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Sind mehr Lockerungen für Geimpfte legitim?
seestern47 antwortete vor 4 Jahre, 4 Monaten 22 Mitglieder · 93 Antworten
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Wenn es zutrifft, dass jeder Bürger – also auch alle Geschäftsleute, Handwerker, Dienstleister – selbst entscheiden können, wen sie in ihre und/oder die Nähe ihrer Mitarbeiter lassen, um Kontakte zu pflegen, Dienstleistungen zu erbringen oder Geschäfte zu tätigen, warum warten dann alle (deutschen Untertanen
) auf eine verbindliche Regelung durch die Politik?Da die Impfbefürworter vermutlich in der Überzahl sind und demgemäß einen Impfpass (in welcher Form auch immer) vorweisen können, müsste es für Geschäfte/Betriebe/Gastronomie doch möglich sein, den Kontakt mit Kunden ohne Impfpass abzulehnen.
Sofern diese Art der Übernahme von Eigenverantwortung rechtlich möglich ist, würde mir das gut gefallen und mein Einkaufs- und Ausgehverhalten stark beeinflussen.
M.
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Hmmmhhh… das nun hätte ich nicht erwartet:
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/desinformation-deutschland-103.html
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@HeinVonneWerft, was jetzt im Vergleich zur Impfung von Kindern anders ist, läßt sich in einem Wort zusammenfassen: PANDEMIE, also weltweites Infektionsgeschehen. So eine Situation hat auch kaum einer von uns Älteren schon mal erlebt. Dagegen waren die vorgeschriebenen Polio-Impfungen für alle nicht vergleichbar, denn daran erkrankten in erster Linie lebensgefährlich Kinder, schon im Säuglingsalter.
Dass es offenkundig eine „Impfmüdigkeit“ gibt, läßt sich an den Impfzahlen ablesen. Knapp die Hälfte der Menschen ist durchgeimpft – obwohl längst genügend Impfstoff vorhanden ist und die Inzidenzzahlen seit ein paar Wochen wieder steigen. Jetzt vor allem bei den 15-35/40-jährigen.
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@Cocco, vorab: Politiker sind keine Fachleute des Gesundheitswesens. Im Grunde davon abhängig, wie z.B. Virologen etc. die Situation und fortlaufende Entwicklung der derzeitigen Situation einschätzen, Empfehlungen aussprechen.
Politiker haben stets ein waches Auge darauf, wie welche Massnahmen von den Menschen/Wählern akzeptiert werden könnten. Und so fahren sie irgendwie auf Sicht, denn ausgerechnet jetzt haben wir auch noch ein Wahljahr.

Für mich ist also nicht ausschlaggebend, was Politiker mal so – mal so – „anordnen“, Medienkommentare etc. dazu zu meinen haben. Weitaus zuverlässiger für mich und mein Verhalten sind z.B. der Podcast von Prof. Drosten et.al., PK des RKI etc. Jeder kann tagtäglich, nicht nur die hiesige, auch internationale Entwicklung einsehen, z.B. bei Tagesschau online. Und durchaus seine Schlüsse daraus ziehen.
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Das Umdenken der Politiker dürfte wohl nicht zuletzt auf das beharrliche Querdenken in der Bevölkerung zurückzuführen sein.
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Nun, ich bin nicht gegen das Impfen. Mir gingen einfach ein paar zusätzliche Gedanken durch den Kopf, u. a. warum erst so geradlinig gegen Impfpflicht und jetzt so „naja, vielleicht doch noch“. Man schafft sich Angriffsflächen und wirkt nicht mehr überzeugend, auch für weitere andere Aussagen. Man hätte sich von Anfang an eine Impfpflicht strikt ausschließen sollen, sondern eine diplomatische Hintertür dafür geschickt offenhalten sollen.
Mir fiel da noch ein: Was ist mit Restaurants, wenn nur noch Geimpfte Zugang haben sollten und nicht alle Mitarbeiter geimpft sind oder sogar der Inhaber nicht? Wenn Ungeimpfte nicht hinein dürften, Mitarbeiter aber dennoch arbeiten könnten, wäre das gerechtfertigt? Entlässt der Besitzer die Ungeimpften trotz Fachkräftemangel und auf Gefahr hin, schließen zu müssen? Die Frage wird sich auch in anderen Branchen stellen – Kiosbesitzer, Kinobetreiber und und und.
Die Frage, ob Geimpfte mehr Rechte zurückbekommen, stellt sich für mich trotz aller Logik für ein JA komplexer dar.
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@Paesi, eigentlich ist alles bis zum bitteren Ende zu zerreden, zu interpretieren u.s.w… Eine Impfpflicht wäre – als Fürsorgepflicht des Staates – sogar rechtlich lt. GG möglich. Für Masern gibt es sie bereits. Wer in bestimmte Länder reisen will, muss sich ebenfalls gegen div. Krankheiten impfen lassen. Wird auch, sogar freiwillig, akzeptiert, trotz durchaus nicht selten auftretender Nebenwirkungen.
Was ist jetzt in einer Pandemie eigentlich anders? Woher kommt die Ablehnung gegen die Impfung? Ist sie aus medizinischen Gründen nicht möglich, betrifft dies nur einen verschwindend kleinen Teil der Bevölkerung. Diese könnten sich allerdings mit-geschützter fühlen, wäre das Umfeld in hohem Maße geimpft.
Worum geht es allerdings gesamtgesellschaftlich, auch wirtschaftlich? Ein Blick nach GB macht gerade Sinn. Ein hoher Krankenstand quer durch die Bevölkerung legt vieles lahm. Würde das billigend für das Ausleben der individuellen „Freiheiten“ – vor allem der Freizeit – inkauf genommen? Wohl kaum, denn wer denkt denn an sowas?
Nun, die Länderchefs wollen sich vorzeitig über weiteres Handeln kurzschliessen. Schau´n mer mal…
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Die Impfungen hatten noch nicht begonnen, da wurde versprochen, dass es keine Impfpflicht geben werde – so der (noch ) gegenwärtige Stand. Einer Impfpflicht durch die Hintertür wurde energisch widersprochen.
Warum Versprechen auf der einen Seite und ein Kurswechsel auf der anderen Seite?
Anfangs ging es m.M.n. unter anderen auch darum, den Impfgegnern (vorwiegend Querdenkern) den sogenannten Wind aus den Segeln zu nehmen. Vielleicht hoffte man auch, dass die Herdenimmunität schnell erreicht wird, die D-Variante spielte noch keine Rolle.
Jetzt sieht es anders aus. Und schon rächen sich irgendwie die fixierten Aussagen von einst, möchte man etwas davon Abrücken – nur wie? Man setzt auf die Unterstützung der Geimpften. Ist ja auch logisch – mehr Schutz, mehr Freiheiten. Man argumentiert mit dem Gesundheitswesen, der Gesundheit aller – zu mehr traut man sich nicht oder ich habe es überlesen. Es schimmert jedenfalls irgendwie eine indirekte Impfpflicht durch – Manche Äußerungen klingen auch wie eine Drohung an die Nichtgeimpften: Wenn nicht…, dann … . Es lässt sich sicher auch positiver ausdrücken. Auf alle Fälle ist es ein Hin und Her. Im Hinterkopf hat man wohl ebenfalls den Gedanken an wieder mehr aufflammende Proteste nach dem Motto: Wir haben gewusst, dass es zur Pflicht kommt.
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