Startseite › Foren › Open house › Archaismen - Wer kennt noch welche?
-
Archaismen - Wer kennt noch welche?
-
Wessen Vater unter Euch hatte so ein Teil ;-
Hier genannt, den sog. GEFRIERFLEISCHORDEN ?
-
Das ist eine Nazi-Auszeichnung , ich glaube , die gab es nach der Schlacht um Moskau .
-
Hatte ich noch nie gehört. Also ein Orden für die erfrorenen Soldaten? An die Angehörigen geschickt.
-
Ja, @Zoe u. @Gartenfan so ist es , ein makaberer Begriff für die Ostfront-Medaille 1941-42
Bemerkung : meinem Vater hatten die damaligen 20 Grad minus kurz vor Moskau aber das Leben gerettet !
-
Liebe @Zoe , meinem Vater wurde im Winter 1941-42 durch einen Granaten-Einschlag bei der Schlacht um Moskau durch Splitter der rechte Arm abgerissen und die rechte Brustseite durchschlagen. Nur die eisige Kälte hatte ihn vor dem verbluten gerettet, denn er lag eine ganze Nacht, bevor er versorgt wurde.
Und den Wundbrand ( Pulverschleim-Vergiftung) hat er auch überlebt… es gab kein Penicillin.
Nachteil der Kälte war, das er zeitlebens auch gehbehindert war, weil Erfrierungen 3. Grades an beiden Füßen. In Gefangenschaft ist er nicht geraten.
Ende vom Lied : 100 Prozent Kriegbeschädigt.
-
Lieber @Forscher, Du hattest gesagt, die Kälte habe Deinem Vater das Leben gerettet. Und ich habe sofort gedacht, daß es vielleicht besser gewesen wäre, er wäre gestorben, denn gerettet worden ist ein 100 Prozent kriegsbeschädigtes Leben. Und dann habe ich mir gedacht, daß einzig und alleine Dein Vater selber es wäre, der diese Frage beantworten kann oder hätte beantworten können. Niemand sonst.
Von der Redewendung “das Blut in den Adern gefrieren lassen” wußte ich nicht, daß es tatsächlich möglich ist. Er muß sein ganzes Leben lang starke Schmerzen gehabt haben, eigentlich am ganzen Körper (der fehlende Arm, Brust, Füße, Beine).
(War er bei Bewußtsein, unversorgt? Hat er gerne gelebt? Hatte er einen Haß auf den Krieg oder die Menschen?)
-
Nun, Liebe @Zoe in der Nacht des Geschehens , war er nicht mehr bei Bewusstsein und ist erst beim Transport (russ. Pferdeschlitten) ins Lazarett immer wieder kurzfristig aufgewacht.
Es war purer Zufall,( Fundzustand) das ein Sanitäter am nächsten Morgen, nach der Schlacht, noch ein Lebenszeichen bemerkte.
Und ab Ende 1942 wurde er sogar, (als U-Offizier) immer noch im Versehrten-Dienst, im franz. Lothringen von den Nazis als Bezirks-Wohnungsverwalter eingesetzt, bis Kriegsende.
Er hat sogar, noch so gerne gelebt, das er es nach dem Krieg noch, mit einem Arm u. Nachbarhilfe, es geschafft hat, schuldenfrei für unsere Familie ein Haus zu bauen.
Es war keinerlei Spur von Haß, im nachhinein auf die Kriegsschuldigen zu erkennen und ich würde sogar sagen, das …
2003 ist er mit 87 Jahren, nach 11 Herzinfarkten verstorben, aber, wegen Gehirnschlag ;-
Sie müssen angemeldet sein, um zu antworten.