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Geschichten aus der Vergangenheit
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Unbekannt
Unbekannt8. Juli 2019 um 10:55Die Antworten bzw. Beiträge auf meine Eingangsthread weisen für mich ausnahmslos auf ein extrem hohes Maß an Verständnis, Menschenkenntnis, Einfühlungsvermögen u.v.m. hin. DANKE
Ich möchte noch ein Detail "nachschicken" und dieses danach in einen Versuch einer Erklärung münden lassen.
Als sich die Mutter umgebracht hatte, band uns (drei Jungs 3+6) der Vater mit einem Strick zusammen und legte uns auf den Boden. Drei Schmalzbrote und ein Kübel stellte er daneben hin und ging in die Arbeit.
Und nun mag ich einiges dazu fügen, was einem ungeschickten Versuch der Erklärung nahe kommen mag.
Es war das Jahr 1946
Der Vater war Bäcker und musste täglich um 2 Uhr früh aus dem Haus.
Am Haus vorbeigehende Leute hatten sich am Vortag bei ihm beschwert, dass aus dem 4.Stockwerk 6 Kinderbeinchen aus einem vergitterten Fenster hingen.
Oben Geschildertes war seine Lösung.Nun, vielleicht etwas zu seiner Vergangenheit.
Seine Jugend verbrachte er in einem Vergnügungspark (Prater in Wien)in einer Gegend wo ein Messer das wichtigste Werkzeug war, – und er war Bettgeher.Seine Schlafstatt:
In einem Überschwemmungsgebiet (Donau) nahe diesem Prater gab es 2×2 m große Holzhütten wo nachts ein Mann schlief und in der nächsten Nacht ein anderer. Sogenannte Bettgeher.Er war völlig furchtlos, fürchtete weder die russischen Besatzungssoldaten noch die Polizei.
Bei einer Kontrolle in einem Schleichhandelsgebiet stach er sich selbst ein Messer in die Hand um darzustellen dass seine Schwielen an der Hand von der Arbeit kommen und nicht vom Schleichhandel.Man hat viele positive Vorstellungen eines Vaters.
Er war auch einer – stahl uns aber die Kindheit.
Erst mit 17 gelang es mir den Zuständen, mit Hilfe des Jugendamtes, zu entfliehen.Ich wünsche euch Gesundheit, arbeitsarme Tage und
nur positive Erlebnisselg. toni
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