Startseite Foren Politik - Zentrale Ich habe auch etwas, was mir ein Rätsel ist.

  • Ich habe auch etwas, was mir ein Rätsel ist.

     Webra antwortete vor 1 Jahr, 11 Monate 19 Teilnehmer · 61 Beiträge
  • Webra

    Teilnehmer
    30. Oktober 2023 um 19:30

    Woran liegt es, dass Menschen nicht friedlich mit und nebeneinander leben können?

  • Sangoma

    Teilnehmer
    30. Oktober 2023 um 20:04

    Webra, das liegt an den Genen. Wir sind halt noch Tiere und können andere Meinung schwer akzeptieren.Innocent

    LG Hubert

  • Heigi

    Teilnehmer
    30. Oktober 2023 um 21:56

    Das stimmt, @Sangoma. Konrad Lorenz hat das schön beschrieben in seinem Buch “Das sogenannte Böse, die Naturgeschichte der Aggression”.

  • realo

    Teilnehmer
    31. Oktober 2023 um 9:38

    @Becco Die einen sagen so, die anderen wären froh Bonobos zu sein. Ich verstehe dieses öffentliche Gejammer über Gewalt, Krieg, Konflikt, Auseinandersetzung oder positiver und negativer Gefühle nicht. Es ist Teil des Lebens biologischer Organismen auf dieser Erde, und auch der Mensch, mit seinem Bewusstsein, das sehr primitiv ist, bei aller Denk- und Gefühlsleistung, kommt um den Kampf zwischen Leben und Tod nicht drumherum. Der Glaube im Christentum, im Islam oder Judentum genauso mit Tod und Auferstehung leitet in die Irre, auch wenn diese Vorstellung noch so schön ist. Wir haben im Körper denselben gewalttätigen Vorgang, wenn das Immunsystem nicht per Antikörper die negativen Eindringlinge (Viren und Bakterien) killen würde, wir wären permanent krank oder chronisch krank oder tot. Der Kampf ums Überleben bei aller Gehirnleistung des modernen Menschen, erst kommt das Fressen, dann die Moral, ist Bestandteil des Lebens, mit dieser Evolution auf diesem Planeten. Es gibt Friede und Harmonie, aber erst, wenn die negativen Gefühle zu einer positiven Verwendung verarbeitet wurden. Dann ist es nicht mehr nötig Angst vor dem Tod zu haben und den Anderen um überleben zu können, kleinzumachen. Jedoch so lange ich Angst habe untergehen zu können, kämpfe ich gegen die Anderen um an der Oberfläche zu bleiben. Nicht nur Hitler strebte nach der Weltherrschaft, die NATO mit der USA strebt auch danach. Osterweiterung, Finnland, Schweden, dann die Ukraine direkt an der Grenze und es wird Russland infiltriert so lange bis die innerrussischen Aufstände die Regierung und das System stürzen. Russland bekommt eine rechte Regierung mit Marktwirtschaft und tritt der NATO bei. Eine Übernahme, ohne viel Blut vergießen. Soweit mein kleiner Fantasieausflug, wenn es um Mächte geht, die nun mal gewaltig sind und somit auch Gewalt an den Tag legen.

  • Heigi

    Teilnehmer
    31. Oktober 2023 um 12:17

    Zitat Becco: “Das beste Beispiel sind die Kriege: 2 Irre beschließen, nicht zu
    verhandeln, sondern sich zu bekämpfen, was für alle Beteiligten aus
    menschlicher und wirtschaftlicher Sicht überhaupt keinen Sinn macht.”

    Wir wissen, dass der Selbsterhaltungstrieb der stärkste aller Triebe ist. Die Vernunft spielt dabei keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Genau wie im Tierreich versucht auch der Mensch als Einzelner wie in der Gruppe, sich gegen einen Angreifer zu wehren, zu verteidigen oder auch vor der Gefahr zu fliehen.

    Den Machttrieb des Menschen ohne jegliche Vernunft kennen wir auch bestens und sehen die ganze Geschichte hindurch, wohin er führen kann.

  • Mondin

    Teilnehmer
    31. Oktober 2023 um 12:18

    Nicht zu unterschätzen sind auch Machtgelüste und Imponiergehabe. Beides im Tierreich – einschließlich Mensch – reichlich vorhanden.
    Auch Demütigungen rufen tiefen Hass hervor. Und damit haben die weißen Europäer ja nun wirklich nicht gegeizt.

    Und ganz wichtig: die zwei Wölfe in uns. Siegen wird der, den wir füttern.

    Die Frage muss m. M. n. nicht lauten, warum das so ist, sondern wie wir das mit dem uns gegebenen Verstand (Krone der Schöpfung!!!) im Zaum halten.

    Mondin

  • Mondin

    Teilnehmer
    31. Oktober 2023 um 12:21

    Oder man beantwortet die Eingangsfrage einfach mit: Dazu sitzen wir zu nahe aufeinander, d. h. wir sind zu viele.
    Vor kurzem habe ich gelesen, dass Kriege erst mit dem Ackerbau begonnen hätten. Erst da hätte der Mensch Gebietsansprüche entwickelt.

    Mondin

  • Webra

    Teilnehmer
    31. Oktober 2023 um 17:30

    Das Fazit der bisher abgegebenen Kommentare ist nach meiner Feststellung, dass der Mensch noch von seinen, vorwiegend tierischen, Trieben gesteuert wird. Dem schließe ich mich an.

    Diese Erkenntnis wird ja auch von zwei Wissenschaftlern von Weltrang bestätigt.

    Der menschliche Geist, der nach meiner Meinung durch einen Betriebsunfall der Evolution

    entstanden ist, hat zwei Begriffe in die Welt gesetzt, an denen wir unsere Verhaltensweisen

    messen und beurteilen. Dies sind Moral und Ethik. In der Natur gibt es diese Maßstäbe nicht.

    Alle Lebewesen handeln nach dem evolutionären Befehl: ÜBERLEBE.

    Es könnte aber auch sein, dass der Mensch erst eine Entwicklungsstufe erreicht hat,

    in der das tierische noch dominierend ist. In der Endstufe seiner Entwicklung werden dann, vor seinem Handeln, alles Tun nach diesen Kriterien automatisch bewertet und bei negativem Ergebnis in den geistigen Papierkorb entsorgt.

    Bis es so weit ist, sind Kriege natürliche Verhaltensweisen des Menschen. Cry CryFace Vomiting

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    Mögliche Ursachen von Aggression und Gewalt

    Es gibt noch immer keine eindeutige und monokausale Erklärung für das Zustandekommen von Aggressionen, aber viele Spekulationen wie etwa die, daß ”homo homini lupus”, der Mensch sich anderen Menschen gegenüber wie ein Wolf verhält, er quasi als Bestie notwendigerweise Aggressionen an den Tag legt und somit Aggressionen unabänderlich sind. J.J.Rouesseau glaubt hingegen an das Gute im Menschen, schwärmt vom ”edlen Wilden” und meint, daß Aggressionen erst durch Territorialansprüche in die Welt gekommen seien (vgl.[94], S.18). Sigmund Freud spricht im Jahr 1930 von einer angeborenen Neigung des Menschen zum Bösen, zur Aggression, Destruktion und Grausamkeit (vgl.[94], a.a.O.). In der Literatur kristallisieren sich 3 große aggressionstheoretische Modelle heraus: Triebtheorien, Frustrationstheorien und Lerntheorien.

    Psychoanalytische Auffassung nach Freud: Triebtheorie

    Freud nahm als Quelle der Aggression sogenannte Triebe an. … daß die Triebe des Menschen von zweierlei Art sind, entweder solche, die erhalten und vereinigen wollen, wir heißen sie erotische …oder sexuelle -und andere , die zerstören und töten wollen. Wir fassen diese als Aggressionstrieb oder Destruktionstrieb zusammen …(zit. bei [46]). Den Aggressionstrieb sieht er als einen nach außen gerichteten Todestrieb, der als Ziel die Zerstörung eines Objektes hat. Dieser sei angeboren und ihn besäßen alle Lebewesen, Mensch und Tier. Freud sah keinen Ausweg, der Aggression wirkungsvoll entgegentreten zu können, ebensowenig, daß Kriege vermieden werden könnten. Nach seiner Auffassung müssen Aggressionstriebe in nutzbringende Bahnen gelenkt werden, um keinen Schaden anzurichten.

    Ethologische Auffassung

    Konrad Lorenz versucht zu belegen, daß die Aggression Vorteile hat und im Dienste der Arterhaltung steht. Er versteht unter Aggression …zunächst einen auf Artgenossen gerichteten Kampftrieb von Tier und Mensch …(zit.bei [46], S.14). Auch er nimmt wie Freud an, daß der Trieb oder Instinkt angeboren ist.

    Im Unterschied zum Menschen verfügen aggressive Tiere über Tötungshemmungsmechanismen, die die Folgen der Aggressionen mildern sollen. Infolge Unterwerfungsgesten des Unterlegenen bricht der Überlegene den Kampf ab. Der Mensch verwendet in zunehmendem Maße Fernwaffen, so daß er nicht in die Lage gebracht wird, Unterwerfungsgesten seines Gegners wahrzunehmen, und er dadurch das Überleben seiner Art gefährdet.

    Seiner Meinung nach werden aggressive Energien vom Organismus aufgebaut, stauen sich auf und suchen einen Stimulus, der sie zum Ausbruch bringt. Wenn dieser Reiz ausbleibt, so kann aggressives Verhalten auch spontan auftreten. Er folgert, daß es demnach besser ist, rechtzeitig dem Aggressionstrieb Befreiungsmöglichkeiten anzubieten. Er schlägt beispielsweise ”Sport”vor, eine Art ritualisierter Kampf, der sowohl in aktiver als auch in passiver Form eine Aggressionstriebabfur ermöglicht.

    An seiner Theorie ist jedoch zu kritisieren, daß seine Analogieschlüsse von Tieren auf den Menschen nicht aufrechtzuerhalten sind. Ebenso erscheint die Abreaktion mittels Beobachten aktiver Sportarten o.ä. fraglich. Untersuchungen von Lernforschern beweisen das Gegenteil seiner Vermutung- Aggressionsbereitschaften werden durch Zuschauen eines Fußballspiels eher erhöht als verringert.

    Der Verhaltensforscher Eibl-Eibesfeld erkennt an, daß es sich bei Aggressionen angeborene Anteile handeln kann; er vermutet aber auch erzieherische Einflüsse, sowie komplexe Zusammenhänge der beiden Faktoren.

    Lerntheoretisches Modell-aggressives Verhalten als Ergebnis von Lernprozessen

    Lernen am Erfolg und Verstärkung
    Lernen bedeutet einen bleibende Verhaltensänderung aufgrund von Erfahrung. Erfährt ein Mensch, …daß er seine Ziele unter Einsatz von Aggressionen besser erreichen kann, wird sich seine Bereitschaft steigern, zur Durchsetzung seiner Wünsche auch zukünftig aggressive Verhaltensweisen einzusetzen … ([75], S.163). Das bedeutet, daß aggressive Verhaltensweisen, die zum Erfolg führen und vielleicht zusätzlich von außen (durch Erwachsene) noch verstärkt werden, sehr wahrscheinlich wieder angewendet werden , um angestrebte Ziele zu erreichen. So kann aber auch davon ausgegangen werden, daß sich solche Verhaltensweisen verringern, wenn Verstärkungen und Erfolgsrückmeldungen ausbleiben.

    Lernen am Modell (Imitationslernen)
    Es wird vermutet, daß ein großer Teil des aggressiven Verhaltens durch Beobachtung erlernt wird und auf eine Art … Identifikation mit dem Aggressor oder Schutzidentifikation … ([46], S.32) zurückzuführen ist. Albert Bandura liefert den Beweis durch zahlreiche Experimente, daß auch Filme und Zeichentrickfilme Modellfunktion haben. Das Kind muß also keinen unmittelbaren emotionalen Bezug zum Modell haben, um Verhalten zu imitieren:

    Im Experiment zeigte er Vorschulkindern einen Film, in dem ein Erwachsener sich sehr aggressiv gegenüber einer Gummipuppe verhielt. Dieser versetzte ihr Fußtritte, Boxhiebe u.ä., und unterstützte seine Attacken mit rohen Ausrufen wie ”Schlagt sie nieder! Peng! Haut ihr auf die Nase!”. Die Szenendauer betrug 9 Minuten. Jedes Kind wurde danach in einem Raum allein gelassen, in dem sich neben anderen Spielsachen auch eine Gummipuppe befand. Es konnte beobachtet werden, daß Kinder dazu neigten, die zuvor gesehenen aggressiven Handlungen des Erwachsenen nachzuahmen, während bei einer Kontrollgruppe dieses Verhalten nicht zu beobachten war (vgl.[75], S.163ff).

    Wenn es auch naheliegt, so dürfen dennoch keine verallgemeinernde Schlüsse aufgrund der Anlage des Experimentes gezogen werden.

    Übertragen auf Gewaltdarstellungen im Fernsehen kann als sicher bewiesen gelten, daß diese die Aggressionen bei solchen Kindern erhöhen, deren Aggressionsniveau bereits primär relativ hoch ist. Man geht auch davon aus, daß solche Kinder häufiger derartige Filme anschauen als weniger aggressive Kinder und sie auf mediale Gewaltdarstellung in zunehmendem Maße mit ihrem bereits vorhandenen, aggressiven und antisozialen Verhaltensbereitschaften reagieren (vgl.[75]). Das am Modell beobachtete Verhalten muß nicht sofort umgesetzt werden, sondern kann gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden, und somit völlig getrennt von der Beobachtungssituation sein.

    Wirkung von Gewaltdarstellungen als Modell

    Bandura resümiert, …daß Gesellschaften, die anerkannte aggressive Vorbilder (Modelle) bieten, wahrscheinlich aggressive Kinder hervorbringen werden. … (zit.bei [46], S.32ff.). Gewaltdarstellungen können somit zu einem Erwerb neuer, vorher nicht beobachteten Verhaltensweisen führen; sie können die Hemmschwelle gegenüber latent vorhandener aggressiver Verhaltensweisen herabsetzen und zu einer Abstumpfung und Desensibilisierung gegenüber Gewalt führen.

    Frustrations-Aggressionstheorie

    Sie erklärt ansatzweise Bedingungen für das Auslösen von Aggressionen.

    Als Frustrationen können nach Dollard und Miller jede Einschränkung eines Bedürfnisses bzw. Störung einer zielgerichteten Aktivität bezeichnet werden. Der primäre Reiz oder Auslöser für Aggressionen ist oft eine Frustration. … Frustration ruft Erregungen zu einer Reihe verschiedener Reaktionen hervor, von denen eine die Erregung aggressiver Tendenzen ist …([46], S.27). Somit sind nicht immer die Frustrationen Ursachen von Aggressionen, da eine Frustration abhängig ist von der subjektiven Bewertung einer frustrierenden Situation. Oft können Wut und Zorn nicht an die für die Frustration Verantwortlichen ausgelassen werden, so daß Ersatzobjekte das Ziel aggressiver Handlungen sind und eine Verschiebung der Gefühle stattfinden muß.

    Aggressionen sind nicht immer zu beobachten, sondern können auch in der Phantasie oder im Traum ausgelebt werden. Ebenfalls reagieren nicht alle Menschen immer aggressiv auf Frustrationen.

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  • realo

    Teilnehmer
    31. Oktober 2023 um 18:11

    Bei aller Gewalt und Grausamkeit, die man sich bis ins Detail zu Gemüte führen kann, bis die Psyche Schmerzen anmeldet und interveniert werden muss, um zu überleben, lebt der Mensch, vermehrt sich prächtig und ist meistens wohl auf. Erster Weltkrieg mit grausamer industrieller Vernichtung, Zweiter Weltkrieg mit durchstrukturierter Vernichtung, viele weitere Kriege, Ukraine, Palästina, Pandemien, Umweltkatastrophen, aber die Weltbevölkerung wächst. Ist das ein Zeichen, dass der Mensch ausstirbt? Es ist nicht die Nähe, das Problem, Neid, Eifersucht und Angst sind die Probleme.

  • Heigi

    Teilnehmer
    31. Oktober 2023 um 22:14

    @Becco: Für mich ist der Mensch nicht die Krone der Schöpfung, sondern ein Produkt der Evolution. Nicht mehr und nicht weniger wert, als etwa eine Spinne. Aufgrund seines “tollen” Verstandes und von Religionen gefördert, bildet sich der Mensch lediglich ein, etwas Höheres zu sein. Die Spezies Mensch ist leider oft mehr von archaischen Trieben gesteuert, als von seiner ihm auch gegebenen Vernunft. Wenn er sie nur anwenden würde! Kein Tier zerstört die eigene Lebensgrundlage, das bekommt nur der Mensch hin. Kriege sind der sichtbare Ausdruck und Beweis menschlicher Dummheit.

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