Grenzen der Wissenschaft

Karl Jaspers unterscheidet zwischen Sach- und Seinserkenntnis. Mit dieser Unterscheidung will er die Grenzen der Wissenschaft aufzeigen und einen zunehmenden Wissenschaftsaberglauben überwinden.

Der Wissenschaftsaberglaube fußt nach Jaspers auf dem Glauben, dass die Wissenschaft einen festen Halt in allen Lebensbereichen geben kann. Gläubige der Wissenschaft würden sich blind vermeintlichen Sachverständigen unterwerfen und glauben, dass durch Wissenschaft und Planung die Welt im Ganzen in Ordnung zu bringen sei. Sie hoffen, durch die Wissenschaft Ziele für das eigene Leben zu erhalten. Dies ist nach Jaspers eine Illusion.

Wissenschaftliche Erkenntnis, argumentiert er, sei immer nur partikulär, auf bestimmte Gegenstände beschränkt und deswegen nicht auf die Erkenntnis des Seins als Ganzes gerichtet. Weil die Wissen- schaft nur begrenzte Bereiche untersuche, könne sie auch keine Ziele für das Leben geben. Sie stelle keine gültigen Werte auf.

Den Menschen könne sie nicht führen, weil sie nur Sacherkenntnis, nicht aber Seinserkenntnis schaffe. Ergo könne sie keine Antwort darauf geben, wie ein gutes Leben zu führen ist. Das, so Jaspers, sei die Aufgabe der Philosophie.

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