Begegungen

Neulich beim Walken.
Ich muß es aufschreiben, wozu gibt es den Blog...

Die Kirchturmuhr schlägt siebenmal, die Katze maut nach ihrem Früstück. Durch die Gardinen läßt sich die Sonne erahnen. Fenster auf. Der Himmel: blau mit kleinen weißen Wölkchen, Windstille. Jetzt aber raus, eine Runde Walken.

Sportzeug an, Pulszähler, Schrittzähler, Handy, Schweißband, Sonnenbrille und los geht's. Ein paar Schritte, die erste Anhöhe, über die Straße, die zweite Anhöhe. Auf der linken Straßenseite das letzte Haus, rechts Rapsfelder.

Am Friedhof vorbei in den Wald. Bei den Fischteichen ein Geräusch... Ein Fischreiher hat Beute gemacht und fühlt sich gestört, erhebt sich mit starken Flügelschlägen gen Himmel und dreht eine Runde.

Rechts durch den Wald geht es steil nach oben, insgesamt ca. 80 m Höhenunterschied. Puls ist diesmal aber nur bei 145 Schlägen, guter Wert, bin zufrieden. Halbe Strecke, ca. 1,7 km, 23 Min. Alles ok. Über den Kamm jetzt wieder bergab. Rechts auf der Wiese sind nur zwei Kühe zu sehen, die Amme und zwei Kälber, sonst waren es viel mehr.

Der Feldweg ist noch feucht, ich sollte mir andere Turnschuhe zulegen, diese sind undicht. Um die Kurve nach rechts wieder auf geteerten Untergrund. Eine Kuh ruft. Verstehe nur Muuuh.

Rechts, im Gerstenfeld schreckt ein Reh hoch und springt mit weiten Sätzen im Zickzack Richtung Wald. Über dem Feld tiriliert eine Lerche und darüber ziehen die Ferienflieger ihre Kondenzstreifen in den Himmel.

...und dann bleibe ich erschrocken stehen. Mir kommt eine Kuh den Berg hinauf entgegen gelaufen. Hat sich wohl verlaufen. Ich wechsle die Straßenseite und sehe das Kalb ein paar Schritte hinter der Kuh. Sie maschieren auf dem Grünstreifen in einem Bogen um mich herum, an mir vorbei. Das Kalb fängt an zu galopieren und rutscht auf dem Aphalt fast aus. Sie traben Richtung Wiese, wo sie eigentlich sonst auch immer waren.

Ein paar Schritte weiter kommt der Bulle... Ich überprüfe die Farbe meines T-Shirts, gelb nicht rot... Himmel ist die Straße schmal geworden. Der Bulle zögert nur kurz, trabt dann weiter. Wir kennen uns ja, nur war da immer ein Zaun zwischen.

Hinter den Bullen noch ein Kalb. Haben die einen Stadtbummel gemacht oder was?
Das Kalb traut dem Frieden nicht und bleibt stehen. Ich auch. Nichts passiert. Ich mache einen Schritt zurück, das Kalb einen Schritt vor. Dann drehen ich mich zum Graben hin und schaue nach unten, das Kalb traut sich in einem Bogen an mir vorbei. Ich werfe einen Blick über die Schulter. Das Kalb bleibt stehen und wirft einen Blick über die Schulter. Wir schauen uns an und denken wohl beide: nochmal gutgegangen.

Die Herde trabt hinter das Gatter auf ihre Wiese als ob nichts gewesen wäre... ich petze nicht und gehe weiter an dem Maisfeld vorbei. Schon wieder ein Geräusch. Diesmal ist es Meister Lampe, der sich gestört fühlt und ganz schnell davon flitzt.

Der Tag fängt ja gut an... 🙂

Ähnliche Beiträge

Kommentare

Verstoß melden

Schließen