Die drei weisen Alten

11. Juli 2018 in Weblogs

Es war eines Tages im Frühling, als eine Frau vor ihrem Haus drei alte Männer stehen sah. Sie hatten lange weiße Bärte und sahen aus, als wären sie schon weit herumgekommen.

Obwohl sie die Männer nicht kannte, folgte sie ihrem Impuls, sie zu fragen, ob sie vielleicht hungrig seien und mit hinein kommen wollten.

Da antwortete er eine von ihnen: “Sie sind sehr freundlich, aber es kann nur einer von uns mit Ihnen gehen. Sein Name ist Reichtum” und deutete dabei auf den Alten, der rechts von ihm stand. Dann wies er auf den, der links von ihm stand und sagte: “Sein Name ist Erfolg. Und mein Name ist Liebe. Ihr müsst euch überlegen, wen von uns ihr ins Haus bitten wollt.”

Die Frau ging ins Haus zurück und erzählte ihrem Mann, was sie gerade draußen erlebt hatte. Ihr Mann war hoch erfreut und sagte: “Toll, lass uns doch Reichtum einladen”.

Seine Frau aber widersprach: “Nein, ich denke wir sollten lieber Erfolg einladen.”

Die Tochter aber sagte: “Wäre es nicht schöner, wir würden Liebe einladen?”

“Sie hat Recht”, sagte der Mann. “Geh raus und lade Liebe als unseren Gast ein”. Und auch die Frau nickte und ging zu den Männern.

Draußen sprach sie: “Wer von euch ist Liebe? Bitte kommen Sie rein und seien Sie unser Gast”.

Liebe machte sich auf und ihm folgten die beiden anderen.

Überrascht fragte die Frau Reichtum und Erfolg: “Ich habe nur Liebe eingeladen. Warum wollt Ihr nun auch mitkommen?”

Die alten Männer antworteten im Chor: “Wenn Sie Reichtum oder Erfolg eingeladen hätten, wären die beiden anderen draußen geblieben. Da Sie aber Liebe eingeladen haben, gehen die anderen dorthin, wohin die Liebe geht.”

(Verfasser/Autor: Unbekannt, Gefunden auf www.zeitzuleben.de)

Mag ich

18. Mai 2018 in Weblogs

Ein Indianer, der in einem Reservat weit von der nächsten Stadt entfernt wohnte, besuchte das erste Mal seinen weißen Bruder in der Großstadt.

Er war sehr verwirrt vom vielen Lärm, von der Hektik und vom Gestank in den Straßenschluchten. Als sie nun durch die Einkaufsstraße mit den großen Schaufenstern spazierten, blieb der Indianer plötzlich stehen und horchte auf.

„Was hast du“, fragte ihn sein Freund. „Ich höre irgendwo eine Grille zirpen“, antwortete der Indianer. „Das ist unmöglich“, lachte der Weiße. „Erstens gibt es hier in der Stadt keine Grillen und zweitens würde ihr Geräusch in diesem Lärm untergehen.“

Der Indianer ließ sich jedoch nicht beirren und folgte dem Zirpen. Sie kamen zu einem älteren Haus dessen Wand ganz mit Efeu überwachsen war. Der Indianer teilte die Blätter und tatsächlich: Da saß eine große Grille.

„Ihr Indianer habt eben einfach ein viel besseres Gehör“, sagte der Weiße im weitergehen. „Unsinn“, erwiderte sein Freund vom Land. „Ich werde Dir das Gegenteil beweisen“. Er nahm eine kleine Münze aus seiner Tasche und warf sie auf den Boden. Ein leises „Pling“ ließ sich vernehmen. Selbst einige Passanten, die mehr als zehn Meter entfernt standen, drehten sich augenblicklich um und schauten in die Richtung, aus der sie das Geräusch gehört hatten.

„Siehst Du mein Freund, es liegt nicht am Gehör. Was wir wahrnehmen können oder nicht, liegt ausschließlich an der Richtung unserer Aufmerksamkeit. Was Du hörst, sagt mehr darüber aus wie Du denkst, als was Dich umgibt.“

(Indianische Weisheit)

Es ist für mich nicht wichtig

18. Mai 2018 in Weblogs

„Es ist für mich nicht wichtig, womit du deinen Lebensunterhalt verdienst.

Ich möchte wissen, wonach du innerlich schreist
und ob du zu träumen wagst, der Sehnsucht deines Herzens zu begegnen.

Es ist für mich nicht wichtig, wie alt du bist.

Ich möchte wissen, ob du es riskierst, wie ein Narr auszusehen,
um deiner Liebe willen, um deiner Träume willen und für das Abenteuer des Lebendigseins.

Es ist für mich nicht wichtig, welche Planeten im Quadrat zu deinem Mond stehen.

Ich möchte wissen, ob du den tiefsten Punkt deines Lebens berührt hast, ob du geöffnet worden bist von all dem Verrat, oder ob du zusammengezogen und verschlossen bist aus Angst vor weiterer Qual.

Ich möchte wissen, ob du mit dem Schmerz – meinem oder deinem – da sitzen kannst, ohne zu versuchen, ihn zu verbergen oder zu mindern oder ihn zu beseitigen.

Ich möchte wissen, ob du mit der Freude – meiner oder deiner – da sein kannst, ob du mit Wildheit tanzen kannst, von den Fingerspitzen bis zu den Zehenspitzen erfüllt mit Begeisterung, ohne uns zur Vorsicht zu ermahnen, zur Vernunft, oder die Grenzen des Menschseins zu bedenken.

Es ist für mich nicht wichtig, ob die Geschichte, die du erzählst, wahr ist.

Ich möchte wissen, ob du jemanden enttäuschen kannst, um dir selber treu zu sein. Ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst und nicht deine eigene Seele verrätst.

Ich möchte wissen, ob du vertrauensvoll sein kannst und von daher vertrauenswürdig.

Ich möchte wissen, ob du die Schönheit sehen kannst, auch wenn es nicht jeden Tag schön ist, und ob du Dein Leben aus der Kraft des Universums speisen kannst.

Ich möchte wissen, ob du mit dem Scheitern – meinem und deinem – leben kannst und trotzdem am Rande des Sees stehen bleibst und zu dem Silber des Vollmonds rufst: – Ja! –

Es ist für mich nicht wichtig, zu erfahren, wo du lebst und wie viel Geld du hast.

Ich möchte wissen, ob du aufstehen kannst nach einer Nacht der Trauer und der Verzweiflung, erschöpft, und bis auf die Knochen zerschlagen, und tust, was für die Kinder getan werden muss.

Es ist für mich nicht wichtig, wer du bist und wie du hergekommen bist.

Ich möchte wissen, ob du mit mir in der Mitte des Feuers stehen wirst und nicht zurückschreckst.

Es ist für mich nicht wichtig, wo oder was oder mit wem du gelernt hast.

Ich möchte wissen, ob du allein sein kannst und in den leeren Momenten wirklich gern mit dir zusammen bist.

Ich möchte wissen, was dich von innen hält, wenn sonst alles wegfällt. “

(Oriah Mountain Dreamer, indianische Heilerin aus Kanada,

1779

7. Dezember 2016 in Weblogs

Brief von Chik-sik-ah an Tecumseh
19. März 1779

Wenn ein Weißer einen Indianer in einem fairen Kampf tötet, nennt man das ehrenhaft, aber wenn ein Indianer einen Weißen in einem fairen Kampf tötet, nennt man das Mord. Wenn eine weiße Armee eine Schlacht gegen die Indianer gewinnt, nennt man das einen großen Sieg, aber wenn sie verlieren nennt man das ein Massaker und größere Armeen werden aufgestellt. Falls der Indianer vor der Übermacht einer solchen Armee flieht und dann versucht in sein Land zurück zu kommen, dann findet er, daß jetzt Weiße dort leben wo vorher der Indianer lebte. Falls er versucht solche Armeen abzuwehren wird er getötet, das Land wird in jedem Fall genommen. Wenn ein Indianer getötet wird, ist es ein großer Verlust, welcher eine Lücke reißt in unserem Volk und Trauer in unser Herz bringt; wenn ein Weißer fällt, werden drei oder vier andere geschickt, um seinen Platz einzunehmen und da ist kein Ende in Sicht.

Die Europäer versuchen ständig die Natur zu erobern, sie ihrem Willen zu unterwerfen und zu verschwenden, bis alles verbraucht ist und dann ziehen sie einfach weiter, lassen ihren Abfall zurück und halten Ausschau nach neuen Plätzen zur Einnahme. Die ganze weiße Rasse ist ein Monster das immer hungrig ist und was es frißt ist Land.

Quelle: http://little-big-town.de/Geschichte/hauptteil_geschichte.html

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13. Juni 2014 in Weblogs

O lieb', solang du lieben kannst!

O lieb', solang du lieben kannst!
O lieb', solang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
Wo du an Gräbern stehst und klagst!

Und sorge, daß dein Herze glüht
Und Liebe hegt und Liebe trägt,
Solang ihm noch ein ander Herz
In Liebe warm entgegenschlägt!

Und wer dir seine Brust erschließt,
O tu ihm, was du kannst, zulieb'!
Und mach' ihm jede Stunde froh,
Und mach ihm keine Stunde trüb!

Und hüte deine Zunge wohl,
Bald ist ein böses Wort gesagt!
O Gott, es war nicht bös gemeint, -
Der andre aber geht und klagt.

O lieb', solang du lieben kannst!
O lieb', solang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
Wo du an Gräbern stehst und klagst!

Dann kniest du nieder an der Gruft
Und birgst die Augen, trüb und naß,
- Sie sehn den andern nimmermehr -
Ins lange, feuchte Kirchhofsgras.

Und sprichst: O schau' auf mich herab,
Der hier an deinem Grabe weint!
Vergib, daß ich gekränkt dich hab'!
O Gott, es war nicht bös gemeint!

Er aber sieht und hört dich nicht,
Kommt nicht, daß du ihn froh umfängst;
Der Mund, der oft dich küßte, spricht
Nie wieder: Ich vergab dir längst!

Er tat's, vergab dir lange schon,
Doch manche heiße Träne fiel
Um dich und um dein herbes Wort -
Doch still - er ruht, er ist am Ziel!

O lieb', solang du lieben kannst!
O lieb', solang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
Wo du an Gräbern stehst und klagst!

Ferdinand Freiligrath
(1810-1876)

"Der angekettete Elefant"

16. Februar 2014 in Weblogs

"Der angekettete Elefant"

"Als ich ein kleiner Junge war, war ich vollkommen von Zirkus fasziniert, und am meisten gefielen mir die Tiere. Vor allem der Elefant hatte es mir angetan. Wie ich später erfuhr, war er das Lieblingstier vieler Kinder.
Während der Zirkusvorstellung stellte das riesige Tier sein ungeheueres Gewicht, seine eindrucksvolle Größe und seine Kraft zur Schau.
Nach der Vorstellung aber und auch in der Zeit bis kurz vor seinem Auftritt blieb der Elefant immer am Fuß an einen kleinen Pflock angekettet.
Der Pflock war allerdings nichts weiter als ein winziges Stück Holz, das kaum ein paar Zentimeter tief in der Erde steckte. Und obwohl die Kette mächtig und schwer war, stand für mich außer Zweifel, daß ein Tier, daß die Kraft hatte, einen Baum mitsamt der Wurzel auszureißen, sich mit Leichtigkeit von einem solchen Pflock befreien und fliehen konnte.
Dieses Rätsel beschäftigt mich bis heute.
Was hält ihn zurück?
Warum macht er sich nicht auf und davon?
Als Sechs-oder Siebenjähriger vertraut man noch der Weisheit der Erwachsenen. Also fragte ich einen Lehrer, meinen Vater und einen Onkel nach dem Rätsel des Elefanten. Einer von ihnen erklärte mir, der Elefant mache sich nicht aus dem Staub, weil er dressiert ist.
Meine nächste Frage lag auf der Hand:"Und wenn er dressiert ist, warum muß er dann noch angekettet werden?"
Ich erinnere mich nicht, je eine schlüssige Antwort darauf bekommen zu haben. Mit der Zeit vergaß ich das Rätsel um den Elefanten und erinnerte mich nur dann wieder daran, wenn ich auf andere Menschen traf, die sich dieselbe Frage irgendwann schon einmal gestellt hatten.
Vor einigen Jahren fand ich heraus, daß zu meinem Glück schon mal jemand so weise gewesen war, die Antwort auf die Frage zu finden:

"Der Zirkuselefant flieht nicht, weil er schon seit frühester Kindheit an diesen Pflock gekettet ist."

Ich schloß die Augen und stellte mir den wehrlosen neugeborenen Elefanten am Pflock vor. Ich war mir sicher. daß er in diesem Moment schubst und zieht und schwitzt und sich zu befreien versucht. Und trotz all dieser Anstrengung gelingt es ihm nicht, weil der Pflock für ihn zu tief in der Erde steckt.
Ich stellte mir vor, daß er erschöpft einschläft und es gleich am nächsten Tag wieder probiert, und am nächsten tag wieder, und am nächsten...
Bis eines Tages, eines für seine Zukunft verhängnisvollen Tages, das Tier seine Ohnmacht aktzeptiert und sich in sein Schicksal fügt.
Dieser riesige, mächtige Elefant, den wir aus dem Zirkus kennen, flieht nicht, weil der Ärmste glaubt, daß er es nicht KANN.
Allzu tief ist die Erinnerung daran, wie ohnmächtig er sich kurz nach seiner Geburt gefühlt hat, in sein Gedächtnis gebrannt.
Und das Schlimme daran ist, daß er diese Erinnerung nie wieder ernsthaft hinterfragt hat.
Nie wieder hat er versucht, seine Kraft auf die Probe zu stellen."

(Jorge Bucay/"komm ich erzähl Dir eine Geschichte")

Hermann Hesse 2.7.1877

2. Juli 2012 in Weblogs

Belehrung

Mehr oder weniger, mein lieber Knabe,
Sind schließlich alle Menschenworte Schwindel,
Verhältnismäßig sind wir in der Windel
Am ehrlichsten, und später dann im Grabe.

Dann legen wir uns zu den Vätern nieder,
Sind endlich weise und voll kühler Klarheit,
Mit blanken Knochen klappern wir die Wahrheit,
Und mancher lög und lebte lieber wieder.

Spiegel unserer Gesellschaft.....hektische Ignoration wegen Zeitmangels

28. Juni 2012 in Weblogs

An einem nasskalten Januar morgen stellte sich ein Straßenmusiker in eine U-Bahn-Station in Washington DC. Er spielte innerhalb von ca. 45 Minuten sechs Stücke von Bach. Während dieser Zeit herrschte starker morgendlicher Berufsverkehr in der U-Bahn-Station – errechnet wurde, dass mindestens 1.100 Menschen in dieser Zeit am Musiker vorbeigingen. Die meisten von Ihnen auf den Weg zur Arbeit.

Nach 3 Minuten realisierte der erste Passant - ein Mann mittleren Alters,den Musiker. Er verlangsamte seinen Schritt und blieb sogar kurz stehen, eilte jedoch sofort hektisch weiter um augenscheinlich seine Termine einzuhalten.
Eine Minute später erhielt der Musiker den ersten Dollar. Ein Frau warf das Geld im Vorbeigehen, scheinbar beiläufig in die Sammelmütze vor ihm. Sie hielt jedoch nicht an.

Erneut vergingen ein paar Minuten. Ein Mann lehnte sich nun an die Wand,um ihm zu Lauschen, unterbrach dieses aber abrupt als er auf die Uhr blickte. Er lief los – offensichtlich war er auf dem Weg zur Arbeit zu spät dran.
Die größte Aufmerksamkeit schenkte ihm ein dreijähriger Junge. Die Mutter des Jungen hielt in an der Hand, sie hastete förmlich. Als Ihr Sohn vor dem Musiker stehen blieb um den Klängen zu lauschen, zerrte sie ihn mit etwas mehr Kraft weiter. “Komm, wir haben für so einen Quatsch jetzt erstmal keine Zeit!“ Der Junge schaute ihm noch lange nach. Ähnliche Szenen mit Kindern wiederholten sich noch – doch jedes Mal zwangen die Eltern ihre Kinder weiter zugehen.

In den 45 Minuten die der Musiker spielte, hielten nur 6 Leute und blieben für eine Weile stehen. Etwa 20 gaben ihm Geld, gingen aber im normalen Tempo weiter an ihm vorbei. Er sammelte 32 Dollar. Als er mit dem Spielen fertig war und Stille wieder in Metro einkehrte, bemerkte dies niemand. Niemand applaudiert ihm. Niemand gab ihm auch nur einen Hauch Anerkennung.
Niemand wusste allerdings, dass es sich bei dem Musiker um den Star-Geiger Joshua Bell gehandelt hatte. Joshua Bell ist einer der talentiertesten Musiker der Welt. Gerade hatte er in der U-Bahn-Station mit Bachs Kompositionen eines der schwierigsten Stücke, das je geschrieben wurde gespielt – das alles auf einer Geige im Wert von 3,5 Millionen Dollar.

Die Ironie, noch zwei Tage zuvor hatte Joshua Bell ein Konzert in Boston gegeben – Eintrittspreis durchschnittlich 100 Dollar.

Diese Geschichte ist wahr: Joshua Bell spielte tatsächlich inkognito in der U-Bahn Station. Geplant wurde diese Aktion von der Washington Post und war Teil eines sozialen Experiments über Wahrnehmung, Empfinden, Geschmack – Maßgeblich ging es um das soziale Einordnen der Prioritäten. Wie nehmen Menschen Dinge wahr, für die sie „ jetzt erstmal keine Zeit“ haben. Bedingungen für das Experiment waren u.a. ein öffentlicher stark frequentierter Ort, zu einer hektischen Phase (Rush hour). Können Menschen Schönheit wahrnehmen? Hören sie die hohe Qualität raus. Erkennen sie das Talent in diesem unerwarteten Zusammenhang?

Einer der möglichen Rückschlüsse könnte sein:
Wenn wir nicht mal einen Moment, einen Augenblick innehalten können um einen der besten Musiker der Welt zu zuhören – uns nicht einen Augenblick Zeit nehmen können diese wundervollen Melodien zu erkennen. Welche Schönheiten und wundervollen Dinge in unserem Leben übersehen wir noch?

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Dieser Text ist aus Facebook geklaut, von mir ist nur die Überschrift !

Danke , Daisy für deine Reaktion !

Der geheime Garten

27. Juni 2012 in Weblogs

Mary Lennox wird in Indien von einem Kindermädchen aufgezogen. Von ihren Eltern nicht beachtet und von den Dienern sehr verzogen, wächst sie dort auf. Als eine Choleraepidemie ausbricht, sterben sowohl Marys Eltern, als auch ihr Kindermädchen. Daraufhin wird sie zu ihrem Onkel und jetzigem Vormund Mr Archibald Craven auf dessen Gut "Misselthwaite" in England gebracht.

Die Überfahrt macht sie in der Obhut einer Frau namens Mrs Medlock, der Haushälterin auf Schloss Misselthwaite. Es wird offensichtlich, dass Marys Abneigung ihr gegenüber auf Gegenseitigkeit beruht.

Marys Onkel verhält sich ähnlich wie ihre Eltern: Er ist selten zu Hause, zeigt keinerlei Interesse für sie, sorgt aber dafür, dass sie alles hat, was sie benötigt. Martha, das Hausmädchen, soll sich um Mary kümmern.

Da keine Spielsachen vorhanden sind und da Mary in dem riesigen Haus die große Bibliothek nicht finden kann, bleibt ihr nur die Möglichkeit, draußen zu spielen. Die frische Luft tut ihr gut, und allmählich wird aus dem anfangs noch kränklichen, hässlichen und selbstsüchtigen Mädchen ein hübsches und freundliches Geschöpf.

Als sie eines Tages im Garten umherläuft, entdeckt sie ein verschlossenes und überwuchertes Tor in einer Mauer. Dahinter befindet sich ein geheimer Garten, der seit zehn Jahren verschlossen ist. Mr. Craven hatte ihn zusammen mit seiner inzwischen verstorbenen Frau angelegt; nach deren Tod ließ er ihn zusperren und verwildern. Doch Mary kümmert sich heimlich zusammen mit Dickon, Marthas Bruder, um ihren geheimen Garten.

In einer stürmischen Nacht entdeckt sie ihren Cousin Colin, den Sohn Mr. Cravens. Weil jeder glaubt, der Junge würde bald sterben, ist auch ihm jeder Wunsch erfüllt worden und die Dienerschaft tut, was er befiehlt. Aus ihm ist ein verzogener Bengel geworden, von dem sein Vater nichts wissen will, da er ihn zu sehr an seine geliebte, verschiedene Frau erinnert. Mary schließt mit ihm Freundschaft, sagt ihm aber auch gehörig die Meinung.

Mithilfe von Mary lernt Colin laufen; bisher glaubte man, der Junge sei gelähmt. Mary erzählt ihm von dem geheimen Garten und er will ihn sehen.

Im Garten tollen alle drei (Mary, Colin und Dickon) herum, kümmern sich um die Pflanzen und machen Turnübungen; doch im Haus spielt Colin den Todkranken, da er seinen Vater bei der Rückkehr einer seiner Reisen, auf der er sich gerade befindet, mit seinen Fortschritten im Gehen überraschen will. Schließlich kommt Mr. Craven von einer langen Reise aufgrund eines Traumes und eines Briefes von Dickons Mutter nach Misselthwaite zurück. Er trifft seinen Sohn im Garten an und beide gehen zusammen zurück zum Gut.

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