Fragen

Ein Schiff ohne Anker,
so treib ich dahin,
kein Ruder, kein Segel,
ich weiß nicht, wo ich bin.
Geht’s vorwärts, geht’s rückwärts,
ich kann es nicht sagen,
und niemand ist da,
den man könnte befragen.

Alle treiben auf ihren Schiffchen dahin,
niemand weiß, wo kommt er her, wo geht er hin,
niemand scheint sich das je auch zu fragen,
wichtig scheint nur, ein gefüllter Magen,
ich frag bei diesem und jenem mal zaghaft an,
wie weit er meine Fragen beantworten kann.
Sie sind alle beschäftigt,
paddeln mal nach hier, mal nach dort,
mir scheint, außer mir haben alle einen Plan,
und schauen mich nur verständnislos an,
ob solch sinnloser Fragen,
die eh keiner beantworten kann.
Ihr Rat, Ich solle lieber mal paddeln, wie es alle tun,
anstatt mich solcherart auszuruhn.

Ich bin ratlos, es ergibt keinen Sinn,
warum soll ich paddeln,
wenn ich nicht weiß wohin.
So lass ich mich treiben,
ohne zu paddeln oder zu lenken,
verbring meine Zeit zum Grossteil mit Denken,
schau auf das Bemühen der anderen hin,
da kommt mir der Gedanke:
Womöglich liegt im Paddeln der Sinn?

Aber dieser Sinn kann nur auf Zeit einer sein,
denn irgendwann kassiert einer das Paddel ein,
dann hat’s ein Ende mit dem hektischen Getue,
dann ist für jeden einmal Ruhe.
Es ist ein ständiges Kommen und Gehen,
ein Schiff wird versenkt, ein neues taucht auf,
Wo kommt dieses her?
Wo ging jenes hin?
Womöglich liegt im Fragen der Sinn?

Die ANTWORT ist schon ewig gegeben,
die Fragen dazu, das ist das Leben.
Ich komm nirgendwo her, ich geh nirgendwo hin,
es trat mir nur die ANTWORT vor den Sinn,
die Frage zu finden, das war mein Bestreben,
drum bin ich hier, drum bin ich am Leben.

So treib ich auf meines Lebens Schiff dahin,
und frag nicht mehr, wo liegt der Sinn.
Im Denken kann man nur Fragen finden,
jedoch zur Formulierung der Fragen,
da muss man auch mit dem Paddel schlagen.

Ob die Frage dann auch zu der ANTWORT passt,
werden wir erst am Ende erkennen,
wenn uns die ANTWORT wieder vor Augen steht,
wenn unser Schiffchen verschwunden,
das Paddel stille steht.
Meist liegen wir in der Formulierung daneben
Und schon hat es uns wieder - Das Leben.
Neue Runde, neues Glück,
so läuft es seit Zeiten, unser Geschick.

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