Weihnachten zuhause /Teil b
Als wir frisch gewaschen und sauber gekleidet ins Esszimmer zurückkehrten ,stand eine riesen grosse Schüssel Teig auf dem Tisch und Mutter begann Pinsel zu verteilen. Wir durften nun die Backbleche mit Margarine einpinseln. Jetzt wussten wir , was jetzt losgehen sollte: Wir wollten die ersten Weihnachtsplätzchen backen!
Ein fröhliches  Tuscheln und Singen ging durch den Raum und im Hintergrund lief die erste Weihnachtsschallplatte: Peter Alexander mit eine Muh , eine Mäh, eine Täterätätä
Vater wurde an den Fleischwolf gestellt und  musste den Teig  drehen , einer unserer Brüder stand an der Öffnung wo  nun die erste Teigrolle mit Zackenmuster zum Vorschein kam. Ein Schreien , Drängeln und Schlagen   ging prompt los. Jeder von uns  5 Kindern wollte den ersten Strang auf sein Backblech legen und   Buchstaben formen. Mit einem Mal  donnerte Vaters Stimme durch den  Raum :Entweder ihr vertragt euch oder es ist sofort Schluss mit  Plätzchen backen!!! 
Mit Tränen in den Augen zogen  wir  unsere kleinen Finger sofort zurück und warteten geduldig, bis Vater uns  nacheinander  ansprach, um einen Strang  Teig anzunehmen. Von dem Moment an ging alles ruhig und gesittet von statten. Nach  einer halben Stunde fingen wir dann auch  wieder an zu singen und zu lachen.
Ein Blech nach dem anderen wurde fertig und Mutter hatte alle Mühe  die  fertigen Plätzchen auf ein extra  bereit gestelltes Holzbrett zu  legen . Irgendwann  stand sie dann im Raum und bat uns , doch mal eine Pause einzulegen.  Zur Feier des Tages  bekamen wir alle ein Glas  Limonade und Vater sein erstes wohlverdientes Bier.  Bis zum späten Abend  wuselten wir  noch  herum und buken  ein Plätzchenblech nach dem anderen.
Komischerweise merkten wir  Mädchen an diesem Abend nicht einmal , dass unsere Puppen fehlten , als Mutter uns zu Bett schickte, denn wir waren einfach viel  zu müde.
Am nächsten Morgen ,als Mutter uns weckte um zur Kirche zu gehen , sah das Esszimmer wieder blitzblank aus , nur das Holzbrett mit dem Berg Plätzchen liess uns an den anstrengenden  schönen Vorabend denken.
		
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