von ingi1

Der Kreis hat sich geschlossen.

6. Juni 2013 in Weblogs

Nun ist sie gegangen , meine Mutter , wir haben Frieden und Freundschaft geschlossen und das schon lang , aber das habe ich erst jetzt begriffen.

Es war eine schöne und auch schwere Zeit .

Ich habe sie gehen lassen am 04.06.2013 , ich habe losgelassen und sie ging.

Nun bin icht traurig , gerne hätte ich meinen baldigen Geburtstag mit ihr verbracht , aber es konnte nicht sein .

Ich denke in Liebe an sie .

Sie dauerte lange , ihre Krankheit , die schreckliche Alzheimererkrankung .

von ingi1

Einführung

28. Juni 2012 in Weblogs

Das Leben mit meine Mutter, Charlotte begann für mich am 15.06.1948 , da wurde ich geboren.
Sie lebte schon neun Monate früher mit mir und ich ja auch irgendwie .
Das Wunschkind in dieser Zeit war ich mit Sicherheit nicht.
Mein Vater , der aus französischer Gefangenschaft kam , meine Mutter , die als Flüchtling aus Kolberg kam , lernten sich kennen und wohl auch Lieben .
Jedenfalls entstand ich .
Vater und Mutter passten von der Sache her nicht so richtig zusammen , auch die Familien nicht.
Vaters Familie eher dem Kapitalismus zu gewandt, Mutters Familie eher dem Kommunismus , meinten sie .
Ich hatte Glück , meine Grosseltern väterlicherseits , liebten mich sehr . Sie hatten ein Haus, einen schönen grossen Garten und Schweine und Hühner und Enten und Gänse und ein wenig Ackerland. Bei Ihnen fühlte ich mich wohl , auch als ich dann mal irgendwann als Erwachsen galt.
Das Leben mit meiner Mutter gestaltete sich eher schwierig von Beginn, bis jetzt .

Meine Kindheit
Immer wenn ich bei Oma und Opa sein durfte , war es einfach toll. Ich durfte Kind sein.
Zu Hause war ich immer nur Püppchen . Auch wenn es hinten und vorne finanziell sehr eng war , ich war immer aufgeputzt . Weisse Kleider , schwarze Lackschuh , weisse Kniestrümpfe und die Haare schön. Meine Mutter sonnte sich , wenn die Verwandten , Bekannten und Nachbar von dem hübschen kleinen Mädchen mit blonden welligen ,längeren Haaren , schwärmten .
Aber nur dann war sie stolz auf mich , ihrere ältesten Tochter Ingrid . Spielen war nicht angesagt , weil dann wurde Kind ja schmutzig.
Spielen und das schmutzig sein , das durfte ich bei den Grosseltern. Da wurde gematscht , mit Gummistiefel in die Pfützen, Fussball mit Holzpantoffel und Radfahren , das war angesagt. Ach ja und auf die Bäume im nahen Wald , da musste ich rauf. Für meine Mutter gab es nur die feststellung , Du bist kein Mädchen , Du bist ein Junge. Dabei sah ich gar nicht so aus , dabei spielte ich auch mit Puppen , sogar sehr gerne .
Meine Mutter bekundete dann auch noch Jungs mag sie eh nicht,bums , das tat weh , sehr lange .
Aber nicht nur das tat weh . Es tat auch die Prügel weh , die ich bekam weh. Nein , es waren keine Backpfeifen , es war richtig Prügel. Manchmal war ich grün und blau , weil sie sich nicht in den Griff bekam . Sie bearbeitete mich mit Händen und Füssen und keiner half mir , alle hörten die Schreie . Die Verwandtschaft wusste von den Wutausbrüchen , aber niemand verhinderte sie .
Mein Vater ging lieber seinem Hobby Angeln nach , wenn er nicht zur Arbeit musste . So musste er sich nicht mit den Dingen , die da passierten auseinandersetzen. Er war selten in seiner Freihzeit bei uns , bei der Familie.
Fortsetzung folgt

von ingi1

Teil II

28. Juni 2012 in Weblogs

Ich kam zur Schule , war auch recht gut dabei und wurde von den Mitschülern und Mitschülerinnen gern gesehen und auch zu ihnen eingeladen. Das war wunderbar.
Ich brachte auch Freundinen mit nach Hause , die meine Mutter wunderbar fand , nur ihre eigene Tochter nicht.
Sie streichelte die Freundinnen und ich wurde weggeschubbst. Das tut weh .
Ich meinte auch nun unbedingt meiner Mutter die richtige Deutsche Grammatik beibringen zu müssen , denn sie konnte sich nicht gut ausdrücken und mir war es peinlich , wenn statt mir, mich kam oder umgekehrt. Das nahm sie mir sehr übel und ich bekam ihre Strafe stehenden Fusses zu spüren .
Ab der dritten Klasse durfte ich in eine Schule mit erweiterten Sprachunterricht, man war ich stolz , meine Eltern auch .
Leider gab es in unserer Zweiraum - Dachgeschosswohnung keinen Platz für mich zum Lernen , aber ich packte es anfangs sehr gut .
Nur , wie soll es wirklich funktionieren, wenn kein Lernplatz da ist und jemand , der ab und an mal helfen kann ,auch nicht. Es war ja nur Vater, der hatte ja Abitur , nur der war ja angeln.
Die Schulergebnisse wurden schlechter und die Prügelbestrafungen meiner Mutter besser und intensiver .
Ich habe meinen Weg trotzdem geschafft und bewiesen was in mir steckt, das war wichtig.

Zwischen meiner Mutter und mir gab es nie eine wirkliche innerliche Liebe, meine ich .
Heute pflege ich sie seit 10 Jahren, sie ist an Alzheimer erkrankt und das im Endstadium, jetzt.
Sie tut mir sehr leid , sie kennt mich nicht mehr und meine Geschwister auch nicht.
Es ist schlimm anzusehen , wenn der Weg in s NICHTS führt ...............................

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