Die gute Tat
Die gute Tat - Podhalaner-Hündin  Lazy  in Not 
Lang, lang ist es her, da gehörte ich zu den Pfadfindern. So ganz uneigennützig war mein damaliger Eintritt in diese Jugendbewegung nicht, denn was mich immer fasziniert hat war die Pfadfinderkluft, so eine Art Uniform, bestehend aus Hut, Halstuch und Hemd.  Zu den Jungpfadfindern den Wölflingen, Altersgruppe von 11 bis 13 Jahren,  gehörte ich nicht mehr,  ich startete in der Gruppe der 14 bis 16-jährigen.  Nach  einer angemessenen Zeit der Zugehörigkeit zur Sippe, wurde mir  das Pfadfinderversprechen abgenommen und alles durch feierliche Überreichung des Halstuches besiegelt.
Das Motto des Versprechens lautet:  "Ich verspreche mein Bestes zu tun, allein im Vertrauen auf Gott, zu  jederzeit allen Menschen zu helfen und nach den Pfadfinderregeln zu leben."
Bei uns galt damals der Grundsatz tue jeden Tag eine gute Tat, was teilweise anstrengend war und weil oft das nötige Angebot fehlte, gaben wir uns schon mit kleinen Handreichungen zufrieden. Im Alter verliert sich dieser Grundsatz  schon mal, es werden bedeutend weniger gut Taten vollbracht. Sei es aus Zeitmangel  oder einfach nur Desinteresse. Ja manchmal schaut man diskret zur Seite, was geht`s  mich schließlich an, lass sich doch andere  kümmern? 
Doch am Montag, den 23.01.2012 habe ich den inneren Schweinehund bekämpft, es erreichte mich morgens  ein Anruf aus dem Raum Paderborn. Ein Mann sagte mir er müsste seine  dreijährige Podhalaner-Hündin abgeben, weil  sein Kind eine Tierhaarallergie hat. Die Hündin würde nur noch draußen gehalten und es bestehe zwingend Handlungsbedarf.  Bei Kollegen von mir hätte er schon vorgesprochen, leider bisher alles  ohne Resonanz. So leid es ihm auch persönlich tue, die Gesundheit seines  Kindes hätte auf jeden Fall Vorrang vor allen Gefühlen.
Nun muss man wissen, eine OP-Hündin hat immerhin die Größe eines  Schäferhund-Rüden und dafür geeignete Halter zu finden ist nicht gerade leicht. Die Hündin ist ein Import aus Polen mit Polnischen Papieren. Nachdem ich zwei  Bilder in dreifacher Größe meines Bildschirmes erhalten hatte, machte ich mich an die Bildbearbeitung. Noch am selben Tag habe ich alles in meiner Homepage eingestellt. Zur besseren Kontrolle der Anfragen nur über meine Telefonnummer, denn Lazy musste unbedingt geholfen werden. Die meisten Anfragen kommen allerdings immer nur zu Welpen, obwohl das völlig irrelevant  ist, bei einem ausgewachsenem Hund weiß und sieht man direkt worauf man sich einlässt. Die Geschichte  über das schwere Los von Lazy und die schönen aufgearbeiteten Bilder, fanden regen Anklang, man merkt es direkt an der gestiegenen Besucherzahl auf der Homepage. 
Am Freitag den 27. Januar kam endlich Bewegung in die Sache. Ein mir langjähriger Freund der Rasse rief  morgens um 9:20 Uhr aus Köln an und wir haben uns lange über den Notfall der Tierallergie unterhalten.  Das Ergebnis war durchaus positiv, am Wochenende sollte die OP-Hündin in Augenschein genommen werden. Zwischenzeitlich kam noch eine weitere Anfrage zu Lazy aus Bayern, welche ich auch weitergeleitet habe, denn es ging  alleine um den Notfall und da musste Abhilfe geschaffen werden. Nach telefonischer  Rücksprache sonntags mit dem Besitzer war noch alles offen. Am Montag dann die wunderbare Nachricht aus Köln, wir nehmen die Hündin und holen sie am Wochenende ab.
Mittlerweile hat Lazy sich wunderbar in ihrer neuen Familie eingelebt. Sie ist lieb zur Hauskatze und verträglich zu anderen Hunden und die Tochter des Hauses hat endlich wieder etwas Schönes zum Kuscheln und die ganze Familie ist rundum glücklich und zufrieden. 
Auch ich bin happy, denn ich habe alte Freunde wieder neu entdeckt und konnte einen Podhalaner aus seiner Not retten. 
Es ist immer ein gutes Gefühl, wenn man sein altes Pfadfinderehrenwort mal wieder neu einlösen kann.
Rocky
		
Ich war auch St. Georgspfadfinderin...d.h... bleibe das ja lebenslänglich...:-)
War eine sehr schöne Zeit als wir noch aktiv waren...so zwischen 10 und 20 🙂 🙂 🙂
Danke für Deinen Artikel!
Liebe Grüsse
Pitti
Lebenslänglich Pfadfinderin 🙂