Darmträgheit im Alter: Ursachen, Symptome und Hilfe bei Verstopfung

Erleichtere ältere Frau
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Mit zunehmendem Alter verändert sich unser Verdauungssystem. Ältere Menschen leiden häufiger unter Verdauungsproblemen, die sich in Symptomen wie Verstopfung, Völlegefühl und Blähungen äußern können. Diese Verdauungsstörungen im Alter haben vielfältige Ursachen und können die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Eine gezielte Anpassung von Ernährung, Flüssigkeitszufuhr und Bewegung sowie die richtige Anwendung von Hilfsmitteln helfen, Beschwerden wie Darmträgheit und Obstipation zu lindern.

Veränderungen im Verdauungssystem bei älteren Menschen

Der Verdauungstrakt verlangsamt sich mit zunehmendem Alter. Die Muskulatur des Dickdarms wird träger, was die Darmbewegung reduziert und dazu führt, dass der Stuhl länger im Darm bleibt. Dadurch wird dem Stuhl mehr Flüssigkeit entzogen, was ihn härter macht. Diese Verlangsamung der Darmentleerung ist eine der Hauptursachen für Verstopfung bei älteren Menschen.

Auch andere körperliche Veränderungen spielen eine Rolle. Mit zunehmendem Alter vermindert sich die Speichelproduktion, was die Verdauung bereits im Mund erschwert. Die Einnahme von Medikamenten gegen chronische Krankheiten kann zudem die Verdauung beeinflussen und Verstopfung begünstigen.

Wann wird von Verstopfung gesprochen?

Von Verstopfung wird gesprochen, wenn der Stuhlgang weniger als dreimal pro Woche erfolgt, der Stuhl hart ist und das Pressen verstärkt notwendig wird. Menschen mit Verstopfung berichten oft über ein Gefühl der unvollständigen Entleerung und leiden gelegentlich unter Völlegefühl und Blähungen. Eine akute Verstopfung kann bei Erwachsenen schon nach sechs Tagen ohne Stuhlgang bedenklich werden. Chronische Verstopfung hingegen liegt vor, wenn die Beschwerden über mehrere Monate hinweg bestehen.

Häufige Ursachen von Verstopfung bei älteren Menschen

Bewegungsmangel: Ein inaktiver Lebensstil reduziert die natürliche Darmbewegung.
Ballaststoffarme Ernährung: Lebensmittel mit einem geringen Anteil an Ballaststoffen fördern die Darmträgheit.
Unzureichende Flüssigkeitszufuhr: Ältere Menschen trinken häufig zu wenig, wodurch die Konsistenz des Stuhls härter wird.
Medikamente: Die Einnahme bestimmter Medikamente, etwa Schmerzmittel oder Diuretika, kann die Verdauung verlangsamen.
Chronische Erkrankungen: Krankheiten wie Diabetes oder neurologische Störungen wirken sich negativ auf die Verdauung aus.

Tipps gegen Verstopfung bei älteren Menschen

Ernährung anpassen
Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert die Verdauung und erleichtert die Darmentleerung. Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Haferflocken, Flohsamen und Leinsamen sind besonders geeignet. Auch Obst und Gemüse unterstützen die Darmbewegung und sollten regelmäßig in den Speiseplan integriert werden.

Ausreichend Flüssigkeit zuführen
Für eine reibungslose Verdauung ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unerlässlich. Ältere Menschen sollten täglich etwa 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit in Form von Wasser, Kräutertees oder verdünnten Fruchtsäften trinken. Flüssigkeitsmangel ist eine häufige Ursache von Verstopfung.

Regelmäßige Bewegung
Moderate Bewegung wie Spaziergänge, Gymnastik oder Schwimmen regt die Darmtätigkeit an und kann Verstopfung lindern. Besonders bei chronischer Verstopfung ist Bewegung eine einfache, aber effektive Maßnahme.

Sanfte Hilfsmittel nutzen
Bei akuten Beschwerden können Abführmittel kurzfristig Abhilfe schaffen. Abführmittel sollten jedoch nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden, um eine Abhängigkeit oder Schäden an der Darmflora zu vermeiden. Flohsamen und Leinsamen sind natürliche Hilfsmittel, die die Darmentleerung unterstützen, ohne den Darm zu reizen.

Medikamente überprüfen
Die Einnahme bestimmter Medikamente sollte in Absprache mit dem Arzt geprüft werden, da viele Wirkstoffe die Verdauung beeinträchtigen können. Gegebenenfalls sind alternative Präparate oder zusätzliche Maßnahmen zur Unterstützung der Verdauung sinnvoll.

Toilettenpapier
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Wann wird Verstopfung gefährlich?

Eine Verstopfung kann gefährlich werden, wenn Begleitsymptome wie Blut im Stuhl, starke Schmerzen oder ein völliger Stopp der Darmentleerung auftreten. In solchen Fällen ist eine medizinische Abklärung dringend notwendig. Auch chronische Verstopfung, die mit anderen Symptomen wie Gewichtsverlust oder anhaltender Müdigkeit einhergeht, sollte ärztlich untersucht werden.

Fazit: Was tun bei Darmträgheit im Alter?

Verdauungsprobleme im Alter sind häufig, aber mit den richtigen Maßnahmen gut in den Griff zu bekommen. Eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichend Flüssigkeit, regelmäßige Bewegung und die bewusste Einnahme von Hilfsmitteln können die Symptome lindern und die Verdauung unterstützen. Menschen mit chronischer Verstopfung oder anhaltenden Beschwerden sollten ärztlichen Rat einholen, um die Ursache der Verstopfung zu klären und gezielte Hilfe zu erhalten.

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