Startseite Foren Menschenkenntnis Frage des Monats: Wie schädlich ist Einsamkeit?

  • Frage des Monats: Wie schädlich ist Einsamkeit?

     Mondin antwortete vor 1 Jahr 20 Teilnehmer · 31 Beiträge
  • Mondin

    Teilnehmer
    3. April 2023 um 14:45

    @Jovanni ohne behutsame Öffnung und Vertrauen kommen wir nur nicht raus aus diesem Teufelskreis !!!

    Jedenfalls hilft es nicht, zu Hause zu sitzen und zu grollen, weil niemand einem die Einsamkeit vertreibt.

    Wenn einem die Freunde so langsam wegsterben, keine Familie vorhanden oder sie weit weg ist, kann es schon sehr still werden um einen herum. Wenn man dann noch eingeschränkt ist in der Mobilität oder im Kopf, kann man vielleicht weder die modernen Medien noch die Angebote in der Umgebung nutzen. Oder der Partner hat sich um fast alles gekümmert und man steht plötzlich hilflos da. Es gibt viele Gründe, warum Einsamkeit objektiv vorhanden ist. Hinzu kommt die gefühlte Einsamkeit.

    Es gibt noch sehr viel mehr Gründe für Einsamkeit und wer sehr tief darin steckt, kommt ohne Hilfe nicht leicht heraus. Aber zum Hilfe-Suchen reicht es eben auch nicht immer. Da kann Einsamkeit leicht zur tödlichen Krankheit werden.

    Mondin

  • Sangoma

    Teilnehmer
    3. April 2023 um 14:51

    Cristalina, findest du nicht, dass E-mail oder Skype helfen? Also ich bin zwar verheiratet, aber meine Frau sowie auch ich haben Skype-Freund auf der ganzen Welt. Manchmal muss man auf die Zeit achten, wenn ich frühstücke sitzen die in Neuseeland beim Abendessen. Die haben den Tag schon hinter sich und ich noch vor mir. Themen gehen nie aus. Ich hab auch noch welche in Sachsen,NRW und Bayern, auch Österreich ist bei meiner Frau dabei. Selbst mit unserem Sohn, der nur 60km entfernt wohnt, sprechen wir nur über Skype. Es ist kostenlos. Smile

    LG Hubert

  • Gartenfan

    Teilnehmer
    3. April 2023 um 14:53

    @Mocca7244

    Einsamkeit ist zeitlos , das Alter spielt keine Rolle .

    Deinen Worten stimme ich voll und ganz zu , das hast du toll geschrieben .

    Ich möchte anmerken , daß man auch unter vielen Menschen in einer großen Stadt wie hier einsam sein kann .

    Die nötigen Wege aus dieser Einsamkeit hast du ja schön erklärt .

    LG Gartenfan

    • Dieser Beitrag wurde vor 1 Jahr, 1 Monat von  Gartenfan bearbeitet.
  • corinaistes

    Teilnehmer
    3. April 2023 um 16:23

    Der Adler fliegt alleine, der Rabe scharenweise.

    Der Rabe braucht Geselligkeit,

    der Adler die Einsamkeit.

    Gesellschaft braucht der Tor und Einsamkeit der Weise.

    Friedrich Rückert

    Lieber alleine als gemeinsam einsam. Ich laufe gerne alleine , ich bin immer Sieger.

  • Maskenmann

    Teilnehmer
    3. April 2023 um 16:43

    Eine tolle Botschaft! Ich liebe Sieger und hasse die Verlierer. Zum Beispiel auch mich. Bin meistens der zweite Sieger der ja der erste Verlierer ist! Eigentlich denken in meinen Augen die dummen und einfältigen so. Leider werden es immer mehr (die Schwachmathiker!)

  • Cocco

    Teilnehmer
    3. April 2023 um 17:28

    14:53 ich stimme @Mocca7244 ebenfalls zu; wenn Einsamkeit zu Verbitterung, mglw. sogar Alkohol/Drogenabhängigkeit führt, wird der Weg aus diesem Teufelskreis doppelt schwer.

    • Dieser Beitrag wurde vor 1 Jahr, 1 Monat von  Cocco bearbeitet. Begründung: Nickname
  • happyday

    Teilnehmer
    3. April 2023 um 17:41

    Vor wenigen Jahren war ich zu einer Lesung und Diskussion von und mit Manfred Spitzer, es war nach seinem umstrittenen Buch “Digitale Demenz”. – Das damals aktuelle Buch zur Lesung heißt: EINSAMKEIT – DIE UNERKANNTE KRANKHEIT – schmerzhaft – ansteckend – tödlich.

    Ich gebe zu, in erster Linie hat mich interessiert, ob sich Prof. Dr. Dr. Spitzer tatsächlich so arrogant und wenig diskussionsbereit gibt, wie die Presse ihn dargestellt hatte. – Gleich vorweg, ich war angenehm überrascht und habe das Gegenteil erleben können.

    Zurück zum Thema, das Buch zu lesen, braucht starke Nerven sage ich mal salopp. Was ich bis dato nicht wusste, nur drei von vielen Punkten: – Einsamkeit ist die Todesursache Nummer eins in westlichen Gesellschaften.Einsamkeit führt oft zum Schmerzmittelmissbrauch, weil Schmerzmittel das Areal im Gehirn “ruhig stellen”, wo sowohl körperlicher Schmerz als auch der Schmerz wegen Einsamkeit betäubt wird. – Einsamkeit macht schneller krank. – Es gibt soziale Ansteckung, das hat sich besonders in der “Abschottung” durch Corona gezeigt…Usw. usw. Und Einsamkeit ist keine Frage des Alters. Gerade durch Corona hat sich herausgestellt, dass sich deutlich mehr junge Menschen einsam fühlen als ältere Menschen.

    So hilfreich die digitale Welt auch sein mag, was Menschen auch im hohen Alter brauchen, das ist ab und zu eine reale Umarmung.

    Selbst lebe ich seit vielen Jahren allein, das war so nicht gewählt, es hat sich so ergeben. Von einigen meiner langjährigen Freunde und Freundinnen hat mich der Tod getrennt. Die noch lebenden Freundinnen und ein Freund sind quer durch Deutschland verstreut. – Meiner Neugier und vor allem meiner Unternehmungslust hat vor wenigen Jahren ein schwerer Sturz ein jähes Ende gesetzt. –

    Wer als Rentner in eine fremde Stadt zieht, so wie ich, kann nicht davon ausgehen, dass sich noch wirkliche neue Freundschaften ergeben. Langjährige Freundschaften leben auch davon, dass es möglich ist zu sagen: …Weiß du noch...

    happyday

  • cecily

    Teilnehmer
    3. April 2023 um 18:06

    Ich schließe mich dir @happyday an.

    Fatal bei Einsamkeit ist die Kombination mit Krankheit, die Einschränkungen mit sich bringt.

    Ich kam mit dem alleinleben gut zurecht; problematisch wurde es durch krankheitseinbrüche.

  • Ricarda01

    Teilnehmer
    3. April 2023 um 19:12

    @happyday

    Beitrag von 17:41

    Zustimmung zu deinem Beitrag, liebe happy!

    Das Buch von Prof. Dr. M. Spitzer ‘Digitale Demenz’ habe ich auch in meinem Bücherschrank und finde es sehr gut und zutreffend. Das neue kenne ich nicht.

    Mein Vater zitierte gerne mal W. Busch: ‘Wer einsam ist, der hat es gut, weil keiner da, der ihm was tut’. Worauf meine Frau Mamá stets erwiderte: ‘Ja, aber auch nichts Gutes!’.Grin

    Das ganze Gedicht für die, die es interessiert:

    Wer einsam ist, der hat es gut,
    Weil keiner da, der ihm was tut.
    Ihn stört in seinem Lustrevier
    Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier,
    Und niemand gibt ihm weise Lehren,
    Die gut gemeint und bös zu hören.
    Der Welt entronnen, geht er still
    In Filzpantoffeln, wann er will.
    Sogar im Schlafrock wandelt er
    Bequem den ganzen Tag umher.
    Er kennt kein weibliches Verbot,
    Drum raucht und dampft er wie ein Schlot.
    Geschützt vor fremden Späherblicken,
    Kann er sich selbst die Hose flicken.
    Liebt er Musik, so darf er flöten,
    Um angenehm die Zeit zu töten,
    Und laut und kräftig darf er prusten,
    Und ohne Rücksicht darf er husten,
    Und allgemach vergißt man seiner.
    Nur allerhöchstens fragt mal einer:
    »Was, lebt er noch? Ei Schwerenot,
    Ich dachte längst, er wäre tot.«
    Kurz, abgesehn vom Steuerzahlen,
    Läßt sich das Glück nicht schöner malen.
    Worauf denn auch der Satz beruht:
    »Wer einsam ist, der hat es gut.«

    Allen einen schönen Abend – Ricarda01

  • Cristalina

    Teilnehmer
    4. April 2023 um 14:17

    Lieber Hubert, ich glaube, wir sprechen von sehr unterschiedlichen Vorstellungen oder Erfahrungen von Einsamkeit. Wer kommt dich besuchen oder kümmert sich um dich, wenn du krank bist? Mit wem besprichst du Ängste, bevorstehende wichtige Entscheidungen und ähnliche Dinge? Wer hält dich, wenn du traurig bist? Ich kenne deine Welt nicht. Ich kann nur annehmen, dass deine Familie für dich da ist. In meiner Welt lautet die Antwort auf alle Fragen: da ist niemand mehr. Skypen…ja, aber ersetzt das menschliche Nähe und liebevolle Zuwendung?

    Liebe Grüße

    Cristalina

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