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Archaismen - Wer kennt noch welche?
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Klinkenputzen?
Wenn ich als Vertreter von Tür zu Tür gehe und Etwas zum Kauf anbiete.
In meinen jungen Jahren, ich war so Mitte zwanzig, habe ich in mehreren Branchen diese
Tätigkeit einige Jahre ausgeübt. Angefangen mit dem Verkauf des “Bertelsmann Leserings”.
Als dann die elektrische Waschmaschine erfunden wurde, wechselte ich zur Firma
“Industrie Vertrieb” , kurz “IV.” Wir verkauften AEG Waschmaschinen und den Waschvollautomaten “Lavamat” im Direktverkauf. Der Verkauf ging folgendermaßen
von statten:
Eine Gruppe von vier Personen bildete mit dem Busfahrer des VW-Busses ( er war der Boss)
eine “Verkäufergemeinschaft”. Solche Busgemeinschaften wurden, regional verteilt, in ganz Deutschland eingesetzt. Ich war bei einer Verkäufergemeinschaft tätig, die in Süddeutschland eingesetzt wurde. Vor allem im Großraum Stuttgart. Wir hatten unseren
Wohnsitz in Waiblingen. Morgens ab 10.00 bis 12:00 ging jeder Verkäufer in dem ihm zugeteilten Stadtgebiet von Tür zu Tür und verteilte einen “Gutschein für das kostenlose
Waschen von 5 Kilo Wäsche”. So viel fasste eine Waschtrommel. Im “Türgespräch wurde der Hausfrau dieser Gutschein übergeben mit dem Hinweis, dass dies eine Werbeaktion der
der Fa. AEG sei. Als Termin für diese “Waschvorführung “, wurde eine Zeit vereinbart, in der der Mann auch zu Hause ist. Frauen durften damals keine Unterschriften leisten, weil sie ja kein eigenes Einkommen hatten. Selbst wenn sie gearbeitet haben, gehörte ihr Lohn dem Ehemann. Problematisch wurde es dann am Abend, wenn nach der Waschvorführung, von der die Frauen meistens begeistert waren, es zum Verkaufsgespräch kam. In den meisten
Haushalten wurde die Wäsche noch durch Handarbeit erledigt. Es ging jetzt aber darum
den Mann, der mit Hausarbeit nichts zu tun hatte, davon zu überzeugen diese Arbeitserleichterung für seine Frau zu bezahlen. Hausarbeit war zu der Zeit für Frauen eine
Selbstverständlichkeit. Für das Verkaufsgespräch wurden wir in einem vierwöchigen Kurs
geschult. In hartnäckigen Fällen war immer das “Dienstmädchen-Argument” erfolgreich.
Der Hinweis in einer Suchanzeige für Hausangestellte, dass im Haushalt eine elektrische
Waschmaschine vorhanden war, sollte erreichen, dass diese Anzeige den gewünschten
Erfolg brachte. Mein Hinweis auf solche Anzeigen, dass selbst dem Dienstpersonal heute der händische Waschvorgang nicht mehr zugemutet wird, seine Frau dies aber weiterhin tuen soll, führte fast immer zum Vertragsabschluss.
Klinkenputzer war ein harter Job. Man bekam ein geringes Grundgehalt und konnte dies nur
durch Vertragsabschlüsse aufbessern.
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Ich kenn’s nur aus der andern Perspektive – und nur mit Staubsauger und der Avonberaterin, die eine zeitlang regelmäßig zu meiner Mutter in die Wohnung kam.
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Klinkenputzen kenne ich auch als anderes Wort für betteln (keine Vertreter, wirklich arme Leute) oder wenn man früher zu verschiedenen Unternehmen/Firmen ging, um sich für einen Beruf vorzustellen oder um Unterstützung für Projekte sammelte.
Da ist aber auch ein alter Brauch am 30. Geburtstag: Klinken putzen, wenn Frauen mit 30 noch unverheiratet sind. Der Kuss eines ledigen Herrn erlöst vom Putzen. Männer müssen Treppen von kehren.
Klinkenputzen ist ebenfalls eine Wahlkampf-Methode. (Haustür-Wahlkampf)
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“etwas im Schilde führen” ?
Wohl das Mittelalter ;- oder…

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keine Ahnung, …würde sagen, ist etwas mit Hinterlist.
aber im Krieg gabs ja auch diese Kriegslist.
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Am Schild (Wappen) konnte man früher erkennen, woher jemand kam. Ansonsten fragte man: Was führt er (welche Zeichen) im Schilde? Es war als fragte man: Woher mag er wohl kommen?
Später: Was wird er/sie wohl vorhaben? (gut oder schlecht)
Wenn Kinder sich ganz plötzlich von der aller süßesten Schokoladenseite zeigen, fragen sich auch schon mal die Eltern: Was mögen sie im Schilde führen?
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forscher, kannst du auch “hehr” sein?
War heute in meinem Kreuzworträtsel…

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@flodderli Bisher noch nicht , bleibe lieber bei meiner Forschung , chere flodderli

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