Alte Städte

Ich liebe alte Städte. Durch die Gassen bummeln, träumen wie das Leben damals abgelaufen sein könnte, wer da gewohnt haben mag, welche Schicksale sich da abgespielt haben.

Eine dieser wunderbaren Orte ist Görlitz. Direkt an der polnischen Grenze. Beim Bummeln einfach mal über die Brücke und schon ist man in einem anderen Land. Keiner will meinen Ausweis sehen. Das nenne ich vereintes Europa.

Görlitz hat einen heimlichen Liebhaber. Er liebt die Stadt so sehr, dass er ihr in den vergangenen Jahren mit schöner Regelmäßigkeit eine halbe Million Euro hat zukommen lassen. Aber er hat seiner Geliebten Bedingungen gestellt. Das Verhältnis muss ein Geheimnis bleiben und das Geld muss sie für ihre Schönheit ausgeben.

Und so ist das wie mit allen heimlichen Lieben. Man strahlt, man lächelt die Menschen an. Jeder möchte wissen warum. Es tut einem gut. Görlitz geht es da nicht anders. Natürlich auch ich frage mich, wer ist der Sponsor, wieviel mag er noch zur Verfügung haben, wie lange wird er noch leben, um der Stadt Gutes zu tun.

Meine Lieblingsidee ist: Der Straßenmusikant ist der Geber. Er sitzt am Untermarkt, passt auf, wo sein Geld hingeht, freut sich an der Begeisterung der Leute und seine Musik erwärmt das Herz der Menschen. Das eingenommene Geld fließt zusätzlich in die Spende, die er dann wieder überweist.

So könnten die modernen Märchen, die eigentlich gar keine sind, aussehen.

Also wer ein schönes Reiseziel, zur Abwechslung mal ganz im Osten, sucht - auf nach Görlitz. Ich verspreche Euch, es lohnt sich