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Archaismen - Wer kennt noch welche?
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Kranzgeld??? Das hatte doch etwas mit noch Jungfrau oder nicht zu tun. Eine verlassene Frau, der ein Eheversprechen gegeben war und dadurch nicht mehr Jungfrau war, stand vom Verlassenen ein Schmerzensgeld wegen „Schadensersatz” zu. Auch die sogenannte „Witwen-Jungfrau“ kam in den Genuss eines solchen, wenn der Zukünftige vor der Hochzeit verstarb. Je nachdem ob man als Jungfrau oder nicht in die Ehe ging, wurden entsprechende Kränze am Hochzeitstag getragen. Muss noch ins letzte oder vorletzte Jahrhundert gehören.
Nadelgeld war das nicht.

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Was soll man sich denn unter “Nadelgeld” vorstellen? Irgendwas mit Nadel und Nähen … vielleicht eine Art “Trinkgeld”, das der Zugehfrau (das Wort gibt’s auch nicht mehr), der Haushaltshilfe/Putzfrau von der “Herrschaft” gegeben wurde?
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Kranzgeld: Ich glaube, das hat etwas mit Verlobung zu tun. Der Staat kommt dafür nicht auf. Ich weiß gar nicht, ob es da ein Gesetz in der ehemaligen DDR diesbezüglich gab – ein Kranzgeld-Gesetz gab es auf alle Fälle nicht. Eine Verlobung hat jedoch heute noch rechtliche Folgen. So steht Verlobten eine Entschädigung, wenn zum Beispiel schon Aufwendungen für eine Hochzeit getätigt wurden. Ebenfalls (wertvolle) Geschenke müssen zurückgegeben werden. Man kann das vor einem Gericht, nehme an Familiengericht, einklagen.
Wenn das Kranzgeld erst 1998 gestrichen wurde, gehe ich davon aus, dass es schon vor dem nicht mehr zur Anwendung kam – gesellschaftlich total überholt, ein überfälliger Akt.
Nadelgeld: Taschengeld für die Ehefrau, zusätzlich zum Haushaltsgeld. Sie musste über die Verwendung keine Rechenschaft ablegen. Warum Nadel? Vielleicht, weil Frauen gern Sachen kauften, die zum großen Thema Kleidung passten oder für Handarbeiten (Hobby) ???
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@Paesi : Nadelgeld: Taschengeld für die Ehefrau, zusätzlich zum Haushaltsgeld.
Sie musste über die Verwendung keine Rechenschaft ablegen. Warum Nadel?
Vielleicht, weil Frauen gern Sachen kauften, die zum großen Thema
Kleidung passten oder für Handarbeiten (Hobby) ???Was wiki darüber schreibt, ist dürftig. Sehr ergänzungsbedürftig. Aus den mickrigen Angaben schließe ich, daß es weder in der DDR noch in der BRD sowas gab, weil “Adel” und “Vormundschaft” früheren Zeiten angehören. Wobei ich mir mit der “Vormundschaft” der Ehemänner für die Ehefrauen, was die BRD angeht, nicht sicher bin. Eine Form eingeschränkter Vormundschaft gab es auf jeden Fall noch
(siehe zum Beispiel Zustimmung zur Lohnarbeit). -
Schmugeld kenne ich von meiner Tante. Die ließ sich das wöchentliche Haushaltsgeld etwas großzügiger auszahlen und legte das übrig gebliebe für sich zurück.
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Kennt jemand noch den Knust?
Das Ende des Brotes, um das sich die Kinder meistens streiten, weil es so viel knusprige Rinde hat
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