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@Akunos. Im Fernsehbericht am Montag sah man den spezialisierten Chirurgen aus Hannover, der zur Entnahme von Lunge und Leber(?) zum hirntoten Spender flog. Als er in den Operationssaal kam, standen bereits mehrere Chirurgen um den Operationstisch die jeweils andere Organe entnahmen, jeder für "sein" Organ zuständig.
Der Organismus des "Spenders" wurde also so lange lebendig gehalten, bis alle Organe entnommen waren. Die Leber ist scheinbar das letzte Organ, danach muss die Entnahme enden.Wenn ich mir dann so die entleerte Hülle vorstelle, fällt mir eben nur noch "Ausschlachten" ein.
Die Lunge wurde dann noch in linker und rechter Lungenflügel aufgeteilt, die verschiedene Empfänger bekamen.
Wenn jemand sich zu Lebzeiten vorstellen kann, so am Ende "in Würde" zu sterben, dann darf er von mir aus zur Spende bereit sein. Ich bin es nicht.
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"Ändert nichts an der Meinung, derer, die eben nicht spenden wollen. Selbst wenn man die von Dir monierten Begriffe nicht nutzt, bleibt es ein Handeln gegen die Natur. Bei Tieren wie bei Menschen. Zynisch: Hätte die Natur "Ersatzteile" vorgesehen, hätten wir sie in uns. Ich habe hier vor kurzem gelesen – da wird über Überbevölkerung gejammert – aber….. Ich setzt noch einen drauf … Überalterung"….Gsaremba61
Demnach, Gsarenba61, wäre das Öffnen des menschlichen Körpers zur Beseitigung von gesundheits-oder-lebensbedrohenden Ursachen aber auch gegen die Natur, aber trotzdem wird Operiert.
Das meiste ärztliche Handeln ist nicht natürlich.Innerhalb dieser Diskussion wurde auch erwähnt, dass eine Organentnahme ohne Zustimmung des
Verstorbenen zu Lebzeiten oder nach seinem Tod
durch die nächsten Angehörigen gegen seine
"Menschenwürde" verstößt. Wenn eine Todesursache
aber nicht einwandfrei festgestellt werden kann
oder der Verdacht besteht, dass dieser aufgrund eines Verbrechens eingetreten ist, wird von einem
Gerichtsmediziner der Leichnam geöffnet, ohne
die Angehörigen vorher um Erlaubnis zu fragen.
Die Würde wird dabei auch nicht berücksichtigt.Die Sache ist ja jetzt so gut wie entschieden.
Aber viele Gegenargumente entbehrten jede Sachlichkeit, sie waren emotional begründet.
Leidtragende sind aber viele Menschen, die
Aufgrund dieser Entscheidung leidvoll leben müssen
oder sogar sterben werden. -
Nein, liebe Cocco, er formulierte eindeutig, er hätte lieber die Widerspruchslösung, da sich ja jetzt, wie er befürchtet, sich nichts ändert für die Angehörigen!! Cocco, sonst wär ich doch nicht gehüppt. 😉
Tisnet, wie ich gehört habe sollen alle 10 Jahre Nachfragen erfolgen und Ärzte alle 2 Jahre "Auf/Klärungsgespräche" führen. Dazu kommt die Einrichtung eines zentralen Online-Registers. Dort soll jeder Bürger seine Haltung zur Organspende dokumentieren – in Form von Ja oder Nein – und jederzeit ändern können. Beim jederzeit selbst ändern stehen mir schon wieder die Haare zu berge. Wie viel Sicherheit kann mir solch ein Online-Portal bieten? Wie schnell hat wer – wen zum Spender gemacht, weil es gerade so schön passt? Ich bleib auf jeden Fall bei meinem Ausweis in der Handtasche.
Ob also dies alles schon nächste Woche klappt? Das wage ich zu bezweifeln. Als tue dem armen Beamten nix. Der kann nix dafür 😉
GeSa
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…kann es sein hupferte GeSa,
dass der Arzt aus diesem Grund
für die neue Gesetzeslage ist…. ?
LG C;-)cco -
Ja, und gerade hörte ich ein Interview im WDR. Leitender Arzt Transplantationszentrum Köln und ich bin fast schon wieder im Dreieck gesprungen.
Sinngem.: Es ist für die Angehörigen so schwierig in der Situation eine Entscheidung zu treffen. Ja, habe ich was falsch verstanden? Eintragung in einer Liste ich bin Spender! Weshalb müssen dann Angehörige noch gefragt werden? Wer nicht in der Liste ist und auch keinen Papierausweis mitführt ist KEIN Spender!!!!
Da macht dieser Arzt in dem Interview empathische Stimmung für das schwere Entscheiden der Angehörigen. NEIN, Herr Doktor, SIE machen mit ihrer Frage, in meinen Augen nicht mehr berechtigten Frage, es den Angehörigen schwer!!!! Sollten Ärzte das neue Vorgehen nicht verstanden haben????? Ich hätte sie für intelligenter gehalten .. nun denn… :-X 🙁
GeSa
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Dann dürften auch sie vermutlich nachdenklich werden.
Es steht doch außerfrage, dass Betroffene, die ein Organ wünschen, es anders sehen. Da muss ich nicht nachdenklicher werden. Ich sehe das als normal an.
Ändert nichts an der Meinung, derer, die eben nicht spenden wollen. Selbst wenn man die von Dir monierten Begriffe nicht nutzt, bleibt es ein Handeln gegen die Natur. Bei Tieren wie bei Menschen. Zynisch: Hätte die Natur "Ersatzteile" vorgesehen, hätten wir sie in uns. Ich habe hier vor kurzem gelesen – da wird über Überbevölkerung gejammert – aber….. Ich setzt noch einen drauf … Überalterung….
Als ich vor Monaten einen Bericht sah, in dem ein Mann (ca. 45 Jahre) strahlend erzählte, dass er sich auf seine 4. neue Niere vorbereitet, habe ich mich gefragt, ob er die Zeichen nicht versteht, die die Natur sendet. Eigene Niere, die von Mutter und Vater, dann nach Rumänien gereist und nun wieder bei Reisevorbereitungen. Begründung, die Dialyse ist so umständlich! Leider hat ihn niemand gefragt, ob er je in seinem Leben etwas geändert hat um seine Niere zu schonen.
Es bleibt die individuelle Entscheidung. Gleichgültig ob aus religiösen, ethischen oder anderen Gründen.
GeSa
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Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer16. Januar 2020 um 13:49Laut Münchener Merkur würden nach einer Umfrage des ZDF-Politbarometers über 61 Prozent der Bevölkerung der von Gesundheitsminister Spahn vorgeschlagenen Widerspruchslösung zur Organspende zustimmen.
Angesichts der verzweifelten Notlage von über 9000 Tod kranken Menschen die auf ein Spenderorgan warten hätte auch ich der Widerspruchslösung ohne wenn und aber zugestimmt.
Umso mehr aber bin ich schlichtweg entsetzt über die erschreckend empathielosen Forumsbeiträge in denen von ausschlachten und Metzgerei oder von Transplantionsgeschäft die Rede ist. Diesen Forumsmitgliedern kann man nur wünschen, dass sie einmal von einem Betroffenen hören was Sache ist um sich ein klares Bild zu machen. Dann dürften auch sie vermutlich nachdenklich werden. Hoffe ich. -
So lange "Organspender" – ob freiwillig oder nicht – hierüber nicht aufgeklärt werden, dürfte die Entscheidung bei medizinischen Laien eher eine emotionale sein.
http://www.tagesschau.de/inland/organspende-197.html -
Ja, und darüber bin ich durchaus froh!
Wer sich bislang mit Organ"Spende", also auf Grundlage der Freiwilligkeit, beschäftigt hat, hat sich entschieden.
Das entbindet auch Angehörige davon, in ein "Beratungsgespräch" gezogen zu werden.Wäre die doppelte Widerspruchslösung akzeptiert worden, kein Spenderausweis vorhanden, dann wäre man automatisch Spender und nur Angehörige könnten dies – falls sie um die Einstellung des Betroffenen wüßten – noch verhindern.
Und wenn sie nicht in annehmbarer Zeit vor Ort (oder gar nicht!) vorhanden sind???Wenn ich meine Organe nicht spenden will, ist die logische Konsequenz, auch die Annahme einer Organspende abzulehnen! :-I
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Nun ist Spahn's Idee vom Tisch:
"…Der Entwurf ist wesentlich weniger weitgehend als der von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Er sieht vor allem mehr Beratung bei Behörden, sowie ein zentrales Spenderregister vor.
Ohne ausdrückliche Zustimmung des Verstorbenen soll es aber weiterhin keine Organentnahme geben…"
Keine schlechte Lösung, wie ich finde.
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