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Instrumentalisierung
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Mag sein, dass in einigen Bereichen die Zahl der Straftaten in 2018 gegenüber 2017 leicht zurückgegangen ist.
Man sollte sich dann aber auch die Entwicklung der Jahre davor – gerade im Bereich der "Straftaten gegen das Leben" – ansehen.
aufgeklärte Straftaten insgesamt:
2014 – 2760
2015 – 2721
2016 – 2969
2017 – 2971
2018 – 3007darunter mit mind. 1 tatverd. Zuwanderer:
2014 – 122 (4,4 %)
2015 – 233 (8,6 %)
2016 – 385 (13,0 %)
2017 – 447 (15,0 %)
2018 – 430 (14,3 %) -
"Früher gab es das nicht", wird seit 2015 immer wieder behauptet.
Was definitiv nicht stimmt!…
Bei dem Anstieg der Opferzahlen in den letzten Jahren gilt es aber zu bedenken, dass sie in früheren Jahrzehnten deutlich höher waren.Im Jahr 2000 verzeichnet die PKS 518 Totschlag- und 497 Mordopfer.
In den 70er- und 80er-Jahren gab es ebenfalls mehr Mord und Totschlag als heute.
Seit 1960 stiegen die vollendeten Fälle dieser Deliktgruppe (355) Jahr für Jahr bis 1970 an (779) und lagen dann in den 70er-Jahren im Schnitt bei 781 und in den 80ern durchschnittlich bei 861 Fällen jährlich.Wohlbemerkt nur in der alten Bundesrepublik ohne DDR.
Nachtrag
Übrigens flossen nach deren Aufklärung auch die Morde des suizidalen Piloten und die des Nils Högl in die Zahlen mit ein.noch ein Nachtrag
http://de.wikipedia.org/wiki/Straftaten_gegen_das_Leben…Die Straftaten gegen das Leben bezeichnen die §§ 211222 des deutschen Strafgesetzbuches (16. Abschnitt des Besonderen Teils des Strafgesetzbuches).
Der Begriff der Tötungsdelikte ist nicht damit identisch, da die Tötungsdelikte im engeren Sinne nur den Mord, den Totschlag, die Tötung auf Verlangen und die fahrlässige Tötung (ggfs. auch den Völkermord) beschreiben.In den letzten drei Jahrzehnten sind die Zahlen der Straftaten gegen das Leben in Deutschland um mehr als ein Drittel zurück gegangen.
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Nicht nur das, wenn, dann sollte sich auch die Bevölkerungsentwicklung anschauen.
Und wenn man mal so ab 1990 schaut kommen mir die Schwankungen nicht sehr extrem vor.
GeSa
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https://www.sueddeutsche.de/panorama/fall-susanna-f-was-die-statistik-sagt-1.4007771
…Die Bevölkerung Deutschlands besteht aktuell zu einem Fünfzigstel aus Menschen, die hier Asyl gesucht haben.
So hoch war dieser Anteil noch nie; 1,6 Millionen Menschen leben im Land als Asylbewerber, anerkannte Flüchtlinge, Geduldete.
Das Bundeskriminalamt (BKA) fasst diese Gruppe unter dem Wort "Zuwanderer" zusammen, wenn es deren besondere Auffälligkeit in der Kriminalstatistik analysiert.*Die Frage, auch in diesen Tagen, lautet: Wie kriminell sind diese Zuwanderer?
Die kurze Antwort: So kriminell wie deutsche junge Männer.Im Grunde keine neue Erkenntnis, denn in der Altersgruppe der Strafmündigen bis 30 Jahre sind von jeher die häufigsten Täter zu finden.
Unabhängig von ihrer Herkunft! -
Alles richtig, denn
Fakt ist, basierend auf Statistiken, die Kriminalrate ging zurück und es ist wichtig, es zu erwähnen.
Aber:
Richtig ist auch, wenn von der Gegenseite behauptet wird: Ohne Zuwanderung wäre sie noch geringer. Gegen die Mathematik ist schwer anzukommen, wenn überhaupt. Was will man dann entgegensetzen? Nichts, was die reinen statistischen Zahlen betrifft.
Mit einer reinen Statistikzahlenargumentation kommt man nicht weit, ist mehr oder weniger in einer Art Dauerschleife gefangen – man bewegt sich im Gunde genommen auf dünnem Eis und landet nicht selten in einer Art Defensivposition.
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Ja, andere Argumente als ewig diese statistischen
Zahlen.Dumm ist nur, wenn die Gegenseite betreffs gefühlt erhöhter Sicherheitsgefahr, auch Argumente frei Hand geliefert bekommt.
Dazu zähle ich die fast sofortigen Anmerkungen von Seehofer, die Bahnhöfe besser zu bewachen. Klingt wie ein "Zugeständnis", es sind in Zukunft noch mehr solche Fälle zu erwarten – irgendwie unbewiesen vorprogrammiert.Solche rasche (Über)Reaktionen sind falsch, genauso falsch wie die in Aussicht gestellten mehr Kontrollen an der Schweizer Grenze, denn so wie der Täter eingereist ist, war seine Einreise legal – auch mit Kontrolle. Hat man ja eindeutig erst belegt und nun widerspricht man sich irr-sinnigerweise.
Als klug oder besonders intelligent kann ich so etwas nicht bezeichnen. Ginge ganz einfach nach dem Prinzip: Nachdenken, überlegen, dann äußern.
Ergänzend:
"Aber"-Argumente sind nicht immer das Rezept einer Auseinandersetzung. Sie können ins "Unendliche" führen. Auf ein "Aber" folgt ein weiteres.
Las heute, dass wieder ein Fake-Foto im Netz herumgeistert. Hintergrund: verletzter Mann, Arme verbunden – Kommentar der Fake-Verbreiter: im Streit von "Gästen" Hände abgehackt.
Richtig: Streit mit Mutter, sich selbst beim Zerbruchgehen von Glas geschnitten und verletzt, Nachbarin hat ihm im Treppenhaus verbunden. (beide Deutsche)Nun hatte aber der Berichterstatter den Ausdruck "schon länger hier Lebende verwendet" . In den Kommentaren zum Bericht ging es nur noch darum, wem wurde dieser Ausdruck im Bericht unterstellt, woher stammt er wirklich. Thema gleitete ab, auch ansatzweise in Richtung "Lügenpresse", ohne dass es expliziert genannt wurde.
Diese Formulierung überhaupt in die Berichterstattung aufzunehmen, das war völlig überflüssig und sinnlos, denn …Jeder schoss sich auf die Formulierung ein: für und wider – keiner auf das Wesentliche: der Fake und seine Auswirkungen. Nur einmal ein Beispiel, wie schnell man sich aber auch Argumente aus der Hand nehmen lässt, wo es nicht passieren sollte, denn da hätte man noch 2-3 Beispiele ohne "Aber" beisteuern können – z.B. das Fake-Foto des getöteten Jungen in Frankfurt mit völlig falschem Foto-Kommentar. Und dann sollte man die Gegenseite zu einer Aussage dazu bewegen und sich selbst nicht mit "aber" auf eine andre Schiene leiten lassen.
Was unternahm die bericht-erstattende Seite: korrigierte, von wem, was formuliert wurde, anstatt wenigstens noch darauf hinzuweisen, worum es in Wirklichkeit ging. Manchmal vergibt man sich einfach Chancen und steht letztendlich als der Gelackmeierte da.
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Aus Deinem Link
"Medienwissenschaftler werfen der AfD vor, die Furcht vor Zuwanderern bewusst zu schüren. In Mitteilungen verzerre die Partei die Statistiken zu Straftaten konsequent."
Und willige Gläubige sind nur zu gern dabei.
Viel! Lesbares dazu:
Ich habe noch nicht alles gelesen. Habe es mir gespeichert.
Paesi, was Herrn Seehofer und seine, nun schon hinreichend bekannten, unseligen Reflexe betrifft absolute Zustimmung! Dieser Mann lernt es nie. Aber so viel Zeit dazu bleibt ihm ja Gott sei Dank nicht mehr.
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Ich verbreite keine Fake-Geschichten – es war ein Faktencheck (Polizeibericht/Thüringen), der aufklären wollte. Und das war OK, nur hat er es eben falsch oder unklug angestellt. So etwas darf nicht passieren, sondern sachliche Aufklärung, ohne eine zusätzliche Angriffsfläche zu liefern.
Natürlich ist es ein Negativbeispiel, ein Beispiel, wo man ein starkes Argument in der Hand hat und es sich im selben Moment wieder aus der Hand nehmen lässt.
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Hast recht, viel Zeit bleibt ihm nicht mehr – aber vielleicht reicht sie noch, um gewissen Kräften bei der Sachsenwahl indirekt Vorschub zu leisten.
Das ist das Fatale für mich an der Sache, setzt doch die AfD in ihrem Wahlkampf vor allem auf das "Wir-sind-uns-unseres-Lebens-nicht-mehr-sicher- Gefühl".
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Stimmt, selbst die verbleibende Zeit ist noch zu viel für diesen Innenminister.
Wie erfolgreich die Verbreitung dieses Gefühles bei einem bestimmten Wählerklientel ist zeigt sich leider permanent.
Hatte Deine Ergänzung vorhin noch nicht gelesen. Halte es für ein gutes Bespiel.
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