... die verlorene Welt

... die verlorene Welt (YadeSiegel)

ich...sitz` am Fenster...schau hinaus, und fremd... sind die Gedanken,
da seh` ich nichts... was mir vertraut, mein Gang... gerät ins Schwanken.
Viel Greise...seh' ich.... um mich rum, und doch... bin ich alleine,
nur...wer die Welt...wie ich gekannt', kann wissen... was ich meine.

Die Bilder...auf dem kleinen Tisch, die zeigen...was gewesen,
in dieser Welt... hab` ich geforscht, man nannte mich... belesen,
Gespräche...die ich einst geführt, die waren... tiefen Sinnes,
nun sitz ich hier...und weiß nicht mehr, wo meines Lebens... Sinn ist !

Ein weißes Pferd... war mir die Welt, stolz war mein Blick... da oben,
-grad` saß ich fest... im Sattel noch, bin... durch die Welt geflogen !
So...hab` viel Dinge ich geseh`n, schön... wertvoll...wie Geschmeide,
ein rauschend Fest... war mir die Welt, sie diente mir... zur Freude.

Auch dunkle Zeiten... hatte ich, so - spielt nun mal... das Leben,
da wohnte Trauer...tief in mir, vom Unglück...muss ich reden.
Doch...ganz egal, wie schwer mein Herz, wie düster... die Gedanken,
ich kämpfte...um der Sonne Licht, um neue Kraft... zu tanken.

Gedanken... wie ich sie jetzt hab`, sind... selten mir geworden,
die Nacht... sucht mich nun ständig heim, dann... fehlen mir die Worte.
Dann...sprech` ich Texte...hundert mal, als hätt` ich`s... nie gesprochen,
denn...der Erinn`rung Band im Kopf, ist plötzlich ...abgebrochen !

Ein Phänomen... das mich erdrückt, macht Angst... mir in Gedanken,
Alzheimer... ist das schlimme Wort, an dem.. .ich soll erkranken.
Ein Wort...nicht mehr...hab ich gedacht, und...hab`s... nicht ernst genommen,
damit die Krankheit... Aufschub hat, hab' Hilfe`...ich bekommen.

So suchte ich... verzweifelt fast, den Grund... für das Geschehen,
mit Therapien... dachte ich... es würde...besser gehen.
Ernährte mich... auch überlegt, hab` sinnlos... nie gefressen,
getrunken auch... mit Maß und Ziel, dem Leben... angemessen.

Alzheimer... ist ein großes Tier, mit langen... scharfen Krallen,
Gedanken...die einst meine Welt, ihm nun... zum Opfer fallen.
Ganz unverhofft... schlägt dieses Tier, in meine Seele ...Wunden,
so..frisst es sich... durch mein Gehirn, bis Beute... es gefunden.

Die Welt... die einst mir Heimat war, mit all..den vielen Dingen,
die mich... in der Erinnerung, noch heut`...z um Lächeln bringen,
Gedanken auch...die nicht nur schön, auch traurig war`n... zuweilen,
Die... sind unwiederbringlich fort, mein Herz... beginnt zu weinen.

Alzheimer heißt... verlor`ne Welt`,
die einst... war mein Zuhause,
es ist... als machte der Verstand, halt nur mal... eine Pause,
vergessen... was einst wichtig war, Familie...Freundschaft... Liebe,
Alles - gegangen... einfach fort, sie schlichen weg...wie Diebe...!

Als ich dann... in der Neuen Welt, ganz sauber... unverdorben,
wurd` in ein Heim... ich überstellt, damit ich hier... geborgen.
Viel Greise...seh` ich... um mich rum, und doch... bin ich alleine,
nur...wer die Welt... wie ich gekannt, kann wissen.... was ich meine...!”

Ein Text von: YadeSiegel

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