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  • Geschichten aus der Vergangenheit

     Unbekannt antwortete vor 4 Jahren, 10 Monate 10 Teilnehmer · 13 Beiträge
  • Rosenstrauch

    Teilnehmer
    5. Juli 2019 um 11:17

    Wenn man alt geworden ist, hat man schon so einiges erlebt, das man an die Kinder bzw. Enkel weiter erzählen sollte. Ich mußte z.B. meine Heimat Stettin mit 9 Jahren verlassen, habe dann 10 Jahre auf der Halbinsel Eiderstedt gelebt, wo ich meine Jugendzeit verbrachte und wohne nun schon seit 60 Jahren in NRW, wo ich meinen Mann im Büro kennen lernte und heiratete. Wir haben 3 gesunde Kinder und auch 3 Enkelkinder, an die man so manches Erlebnis weitergegeben hat.

  • Unbekannt

    Unbekannt
    6. Juli 2019 um 9:07

    Meine Erinnerungen können sich leider weder abschleifen noch auf eine sonstige Weise verringern.
    Ich mag es aber so kurz als möglich machen.
    Mutter, ständig über und über voller Striemen einer Eisenstange ("Koksstierer") – brachte sich mit 26 um.
    Meine Brüder, damals beide 3 und ich sechs Jahre alt bekamen tagtäglich schwerste Schläge, – ". . . bis euch die rote Suppe runter rinnt . ." , pflegte der Vater zu schreien.
    Nur Nachbarn erlösten uns immer wieder für wenige Wochen und machten die Anzeige – aber diese "Auszeiten" waren immer wieder nur kurz.
    Weihnachten gab es nicht, – wir wurden zeitig ins Bett geschickt und der Vater vergnügte sich mit der 12-jährigen Stieftochter und dann bekam sie auch ihre Geschenke.
    Heute? Zugegeben sei, – es sind nur mehr Erinnerungen, zum Weinen bin ich zu wenig sensibel oder – Männer weinen doch nicht!

    So sehr würde ich mir wünschen, euch hier zu schreiben, wie gut ich es bei meinen Eltern hatte.

    Allerliebste Grüße / toni

  • Novis

    Teilnehmer
    6. Juli 2019 um 9:09

    Hallo Rosenstrauch,

    lass uns doch teilhaben an Deinen Erinnerungen an frühere Zeiten.

    Bei den Mitgliederforen findest Du eines mit dem Titel "Damals wars …"

    Ich frreue mich auf Dedine Beiträge.

    Novis

  • Novis

    Teilnehmer
    6. Juli 2019 um 9:30

    Wer Deinen Beitrag liest, toni, dem sollten sich die Fußnägel aufrollen.

    Er ist ein Zeugnis, dass Kindesmisshandlung keine Erscheinung der modernen Zeit ist.

    Vielleicht solltest Du Dich ehrenamtlich in Einrichtungen gegen Kindesmisshandlungen engagieren, Wenn Du es nicht bereits tust.

    Du weißt, wovon Du sprichst. Besser als alle Theorien der heutigen Zeit.

    Novis

  • Unbekannt

    Unbekannt
    6. Juli 2019 um 10:00

    Danke Novis!
    Kein Wort hast du zu viel und keines zu wenig geschrieben. Du hast einfach die richtigen Worte gefunden.

    Ehrenamtlich bin ich tätig, allerdings für sehr betagte Personen (90+) bzw. demente MitbewohnerInnen.

    Die Eigenheit dieses Tuns entstand aus dem Umstand, dass den alten Menschen viel passiert, und zwar zu einem Zeitpunkt wo Töchter oder Söhne arbeiten müssen oder wenn sie zu Besuch kommen vieles wegen geschlossener Betriebe nicht machbar ist.

    Diese Aufgabe erfüllt mich unendlich – selbst dann, wenn einige, wenige demente Damen oder Herrn sehr aggressiv reagieren.
    Sie haben sich ihren Zustand nicht selbst zuzuschreiben oder gar gewünscht. Ich gebe aber zu, eine fundierte Unterweisung hat mir dabei sehr geholfen.
    Validation ist quasi der "Zauberbegriff" dafür.

    Um aber auf die Erinnerungen ansich zurück zu kommen.
    Die dementen MitbewohnerInnen erinnern sich zunächst mal wenig an zuletzt Erlebtes – dann an die Hälfte und später u.U. nurmehr an weit zurückliegende Erlebnisse.
    Aber vielleicht bleibt mir das erspart. Wer weiß!

    Ich wünsche dir und allen LeserInnen ein schönes Wochenende!

    lg toni

  • Unbekannt

    Unbekannt
    6. Juli 2019 um 10:15

    "tonio40", danke für Deinen Beitrag.

    Dass Dich die Erinnerung an derartige Grausamkeiten kaum mehr loslassen wird – verständlich.

    Fall nicht geschehen, würde ich mir heute noch therapeutische Hilfe holen

    Auch ich bin "gezüchtigt" worden, bei weitem nicht in dem Maße, wie Du es erleben musstest.

    Dennoch hat das zur Folge, dass ich meine Kindheit und einige weitere Abschnitte meines Lebens nicht noch einmal durchleben möchte.

    Ich wünsche Dir, dass Du Deinen jetzigen Lebensabschnitt in Harmonie und Zufriedenheit leben kannst, ohne dass die Schatten der Vergangenheit zu sehr nach Dir greifen.

    Ibus

  • Unbekannt

    Unbekannt
    6. Juli 2019 um 10:39

    Wie gerne würde ich schreiben lb. Tonio:
    abhaken, ausradieren….
    Was vorbei ist können wir nicht ändern,
    genauso wie die Zukunft sehen.
    HEUTE leben wir und das nach unseren Wünschen!
    Ist leicht gesagt….
    Als ich meiner Mutter Vorhaltungen machte, oder Geschehenes erzählte, bekam ich immer zur Antwort: "Daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Lügst Du das vielleicht?"
    Da hab ich mir selbst gesagt, ich erwähne nichts mehr – möchte aber auch von meiner Tochter nichts hören, was ihr in der Jugend nicht gepaßt hast.
    Also w e c h mit den Gedanken! Durch schöne Bilder ersetzen!
    Wir vergiften nur noch nachträglich unser kleines, kurzes Leben.
    Allen – alles Liebe u. eine dicke Umarmung –
    sende ich. lara45

  • elli2001

    Teilnehmer
    7. Juli 2019 um 11:26

    Eine sehr traurige Jugend hast Du da erlebt Tonio und das in der Umgebung Deiner eigenen Eltern…… Das kann nie vergessen werden und es sitzt auch ein Leben lang in einem fest.
    Mögen Dich Deine Hilfsaktionen gegenüber anderen Menschen ein wenig von den Erinnerungsgedanken ablenken.

    Selbst habe ich mit einem Stiefvater gegenteiliges erlebt und habe somit nur gute Erinnerungen an ihn.
    So ein Glück ist nicht jedem Kind in dieser Lage gegeben. Er war als Dank auch später unser Trauzeuge. Ob er heute noch lebt weiß ich nicht, denn meine Mutter ließ sich von ihm scheiden, weil er weit vor der Wende wieder in seine DDR-Heimat zurück wollte, meine Mutter mit mir aber nicht. Hatten wir beide doch bereits 1954 die ehemalige DDR auf Antrag verlassen.

    Ich bedauerte den dadurch entstandenen fehlenden Kontakt mit meinem Ersatzvater sehr, weil wir uns wegen o.a. Umständen daher aus den Augen verloren hatten. Zu gerne hätte ich ihn an unserem schönen Familieleben teilhaben und ihn wissen lassen, dass der Mann für den er als Trauzeuge von mir ausgewählt wurde noch an meiner Seite ist.

    elli2001

  • rooikat

    Teilnehmer
    7. Juli 2019 um 13:48

    Also w e c h mit den Gedanken! Durch schöne Bilder ersetzen!

    Wie gut, lara45, wenn das so einfach geht.

    Kann man wirklich tiefsitzende, einschneidende Erfahrungen und gebliebene seelische Narben zur Seite schieben, versuchen, mit Aktuellem zu ersetzen?
    Das Unterbewusstsein speichert offenbar sehr gut und mehr und anders als verstandesmäßig gewünscht.
    Ich musste feststellen, dass mit fortschreitendem Alter und auch durch aktuelles Geschehen viele Erinnerungen aufbrechen, die ich lange Zeit überwunden glaubte. Und nicht nur schöne.
    Waren wohl eher zur Seite geschoben.
    Man kann nur versuchen, auf diesen Erfahrungen etwas Positives aufzubauen.
    Aber einfach nur "w e c h" und durch schöne Bilder ersetzen?
    Für mich fast bewundernswert :-X, wer das kann.
    rooikat

  • Carlaistes

    Teilnehmer
    7. Juli 2019 um 16:27

    Lieber Rosenstrauch, gehe mit deiner Vergangenheit in die Öffentlichkeit und du wirrst sehen, deine Vergangenheit findet Gleichgesinnte. In unsere Zeit, gab es keinen Schutz, keine Frauenhäuser, kein Kinderschutzbund, keine Wohnungen, kein Weißer Ring ,es lebten mehrere Generationen eng beieinander.
    Und wenn man die häusliche Gewalt im 2ooo Jahrhundert sieht ist es die Gewalt die Nötigung zum Sex.
    Ich habe in der Ehe unter diesen Schläge und Vergewaltigungen in der Vergangenheit gelitten.
    Ich habe meine Vergangenheit mit dem weißen Ring aufgearbeitet, bin in der Gruppenarbeit tätig.
    Ich schäme mich nicht mehr, für das was damals war.
    Ich verliere keine Träne mehr.
    Ich bin Frei, ich Lebe, ich habe vieles erreicht,
    Ein fremdes Kind vor dem Kinderheim geschützt und groß gemacht. jetzt ist er 20 Jahre alt. Glücklich bin ich auch.
    Ich wünsche dir das du die Menschen triffst die du brauchst um das du deine Vergangenheit in die Truhe legst um sie so tief wie möglich zu begraben.
    Ich wünschte ich wäre eine Fee. aber es ist nicht so.
    vielleicht musst du den Menschen, der dir sehr weh getan hat auch um Verzeihung bitten, weil er es nicht anders konnte ,zu der Zeit und du wirst sehen was für ein Erfolg du damit hast.
    Liebe Grüße

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