Startseite Foren Menschenkenntnis Frage des Monats: Wie schädlich ist Einsamkeit?

  • Frage des Monats: Wie schädlich ist Einsamkeit?

     Mondin antwortete vor 12 Monate 20 Teilnehmer · 31 Beiträge
  • Sangoma

    Teilnehmer
    4. April 2023 um 14:51

    Hi Cristalina, ja wir leben in anderen Welten. Nein, wir haben keine Familie ausser unserem Sohn, der 60km entfernt wohnt, aber natürlich jeder Zeit nach uns schauen würde. Noch geht es uns gesundheitlich gut, aber leider sind meine Freunde schon gegangen. Christine trifft sich 1-2 mal in der Woche, mit den Witwen, zum Karten spielen und Gedankenaustausch. Wir haben aber trotzdem Kontakt über Skype mit Freunden in der Welt. Es hilft vielleicht auch, dass wir 3 sprachig sind. Unsere gesundheitliche Versorgung ist sehr gut. Arzttermine sind innerhalb 1-2 Tage, im schlimmsten Fall kommt er ins Haus. Ich mache mir mit 85 keine Sorgen um den Planeten, ehrlich gesagt ist es mir egal. Wir waren einmal hier und kommen nie wieder. Vielleicht bin ich deshalb so alt????????? Joy

    Bleib gesund, LG Hubert

  • Carmarste

    Teilnehmer
    4. April 2023 um 15:00

    Liebe Teilnehmer, ich arbeite in meinem Alter noch ehrenamtlich im Hospiz. Wir sind immer noch zu sehr mit uns selbst beschäftigt, als den Horizont noch etwas ans Universum abzugeben und zu sehen. Jeder Augenblick erweitert uns unseren Horizont, wissen wir wirklich wie der nächste Augenblick ist?

    Ein Spruch, den ich gerade gelesen habe, ist.:” Wissen will reden, Weisheit und Liebe wollen zuhören.” In diesem Sinne frohe Ostern Carmaske

  • Unbekannt

    Unbekannt
    4. April 2023 um 15:15

    @Cristalina

    “In meiner Welt lautet die Antwort auf alle Fragen: da ist niemand mehr. Skypen…ja, aber ersetzt das menschliche Nähe und liebevolle Zuwendung?”

    Da kann ich dir nur zustimmen, oberflächliche Gespräche sind nicht das, was auch mir nur ansatzweise das Gefühl der Nähe vermittelt. Aber es gilt eben für jeden das zu suchen, was hilft oder einfach nur ein paar unbeschwerte Stunden vermittelt, der eine findet beim Skypen Freude, der andere nicht. Es ist schwer, wenn man gar keine Familie hat, andererseits gibt es auch Senioren, die genauso leben müssen und gelernt haben, mit ihrer Situation zu leben oder gelernt haben, daraus das beste zu tun.

    Ich kann dir aus meiner Lebenssituation nur sagen, es gibt einen Weg heraus, aber Ratschläge von anderen helfen dir nicht. Und die ewig aktiven und gesunden Senioren sind mit Sicherheit nur ab oder bis einem bestimmten Alter zu finden, ab 80 ist man meistens auf sich selbst angewiesen. Aber eines könnte ich dir mitgeben, den Tag strukturieren hilft ungemein, kann vieles sein, bei mir ist es das gemütliche Frühstück, danach je nachdem was anliegt, höre ich nochmal im Bett liegend, klassische Musik, dann kommt der Tagesablauf, Gymnastik und Bewegung und wenn mir die Decke auf den Kopf fällt, gehe ich ins Cafe und frühstücke oder trinke eine Latte M. und lese meine Tageszeitung dazu und oft ergeben sich nette Gespräche mit dem Tischnachbarn.

    Nichts muss, alles kann ist meine Devise und das hilft mir enorm. Ich hoffe für dich, dass du deinen Weg noch findest und zufrieden das Alter, das durchaus auch positive Seiten hat, genießen lernst.

  • corinaistes

    Teilnehmer
    4. April 2023 um 15:27

    Christina , nein, man kennt sich nicht , ich habe schon bevor ich in Rente ging überlegt ,was kommt dann , Ich hatte ein Gefühl , du wirst nicht mehr gebraucht und dieses Wort nicht mehr gebraucht , ist so schrecklich , das man sich schon mal im voraus überlegen sollte was mache ich nun. Ich suchte mir eine Ehrenamt und nahm mit 60 Jahren noch ein Baby auf , was ins Heim abgeschoben werden sollte .Ich schrieb Gedichte und Geschichten und arbeitete damit mein Leben auf , ich ging damit in Schriftsteller Häuser . Ich ging in die Gruppenarbeit zu den Frauen die es mit Vergewaltigung und Gewalt zu tun hatten und bewahrte sie so vor ihren Ehemännern ,Unterstützung bekamen wir von der Ost Bank.

    Nur durch Krankheit bricht man den Kontakt ab ,denkt man , nein . ich lese gerne. Ich habe Tiere und den Jungen, nette Nachbarn . Ich wohne ganz alleine in Meck Pom und bin Glücklich wie es ist . Hier im Ort werden die Alten aufgenommen , durch Sport, Malen Schreiben Kaffee Nachmittage , Basteln , Strandspaziergänge, Busfahrten , mit dem Förster den Wald kennen lernen, Tanzabende ,Kartenspiele und vieles mehr.

    Ich bin unheilbar Krank , ich habe noch keine Pflegestufe und gehe auf die 90 zu .

    • Dieser Beitrag wurde vor 1 Jahr, 1 Monat von  corinaistes bearbeitet.
  • cecily

    Teilnehmer
    4. April 2023 um 15:44

    @Ricarda01

    Sagte mein Vater auch oft. Dank an dich für die Erinnerung 🙏

  • Tuxianer

    Teilnehmer
    5. April 2023 um 21:06

    Hallo liebe Teilnehmer, für mich ist diese Thematik sehr weitreichend und wird , wie bereits erwähnt, auch von der individuellen Sicht bestimmt. Vermutlich gehöre ich zu den jüngeren Alten, denen es vergönnt ist gesundheitlich gesegnet zu sein. In den letzten 10-15 Jahren habe ich einen Prozess der Neuorientierung in persönlicher Weise durchleben dürfen. Seit 2017 bin ich in Rente und schätze mich glücklich das erleben zu dürfen.

    Seit mittlerweile 10 Jahren gehöre ich einer Selbsthilfegruppe an die mir sehr viel bedeutet.

    Ein neu gewonnenes Selbstbewusstsein und Achtsamkeit meinen Mitmenschen gegenüber sind mir wichtig geworden, ein Miteinander das Mut macht Neues im Leben zu entdecken und sich neu auszuprobieren. Zuhören zu können und nicht sofort alles zu bewerten ist ein Teil in meiner Selbsthilfegruppe.

    Ich wünsche allen ein gesegnetes Osterfest ob in der Familie oder auch alleine, vielleicht mit neuen Menschen.

  • VerTrauEn

    Teilnehmer
    13. April 2023 um 11:22

    GsD leben wir in einem Zeitalter, wo man viele Möglichkeiten der Kommunikation hat.

    Telefon und auch den Internet Zugang nutzen viele ältere Menschen.

    Ich pflege meine realen Bekannt-Freundschaften. Treffe mich regelmäßig zum Kaffeeplausch da läßt sich Einiges bereden und es gibt keinen Platz für “Einsamkeit” !

    Aber abends z.B. oder an Sonn-/Feiertagen bieten Internet Portale eine willkommene Abwechslung. Slight Smile

  • Tuxianer

    Teilnehmer
    13. April 2023 um 13:53

    Ja es stimmt es gibt viele Möglichkeiten Kontakte zu pflegen. Ich sehe allerdings den Knackpunkt im selbst aus der Höhle kommen um Kontakte ( in welcher Form auch immer) zu ermöglichen.

    Um zur Eingangsfrage zurück zu kommen: Permanente Einsamkeit lässt das Selbstvertrauen, das Leben meistern zu können, schrumpfen. Und sie lässt die Empfindlichkeit empfundener Zurückweisung größer werden.

  • realo

    Teilnehmer
    14. April 2023 um 18:04

    Nicht nur Skype, die gesamte virtuelle Welt ist eine Möglichkeit, falls das Alleinsein oder nicht Alleinsein zu Einsamkeitsgefühlen führt. Einsamkeit heißt, der Kontakt ist abgerissen, vor allem zu mir selbst und dann braucht es Zerstreuung mit Anderen. Wer einen guten und harmonischen Kontakt mit sich selber hat, kennt das Gefühl Einsamkeit kaum. Wer den inneren Dialog pflegt und das geht anonym über die virtuelle Welt offensichtlich, braucht vor der Isolation keine Angst zu haben und verspürt die Einsamkeit weniger als Bedrohung. Das Problem im Alter mit Gebrechlichkeit, es wird erwartet, dass diesen Zustand jemand bemerkt und dann zu Hilfe eilt, jedoch durch in der Wohnung zurückgezogen sitzen, kommt niemand und die Frustration ist groß. Das führt zu einer sehr schmerzlichen und traurigen Einsamkeit. Es gibt so viel Altenbetreuung, Sozialhilfe, Besuchsdienst oder Arzt Hausbesuche, aber alles muss man vorab organisieren und aktiv ins Leben rufen, sonst passiert nichts. Also macht es Sinn, in Zeiten, in denen man noch rüstig ist, für die Gebrechlichkeit vorzusorgen und so der Einsamkeit im hilfsbedürftigen Alter zu entgehen. Die meisten Senioren haben Familienangehörige, die sich kümmern, nur wer das nicht hat, sollte sich beizeiten selber kümmern und sich bewusst sein, dass die Sozialkontakte nicht häufiger werden mit zunehmender Senilität. Mir persönlich schwebt ein Mehrgenerationshaus vor für die bedürftige Zeit im Alter. Auf Familienangehörige brauche ich nicht hoffen, sie sind weit weg.

  • Rubia

    Teilnehmer
    2. Mai 2023 um 13:53

    Einsamkeit beschränkt sich nicht nur auf fehlende Gespräche mit anderen Mitmenschen, sondern es fehlen auch körperlich Kontakte, mal eine Umarmung, gedrückt werden, ein überraschender Besuch. Leider muss heutzutage alles geplant und verabredet werden, dadurch geht Spontanität verloren. Teilweise werden auch Telefonate über Whatsapp geplant. Da vergeht einem die Lust zur Kontaktaufnahme und dann ist man eben einsam. Hat nicht unbedingt damit zutun, dass man ein Problem mit dem Alleinsein hat.

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