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Sachsen-Anhalt wählt – rücken Ost und West weiter auseinander?
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Stimmt, man muss es nicht selbst erlebt haben. Für diese Generation reicht es, die Depression, Traurigkeit, ja Wut und Schlimmeres der Eltern und Großeltern in der Kindheit prägend erlebt zu haben, um ihre Schlüsse zu ziehen und zu leben. Dazu kommt die eigene Erkenntnis der noch immer vorhandenen Ungleichheit und schon setzt sich das ganze fort ohne die eigentlichen Ursachen, die im Nachhinein dann aus unterschiedlichen Gründen evt. von den älteren Generationen schöngeredet werden, überhaupt beurteilen zu können.
Eben gerade wieder in den Nachrichten .. für die gleiche Arbeit hüben und drüben einige hundert Euronen Unterschied. Wer soll das denn einsehen und verstehen? Da helfen, m.E. absolut verständlich, noch so viele, der Wirtschaft geschuldeten, Erklärungen nichts.
Schlimm nur, dass dieser beschriebene Teil der Menschen nicht bemerkt, dass sie zwar eine (viel zu) große Gruppe aber GsD keineswegs die Mehrheit darstellen. Von der Mehrheit werden sie als das wahrgenommen, was diese von ihnen gewählte (Protest)Partei darstellt und der Mehrheit vemittelt, als Demokratiefeinde! Und so wird sich die Frustspirale des Gegeneinander wohl noch lange fortsetzen. Schade, sehr schade!
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Mmmmh… Danke @Momo37 – ich habe diese 2 Sätze im Zusammenhang gelesen:
Dass ich weniger Rente bekomme, sehe ich irgendwo ein, denn ich habe
lange in der DDR gearbeitet und nicht in die BRD-Kassen eingezahlt. Aber
wer von Anfang an in der BRD gelernt und gearbeitet hat, warum bekommt
der weniger???Das auf den Beruf zu beziehen ist mir nicht mal eingefallen. Es wäre ja noch ungerechter, wenn es einen Unterschied machen würde, wo
man den Beruf erlernt hat bzw. Erfahrungen gesammelt hat. Wenn zwei an einem Schreibtisch sitzen, dann wird auch gleiches Gehalt gemäß Einstufung gezahlt. Entscheidend ist, wo der Schreibtisch steht, ob Beide mehr oder weniger bekommen. Und ja, da ist nicht entscheidend wo wer gelernt und gearbeitet hat, sondern der Ort an dem er jetzt arbeitet.Die Unterschiede liegen in den Ost-West Tarifen und wo die her kommen habe ich versucht darzustellen.
GeSa
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Weshalb die Entlohnung Ost/West so unterschiedlich ausfällt, hat auch wesentlich mit Tarifgebundenen Wirtschaftszweigen zu tun.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/deutschland-arbeitmarkt-tarifbindung-101.html
Inwieweit die Politik Branchen Tarifverträge aufzwingen könnte, entzieht sich meiner Kenntnis. Dass es überhaupt zum Abschluss von Tarifverträgen für Belegschaften kommt, hängt vor allem von den Vertretungen der Beschäftigten, also Betriebsräten, Gewerkschaften… ab. Existieren diese nicht, oder steht die Belegschaft nicht dahinter, passiert auch nichts.
Also erstmal dort ansetzen, bevor wieder nach dem Staat gerufen wird.
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dennoch wundert man sich schon über die immer noch vorhandenen Unterschiede
https://www.lohnspiegel.de/thematische-analysen-20014-14943.htm
ganz abgesehen davon, daß ja auch die Renten immer noch nicht ganz angeglichen sind,was in diesem Jahr endlich mit einer Nullrunde Erhöhung westlicher Rente ein klitzekleines bißchen reguliert wird.
” Kleinvieh macht auch Mist ” sagt man ja so
momo
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@SFath Inwieweit die Politik Branchen Tarifverträge aufzwingen könnte,…..
Bisher keine – da sind wir wieder bei meiner Aussage – sich aus Tarifbindungen rausschleichen muss unterbunden werden – durch… die Politik. Da rufe sogar ich nach dem Staat
Dann benötigen wir auch keine weiteren Eingriffe in die Lohnpolitik.Hier mal ein paar Zahlen, zwar von 2020, ich denke immer noch reell:
Auszüge:
Aus Sicht der Gewerkschaften ist die geringe Tarifbindung wichtiger Grund für die weiterhin klaffende Ost-West-Lohnlücke. Wirtschaftswissenschaftler meinen, dass die Lücke geschlossen werden kann, wenn die Produktivität in den Zentren erhöht werden kann. Das wird nach ihrer Einschätzung aber noch lange dauern.
Eine Produktivitätslücke existiert in Betrieben aller Größen. Sie ist im städtischen Raum größer als im ländlichen”, erklärt IWH-Präsident Prof. Reint E. Gropp. Um gegenzusteuern, solle die Wirtschaftspolitik nicht nur auf zusätzliche Subventionen setzen, die an die Arbeitsplatzschaffung und -erhaltung gebunden sind. “Die Produktivitätspotenziale der ostdeutschen Städte gilt es zu heben”, fordern die Halleschen Wirtschaftswissenschaftler in ihrer Bilanz 30 Jahre nach dem Mauerfall. Um das zu erreichen, sollte nach ihrer Auffassung die Wirtschaftspolitik dafür sorgen, dass Verkehrsinfrastrukturen bedarfsgerecht fortentwickelt werden. So könne man den Menschen im ländlichen Raum das Pendeln in die Arbeitsmarktzentren erleichtern. “Grundsätzlich können auch Clusterinitiativen und Innovationsnetzwerke dazu beitragen, Akteure im ländlichen Raum in regionale Innovationssysteme einzubinden, deren Netzknoten häufig in den Zentren liegen”, heißt es weiter. Zudem machen die Hallenser einen neuen Entwicklungsengpass in Ostdeutschland aus: den Fachkräftemangel. Um dieses Problem zu lösen, fordern sie eine “qualifizierte Zuwanderung mit einer entsprechenden Willkommenskultur in Ostdeutschland.”
Und der letzte Satz sagt eben auch aus, dass die politischen “Umtriebe” wie Pegida, starker Rechtsextremismus und der Hang zur AfD nicht zu unterschätzen sind. Diese Strömungen machen den Osten nicht attraktiver.
GeSa
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Hallo hier wird so viel geschrieben und diskutiert über
Ost – West und das nach soviel Jahren Wiedervereinigung.
Jedes Land hat seine Gegenwart – Vergangenheit . Es war nicht
Alles schön habe die Wiedervereinigung haut nah erlebt bin heute
sehr froh ohne Blutvergießen das sollten wir nicht vergessen .
Bin heute in Rente mir geht es gut war in keiner Partei dafür
war mein Mann drei Jahre im KNAST und ich mit zwei Kindern alleine
und 40 Mark Kindergeld im Monat.
Und nun haben wir bald Corona überstanden denkt an all die Toden.
Messe aus Thüringen
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@GSaremba61, die Möglichkeiten, Tarifflucht zu begehen, sollte von der Politik angegangen werden. Dann könnte sich auch ein Fachkräftemangel beheben lassen. Soweit ich weiss, sind Subventionen noch immer an zu schaffende/zu erhaltende Arbeitsplätze gebunden. Nur muss dann die Attraktivität auch im Lohnniveau erkennbar sein. Da geht der Ball dann wieder an die AN-Vertretungen zurück – die offenkundig zu wenig vorhanden sind. Ok, das hiesse dann allerdings auch “Arbeitskampf” für die AN. Wie hoch ist die Bereitschaft dazu? Zumal schnelle Erfolge kaum zu erreichen sind.
Den zitierten Satz zur Willkommenskultur quittiere ich mit verhaltenem Schmunzeln.
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@GSaremba61, zur jetzt geforderten “Arbeitsproduktivität” musste ich mich ein wenig schlau machen. Selbige kenne ich noch aus den Jahren vor 1989. Hatte div. Gründe…
Dass Freie Marktwirtschaft völlig anders funktioniert, als Planwirtschaft, liegt auf der Hand! Ist und war nicht ad hoc zu vermitteln. Hatte man Erstere doch lange ideologisch bekämpft. Jetzt sollte sie plötzlich gut sein?
…Das gelte genauso für die Kopplung von Subventionen an die Schaffung von
Arbeitsplätzen. „Das hat dazu geführt, dass auch heute noch die
Produktivität der ostdeutschen Unternehmen deutlich niedriger ist als
die der westdeutschen“, sagt Gropp. Denn dort, wo mit Subventionen
Arbeitsplätze geschaffen und gehalten werden, ist jeder einzelne
Arbeitnehmer im Schnitt weniger produktiv. Besonders eindrücklich sind
auch die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt pro Kopf. Das liegt nämlich in
Ostdeutschland mit 32.108 Euro deutlich niedriger als in
Westdeutschland, wo es bei gut 42.000 Euro liegt. -
@SFath – ja, meine Liebe, ich weiß das alles. Doch Du weißt doch selber aus der Vergangenheit in diesem Forum, wie schwer es ist es in die Köpfe zu bringen, in die es müsste und @reggae nicht nur in die der AfD-Wähler. Auch in die Köpfe derer, die sich wundern – nicht verstehen – kritisieren und zum guten Schluss auch keine Lösungsansätze haben/finden. Emotional ist nicht einzufangen.
Nun noch einen schönen Abend – ich mag nicht mehr – im Kreis laufen ist und bleibt langweilig

GeSa
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