Aus:" Blumen auf den Weg gestreut - 176 Jahre GOETHE
Ein Veilchen auf der Wiese stand,
Gebückt in sich und unbekannt,
Es war ein herzig's Veilchen.
Da kam eine junge Schäferin
Mit leichtem Schritt und muntern Sinn
Daher, daher,
Die Wiese her, und sang.
Ach, denkt das Veilchen, wär ich nur
Die schönste Blume der Natur,
Ach, nur ein kleines Weilchen,
Bis mich das Liebchen abgepflückt
Und an den Busen matt gedrückt!
Ach nur, ach nur,
Ein Viertelstündchen lang!
Ach, aber ach! Das Mädchen kam
Und nicht in acht das Veilchen nahm
Ertrat's das arme Veilchen.
Und sank und starb und freut sich noch:
Und sterb ich den, so sterb ich doch
Durch sie, durch sie,
Zu ihren Füßen doch!
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