch die Baustelle, die schon einige Meter weiter ist. Straßenbauarbeiten gehen hier zügig voran, dafür halten die Straßen auch nicht lange.

Hinter Ranchi wird die Straße sehr gut und breit. Es wird schon dunkel, als wir endlich in Chandil das Rasthaus gefunden haben. Wir machen uns gleich auf den Weg zum Markt um einzukaufen. Da spricht uns ein Mann an, den wir vorher nach dem Weg zum Rasthaus gefragt haben. Er will uns nicht auf den Markt lassen, wir sollen bei ihm essen. Er lädt uns in sein Haus ein. Er ist der Chef einer Bank in Chandil. Seine Wohnung ist im Bankgebäude. Eine sehr geräumige Wohnung mit Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche und Bad, die er mit seiner Frau, dem Kind und einem Dienstmädchen bewohnt. Der ältere Sohn wohnt bei den Großeltern in der nächsten Stadt, wo er die Schule besucht. Die Frau des Hauses kocht für uns und lässt uns dabei zusehen. Es gibt Milchsuppe mit Nudeln, die vorher angebraten werden. Dann gebratene Okra, die hier „Ladiesfingers“ heißen. Danach gebratene kleine Brote, die kräftig mit dem Nudelholz bearbeitet werden und danach in heißem Fett schwimmend gebacken werden. Dabei blasen sie sich kugelförmig auf. Hinterher werden sie mit Honig gefüllt. Wir erfahren, wie man in Indien Tee kocht. Die Teeblätter werden zusammen mit Milch, einer Gewürzmischung aus Zimt, Nelken und uns fremden Gewürzen und viel Zucker gemischt und mit Wasser aufgekocht. Das Ganze wird dann durch ein Tuch gegossen. Das Essen schmeckt sehr gut. Unsere Gastgeber sind Vegetarier. Außer Milch und ab und zu einem Ei, essen sie nichts Tierisches.

Fortsetzung folgt

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