»Always look on the bright side of life«
Ich frage mich hin und wieder, ob die aufmunternde Aufforderung aus dem Song von Eric Idle überhaupt beherzigenswert ist. Es spricht einiges dafür. Irgendwo habe ich gelesen, dass negatives Denken auf Dauer das Risiko für Demenz erhöhen soll. Bekanntlich gibt es Menschen, die dazu neigen, ständig über ihre verkorkste Vergangenheit nachzusinnen oder sich unablässig Sorgen über die Zukunft zu machen. Ihnen sollte man vielleicht zurufen: »Always look …«. Unter Umständen geben sie dann bestimmte negative Denkmuster auf und entdecken auch Positives.
Aber sollte man immer – always! - positiv denken? Es wird behauptet, dieses Denken mache gesund, glücklich und diene der Gewinnmaximierung. Ein ausschließlich positives Denken kann mE. aber auch Gefahren in sich bergen. Es kann zu Realitätsverlust führen oder Selbstvorwürfe erzeugen, wenn die Methode ihr Ziel verfehlt. Man sollte wohl von positiven Denken nicht abraten, solange es nicht zwanghaft ausgeübt wird.
Für eine glückende Lebensbewältigung dürfte ein realistisches Denken sinnvoll sein, das alle Facetten der Wirklichkeit in den Blick nimmt, neben den positiven auch die negativen.
Gruß/Florian.
Ich stimme dir zu, lieber Florian, und muss dabei an die Mittenlehre des Aristoteles denken. Für ihn hatte die Tugend eine Stellung zwischen zwei entgegengesetzten Lastern, dem Übermaß und dem Mangel.
So kann das reine negative Denken nicht gut sein und möglicherweise zu Depressionen führen, sowie auch das ausschließlich positive Denken einengend wirken kann, wenn Negatives und Problematisches nicht wahrgenommen werden. - Dennoch glaube ich, dass es hier Varianten gibt, etwa eine egoistische Variante, wo dem eigenen Wohlbefinden zuliebe alles Negative verdrängt wird, während bei einer besseren Variante Probleme mit positiven Ansätzen zu lösen versucht werden. - Aber vielleicht wäre das dann schon dein realistisches Denken.
VG Heide
Macht positives Denken allein schon glücklich? Ich denke nicht.
Liebe Grüße