Bingoline Teil II

Unser Bingo/line wurde erwachsen und legte sich einen Freund zu der jeden Tag mit seinem Herrchen bei uns vorbei ging. Ein Mischling zwischen Schäferhund und Rottweiler und der arme Hund musste jeden Tag zum Bach weil der kein Leitungswasser soff. Als unsere Bingoline dann wieder läufig wurde machte sich ihr Hundefreund mal eben alleine auf den Weg. Bei uns über den Zaun und der Weg war frei.
Mein Mann saß zu Hause in der Küche und die Hunde sausten auf dem Grundstück rum. Kurz darauf kam meine Schwiegermutter in die Küche und jammerte: Heinrich, dei Hünne! ---- Mein Mann ganz seelenruhig: Ja, lot’se doch ok mol! --- Der lies sich nicht aus der Ruhe bringen.
Das Ende vom Lied: Unser ehemaliger Bingo wurde trächtig.
Nach ca. zwei Monaten , ich war zur Wochenendschulung und telefonierte Samstagsabends mit meinem Mann, erzählte er mir, dass unser Bingo seine ganze Decke zerflückt habe. Er würde damit rechnen, dass sie die Nacht oder am nächsten Tag werfen würde.
Der nächste Tag, Sonntag, mein Rückreisetag, waren in unserem Ort Feuerwehrwettkämpfe und mein Mann machte bei der Altersgruppe mit. Als ich morgens mit ihm telefonierte, erzählte er mir, unser Bingo habe drei Welpen. Zu dem Zeitpunkt wusste er noch nicht, ob es noch mehr werden würden. Als ich nachmittags nach Hause kam, waren es immer noch drei Welpen und dabei sollte es auch bleiben. --- Einer sah fast so aus wie die Hundemama, nur mit kurzem Fell. Die anderen Beiden waren etwas kleiner und sahen dem Hundevater sehr ähnlich. Unser Bingo oder Bingoline war stolz wie Oskar.
Ich bin dann zum Wettkampfplatz der Feuerwehr gefahren und traf da die Altersgruppe der Feuerwehr beim allgemeinen Kaffeetrinken an. --- Mein Kommentar zu meinem Mann: Du bist mir der Richtige, haust dir hier die dicke Torte weg und lässt die arme Hundemama zu Hause alleine.
Na , das Hallo könnt ihr euch ja vorstellen. Was Hundemama? Wieviele sind es denn? Wann sind die geboren? Usw. Und dann, wie aus der Pistole geschossen: Die müssen getauft werden! --- Ja, sagte mein Mann, wenn ihr die Taufpaten macht? --- Na und wie, dass war ja was? --- Also wurde ein Termin angesetzt, verabredet, dass da gegrillt werden sollte und dass mein Mann den Grill und die Holzkohle stellen solle. Für den Rest sollten die „Taufpaten“ sorgen .
Der Termin kam heran und die gesamte Altersgruppe der Freiwilligen Feuerwehr stellte sich ein. Außerdem gibt es bei uns im Ort Jemanden, der Alles, was so im Ort passiert mit dem Camcorder festhält. Der durfte natürlich nicht fehlen.
Der Gruppenführer wurde beauftragt, den Pastor zu spielen. Er kam also bei mir an und sagte: Hast du nicht was , was ich anziehen kann, was in Richtung Pastor geht. Kurz überlegt und schon stand es fest. Ein weißer Schal wurde umgebunden, der schwarze Mantel meines Mannes verkehrt herum angezogen, Knopfleiste nach hinten, eine Melone (Hut, damit ihr nicht denkt er hätte einen Kürbis auf dem Kopf ) auf den Kopf und der Pastor war fertig.
Eine kleine Schüssel mit dem Taufwasser und es konnte losgehen mit der Taufe. Die beiden Welpen waren ein Rüde und eine Hündin. Es wurde einstimmig beschlossen, sie auf die Namen „Florian“ und „Florentine“ zu taufen. Die Namen wurden ausgewählt, da Florian der Schutzpatron der Feuerwehr ist. Es wurde die Taufrede gehalten und die Welpen mit Taufwasser berieselt, was denen gar nicht gefallen zu schien. Doch es half ihnen nichts, da mussten sie durch. Die stolze Mama schaute interessiert zu und war ganz friedlich. Sie durfte ihre beiden „Kinder“ anschließend trockenputzen. Die ganze Zeremonie wurde natürlich auf einem Video festgehalten.
Wie ihr euch denken könnt, wurde es ein feucht-fröhlicher Abend. Es wurde beschlossen irgendwann auch die Einschulung zu feiern.
Die Beiden wurden größer und da unsere „Bingoline“ erst sechs Jahre alt war, haben wir die Welpen dann an neue Besitzer vermittelt. Der Rüde wurde in etwa so groß wie die Hundemama. Florentine war ausgewachsen entschieden größer.
Leider ist unsere Bingoline ein paar Jahre später an Krebs erkrankt und wir mussten sie schweren Herzens einschläfern lassen. Doch die Quälerei konnten wir ihr nicht mehr zumuten.
Das sind Erinnerungen, die man nicht vergisst. Der Film über die Hundetaufe war nach einem Jahr in der ganzen Samtgemeinde bekannt und Alle meinten , dass könne auch nur bei uns stattfinden.

🙂 🙂 🙂

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Kommentare

  1. 🙂 Liebe Bingolin,

    was eine schöne und niedliche Geschichte und im 1. Teil auch noch Schleichwerbung, grins!

    Dialekt aus deiner Gegend kann man lesen und ich, als Saarländerin, habe ihn verstanden.

    Wenn man selber immer Hunde und Katzen hatte und immer noch hat, kann man es nachvollziehen, was du uns erzählst.

    Mach weiter so, ich werde immer mal wieder auf deine Seite gehen und nachsehen, ob es eine neue Geschichte gibt.

    Liebe Grüße
    die Hundeliebhaberin Flo 🙂

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