von JuHu57

Nicht vergessen

21. Februar 2019 in Weblogs

„Der Herr sprach: da ist eine Sache in der Welt, die nie vergessen werden darf. Wenn du auch alles andere vergisst, aber behieltest diese eine in Erinnerung, dann gäbe es keinen Grund zur Sorge, während, wenn du dich an alles Mögliche erinnerst, alles Mögliche machst, mit allem möglichen beschäftigt bist, diese eine Sache aber vergisst, dann ist es als hättest du niemals irgendetwas gemacht.

Das ist dann, als hätte ein König dich in ein fremdes Land geschickt, um eine spezielle Aufgabe auszuführen.

Du reist in dieses Land und beschäftigst dich mit hundert anderen Erledigungen, aber wenn du die Aufgabe nicht erfüllst, wegen der du geschickt wurdest, dann ist es, als hättest du überhaupt nichts erledigt.
So ist auch der Mensch in die Welt gekommen, um eine spezielle Aufgabe zu erledigen, das ist sein Auftrag. Wenn er ihn nicht erfüllt, ist es, als hätte er gar nichts geschafft.“

-Jeláluddin Rumi, Tischgespräche

von JuHu57

Grund und Ursache

21. Februar 2019 in Weblogs

Aus "Making a Soul" (1954) von John G.Bennett
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Ich möchte, dass Sie auf den Unterschied zwischen einem Grund und einer Ursache achten. Der Grund Ihres Kommens ist recht verschieden von der Ursache Ihres Kommens. Das mag eine Anzeige gewesen sein, die Sie in einer Zeitung sahen oder etwas, was ein Freund Ihnen erzählte – aber viele Leute sahen diese Anzeige oder es wurde Ihnen davon erzählt und sie kamen heute Abend nicht.

Was ist der Unterschied? Alle waren derselben Ursache ausgesetzt, aber nicht alle hatten einen Grund zu kommen. Ein Grund ist auch verschieden von einer Absicht, einem Zweck. Eine Absicht, ein Zweck, ist etwas in der Zukunft und es meint im Allgemeinen etwas, was ich mir ausmalen und als ein Ziel formulieren kann. Ein Grund ist direkter, gerichteter als eine Ursache oder ein Vorhaben und ob tiefgründig oder trivial, er kommt immer aus einem Bedürfnis.
Das ist, warum Gründe wichtig sind und warum ich den Titel „Der Grund für die Existenz des Menschen auf der Erde“ gewählt habe, um mit Ihnen die Frage anzugehen, ob oder ob nicht, der Mensch für etwas gebraucht wird. Wenn er für etwas gebraucht wird, dann ist das – und die Erfüllung der Aufgabe – der Grund für seine Existenz. Wenn er allerdings nicht für etwas gebraucht wird, werden wir gezwungen sein, zu sagen, dass es keinen Grund für die menschliche Existenz gibt.

Ich möchte, dass Sie dies in Erinnerung behalten und sorgfältig darüber nachdenken, denn es mag nicht offensichtlich sein – und doch ist die Antwort sehr wichtig. Und wichtig ist auch, dass es Ihre eigene Antwort ist und keine von jemand anderem geborgte.
Um die Frage weiter zu erhellen, lassen Sie uns sie zu etwas einfacherem und geringerem stellen, als dem Menschen; etwa das Gras auf dem Feld oder den Bäumen im Wald. Gibt es einen Grund, warum sie auf Erden existieren? Wir könnten aus unserer Kenntnis über Biologie die Antwort finden, dass ohne die grüne Vegetation das Leben der Tiere und des Menschen hier nicht möglich wäre. All unsere Nahrung kommt letztlich von der grünen Vegetation, die mittels ihrer Fähigkeit, Sonnenenergie zu transformieren, unser Leben erhält. Tiere und Menschen benötigen Nahrung und die Existenz der grünen Vegetation macht es möglich, dass dieses Bedürfnis erfüllt wird. Wir können daher sagen, dass Menschen und Tiere einen Grund oder Zweck liefern, für die Existenz der grünen Vegetation, aber ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass ich weder gesagt habe, die grüne Vegetation sei die Ursacheder für die Existenz menschlichen Lebens, noch dass sie zu dem Zweck, dem Menschen zu dienen da ist.

Lassen Sie uns uns verabschieden von den Worten „Ursache“ und „Zweck“, die hier in die Irre führen – und statt dessen die Worte „Grund“ und „Bedürfnis“ betrachten, die sich auf etwas beziehen, was wir gerade erfahren.
Je genauer wir uns das Leben um uns herum anschauen, desto mehr Beweise finden wir, dass eine Beziehung des Bedarfs eine Lebensform mit der anderen verbindet. Nicht nur das, sondern alle lebenden Wesen sind verbunden durch eine Beziehung aus Bedarf mit der Energie, die uns durch das Licht und die Wärme der Sonne erreicht, mit den chemischen Substanzen der Erdoberfläche, mit dem Wasser und mit der Luft.

Von solchen Erwägungen können wir zu dem sehr wichtigen Schluss kommen, um sein zu können, was es ist, um das eigene Leben zu leben, ist alles auf das andere angewiesen und, mehr noch, diese Unterstützung kommt üblicherweise von einer niedrigeren Ebene der Existenz. Dies wird anschaulich in dem Bedarf, den Pflanzen an Mineralien haben und den Tiere an Pflanzen haben.
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