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Liebe Wattfrau,
Ich gebe Dir sowas von Recht!
LG
Seestern47
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es gibt hochbegabte Kinder, die in der Schule nicht entdeckt werden, kein Zweifel.
Es sind nicht so unermesslich viele, wie mancher denkt. Nicht jedes verhaltensgestörte Kind, das sich durch Schule nicht angesprochen fühlt, ist hochbegabt. Und es gibt auch weniger Begabte, wenn man eine Zeitlang auch so tat, als könne ein guter Lehrer aus jedem Kind einen potentiellen Nobelpreisträger machen. Schule muss sich zwangsläufig am Durchschnitt orientieren, so lange nicht so viele Lehrer bezahlt werden, dass jedes Kind seiner Eigenart, seinen besonderen Fähigkeiten und Schwächen, seinem häuslichen Hintergrund entsprechend gefördert werden kann. Es gibt Kinder aus einfachen Verhältnissen, die dennoch von ihren Eltern nach Kräften gefördert werden und deren Eltern den Gesprächskontakt mit den Lehrern suchen. Es gibt Akademikereltern, die keine Zeit für die Förderung ihrer Kinder aufbringen und sich wundern, dass Bildung ihrer Kinder nicht ganz von selbst läuft. Wer sich für seine Kinder „Nachhilfe“ leisten kann, steht scheinbar besser da, wobei man sich fragen muss, ob der Unterricht in der Schule so unzulänglich ist, dass das nötig ist. Meine Eltern haben keine Schularbeiten für uns gemacht und saßen auch nicht permanent daneben, wenn wir damit beschäftigt waren. Aber gleich welcher Herkunft:
I n t e r e s s i e r e n müssen sich Eltern für die Bildung ihrer Kinder, und die Frage :“Was macht ihr gerade in Mathe/Bio/Deutsch/Erdkunde“ ist wichtiger als die Frage: „Was haste denn jetzt in Mathe/….“?
Zu den Hochbegabten! Die meisten kommen dann ohne wünschenswerten Schulabschluss zu ihren Erfolgen. Die durch Schule dauerhaft und lebenslänglich Traumatisierten haben ein Defizit an Fähigkeiten zur Lebensbewältigung, sag ich mal ganz frech.
Ein letztes Beispiel:
Mein Großvater, 11. Kind aus einer Korbflechterfamilie im Bremischen, geboren 1870, wurde von seinem Volksschullehrer „entdeckt“ und durch ein Stipendium zum Abitur und Studium gefördert.
Er war an allem interessiert und wusste viel, aber er hätte sich nicht für „hochbegabt“ gehalten.
Natürlich wünschen sich fast alle Eltern erfolgreiche Kinder. Ob der Wunsch in Erfüllung geht, hängt auch, aber wirklich nicht nur von der sozialen Herkunft ab. @Wattfrau
Wie Lehrer mit wirklich hochbegabten Kindern umgehen, ist unterschiedlich. Manche fürchten sich vor ihnen, besonders wenn sie auch noch aus pivilegierten Häusern kommen. Das ist natürlich ein Skandal.
Es gibt Hochbegabte mit dazu noch außergewöhnlichen sozialen Fähigkeiten. Das halten manche für ausgeschlossen.
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Ricarda, ob hochbegabt oder nicht, Fakt ist leider, dass es keine Chancengleichheit für alle
Kinder gibt. Deutschland will jetz die Bildungsgerechtigkeit verbessern. Es kann nicht sein,
dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien oder Kinder mit Migrationshintergrund
weniger gefördert werden.
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