Der Einsame

Wer einsam ist, der hat es gut
Weil keiner da, der ihm was tut
Ihn stört in seinem Lustrevier
Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier
Und niemand gibt ihm weise Lehren
Die gut gemeint und bös zu hören
Der Welt entronnen geht er still
In Filzpantoffeln, wann er will...
in Filzpantoffeln, wann er will

Wer einsam ist, der hat es gut
Weil keiner da, der ihm was tut

Sogar im Schlafrock wandelt er
Bequem den ganzen Tag umher
Er kennt kein weibliches Verbot
Drum raucht und dampft er wie ein Schlot
Geschützt vor fremden Späherblicken
Kann er sich selbst die Hosen flicken
Liebt er Musik, so darf er flöten
Um angenehm die Zeit zu töten...
um angenehm die Zeit zu töten

Wer einsam ist, der hat es gut
Weil keiner da, der ihm was tut

Und laut und kräftig darf er prusten
Und ohne Rücksicht darf er husten
Und allgemach vergißt man seiner
Nur allerhöchstens fragt mal einer
Was, Lebt er noch? Ei Schwerenot
Ich dachte längst, er wäre tot
Kurz abgesehn vom Steuerzahlen
Läßt sich das Glück nicht schöner malen...
läßt sich das Glück nicht schöner malen

Worauf denn auch der Satz beruht
Wer einsam ist, der hat es gut

Wilhelm Busch

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