von Ericwil

If the policeman rings twice

16. Dezember 2019 in Weblogs

… dann solltest du schon beim ersten Mal misstrauisch sein. Auch dann, wenn im Telefondisplay die Nummer der örtlichen Polizei oder gar die Notrufnummer 110 angezeigt wird.

Vor allem wir Ältere sind Ziel betrügerischer Machenschaften internationaler Banden. Die schlechte Nachricht: Die Methoden werden immer ausgefeilter und schwerer zu durchschauen.

Zum Beispiel folgender Fall:

"Guten Tag, Polizeihautkommissar Gutmann von ihrem örtlichen Kommissariat."
"Oh! Ist etwas passiert?"
„Sie wohnen doch in der Leibnizstraße?“
„Ja, genau, in der 13.“
„Richtig! Dort haben ihre Nachbarn in der letzten Zeit verdächtige Personen beobachtet, die Häuser in ihrer Straße observieren“.
„Oh, Gott! Auch meines?“
„Davon gehen wir aus, leider!“
„Was soll ich denn jetzt tun?“
„Wichtig, dass Sie Ihre Wertsachen schützen, falls die Täter doch Zugang zu Ihrer Wohnung finden sollten, besonders, wenn Sie nicht im Hause sind.“
„Meistens bin ich ja zuhause. Aber am Wochenende fahr ich immer zu meiner Tochter nach Bremen.“
„Sehen sie, da sind sie besonders gefährdet. Doch ich kann sie beruhigen. Die Polizei hat genau dafür ein Programm gestartet, um ihren wertvollen Besitz zu schützen. Sie haben doch Geld und Schmuck sicher aufbewahrt?“ ……..

Der Trick bei diesem Gespräch: Der Täter (falscher Polizist) scheint vor sich selbst zu warnen. Dadurch schöpfen erst einmal viele keinen Verdacht. Die „Polizei“ ist eine vertrauenswürdige Institution. Sie warnt und bietet zugleich Hilfe an. Wer könnte da widerstehen?
Sollte man aber.
Den Tätern geht es vor allem darum, an Informationen zu kommen, die sie dann im weiteren für ihre Betrügereien verwenden können.

Das Gespräch oben gibt ihnen wertvolle Tipps. Sie erfahren…

1. die Hausnummer des Angerufenen
2. dass der Angerufene eine Tochter hat
3. den Namen der Tochter
4. ihren Wohnort
5. dass der Angerufene sie am Wochenende besucht und die Wohnung leersteht.

Kann mir nicht passieren?

Die Fakten sprechen dagegen. Die Zahl der Betrugsversuche nimmt in letzter Zeit massiv zu.

Im Gespräch mit der Flensburger Polizei erfahren wir die Methoden der Betrüger:
1. Vertrauen schaffen. Es wird eine persönliche, emotionale Atmosphäre geschaffen, durch angeblich gemeinsame Bekannte, Orte, Ereignisse
2. Druck aufbauen. Eine Drohszenario wird aufgebaut. Unfall, Geldverlust, Einbruch.
3. Lösung anbieten: Verwahrung von Wertsachen, Überweisung von Geld, persönlicher Schutz.
Ulrich Damitz von der Flensburger Polizei gibt folgenden Rat.
1. Persönliche Distanz aufbauen. Stopp sagen, wenn die Fragen immer intensiver werden.
2. Ruhig bleiben. Noch ist nichts passiert.
3. Keinen vorgefertigten Lösungen zustimmen.
4. Niemanden, auch nicht vermeintliche Polizisten, in die Wohnung lassen.
5. Keinen angezeigten Telefonnummern vertrauen. Die sind leicht zu manipulieren
5. Auch vorgezeigte Ausweise können gefälscht sein.
6. Im Zweifel 110 anrufen. Dort sitzen echte Polizisten.

Man darf auch einfach NEIN sagen! Das fällt Älteren besonders schwer,

von Ericwil

Wunderwaffe

1. Oktober 2019 in Weblogs

Tricks und Kniffe aus Erikas Erfahrungsschatz gegen die Tücken des Alltags

Kennt Ihr das?

Ich will ein Marmeladenglas öffnen, das mit einem Twist-Off-Deckel verschlossen ist. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:

- Ich drehe den Deckel. Er rührt sich nicht!

- Ich drehe das Glas um, haue unten drauf. Der Deckel rührt sich nicht!

- Ich stelle es kopfüber in kochendes Wasser und warte zwei bis drei Minuten.

Der Deckel rührt sich nicht!

- Ich schiebe ein Messer zwischen Deckel und Glas. Messer bricht ab, Glas bleibt zu!

- Ich rufe nach einem starken Mann. MANN KOMMT NICHT!

Dosen öffnen
Ich will eine Sardinendose aufmachen, ziehe am Ring. Er bricht ab. Dose bleibt zu!

Dagegen hilft nur eine Wunderwaffe:

Dosen öffnen mit Deckelöffner
Der "Deckelöffner". Er stapelt tief, denn er kann noch viel mehr ... Genau: Dosen öffnen.

Natürlich kann er auch das: Deckel aufschrauben ...
Kapsel öffnen mit Deckelöffner
Flaschenverschlüsse öffnen ...

Becher öffnen mit Deckelöffner
Yoghurtbecher aufhebeln ...

Besser als ich das kann ...

Nuss knacken mit Deckelöffner
Nüsse knacken.

Aber vor allem ...

Sektkorken öffnen mit Deckelöffner
Sektflaschen gefahrlos öffnen!

VIEL ERFOLG!

von Ericwil

He, Alter! Goethe wird überschätzt.

21. September 2019 in Weblogs

Es grenzt an Gotteslästerung, wenn man Johann Wolfgang von Goethe als "Flachmann" bezeichnet.

Doch uns ist schon lange aufgefallen, dass der Dichterfürst nicht wenige Plattiitüden von sich gegeben hat. Vielleicht liegt das auch daran, dass er meinte, zu allen und allem einen Kommentar abgeben zu müssen.

Aber überzeugt Euch selbst, was er zum Thema "Alter" von sich gegeben hat (oder haben soll).

"Wenn man alt ist, muss man mehr tun, als da man jung war."

"Die Summa Summarum des Alters ist eigentlich niemals erquicklich."

"Zweimal färbt sich das Haar; zuerst aus dem Blonden ins Braune,

Bis das Braune sodann silber gediegen sich zeigt."

"Wenn man alt ist, denkt man über die weltlichen Dinge anders, als da man jung war."

"Hat einer dreißig Jahr' vorüber, so ist er schon so gut wie tot."

(Goethe selbst hat diese Aussage Lügen gestraft. Er wurde 82 Jahre alt).

Ich denke, das genügt, um unsere These zu stützen. Vielleicht wäre Goethe posthum selbst darüber entsetzt, was seine Biografen meinten von ihm zitieren zu müssen.

Er kann ja auch anders:
"Dass doch die Jugend immer zwischen den Extremen schwankt! Ich finde nichts natürlicher, als alles zu verbinden, was uns Vergnügen und Vorteil bringt."

Das würden wir unterstreichen. Aber schaut mal, was andere "Promis" zum Alter gesagt und geschrieben haben.

"Eine Frau kann mit neunzehn entzückend sein, mit neunundzwanzig hinreißend. Aber erst mit neununddreißig ist sie absolut unwiderstehlich. Und älter als neununddreißig wird keine Frau, die einmal unwiderstehlich war." (Coco Chanel)

"Ein Mann mit weißen Haaren ist wie ein Haus, auf dessen Dach Schnee liegt. Das beweist aber noch lange nicht, dass im Herd kein Feuer brennt." (Maurice Chevalier)

"Niemand ist so alt, dass er nicht glaubte, noch ein weiteres Jahr leben zu können." (Cicero)

"Die wahre Jugend ist eine Eigenschaft, die sich nur mit den Jahren erwerben lässt." (Jean Cocteau)

"Viele Menschen werden deshalb nicht achtzig, weil sie zu lange versuchen, vierzig zu bleiben." (Salvador Dali)

"Der Vorteil des Alters ist der, dass man die Dinge nicht mehr begehrt, die man sich früher nicht leisten konnte." (Walter Matthau, amerik. Schauspieler)

"Das Alter ist für mich kein Kerker, sondern ein Balkon, von dem man zugleich weiter und genauer sieht." (Marie Luise Kaschnitz)

Vielleicht kennt ihr weitere "zu uns" passende Zitate. Schickt sie uns als Kommentar. Wir nehmen das gerne auf.

von Ericwil

Berlin, am, im und auf dem Wasser

20. September 2019 in Weblogs

Stadt statt Strand bei 38° im Schatten?

Ja, geht, wenn man sich am, im und auf dem Wasser aufhält.

So haben wir es in Berlin gemacht, an den Hundstagen vom 24. - 27.Juli, und hatten eine wahnsinnig schöne, erlebnisreiche und erholsame Zeit.

Schon unser Hotel, direkt an der Dahme gelegen, war ein Glücksgriff.

Abends gab es, wie jeden Mittwoch im Sommer, ab 18 Uhr Musik im Park von Schloss Köpenick.

Für eine Entspannung an und im Wasser bietet sich das Strandbad Müggelsee an, von Köpenick aus bequem mit der Straßenbahn zu erreichen. Das Baden und Chillen dort kostet nichts, es gibt schöne Plätzchen im Schatten unter Bäumen, und gegen die spitzigen Steine im seichten Wasser kann man an Ort und Stelle für wenig Geld geeignete Badeschuhe finden.

Im Wassersportclub nebenan kann man es sich in den am Wasser aufgestellten Liegestühlen bequem machen, dem munteren Treiben auf dem Wasser zusehen und wunderbar entspannen.

Um weitere schöne Plätze, auch Cafés und Restaurants, am Müggelsee ausfindig zu machen, bietet sich eine Fahrt über den Müggelsee von der Dahme in Köpenick aus an

Das Highlight unseres Berlinaufenthalts war eine Abendfahrt auf einem der unzähligen Ausflugsschiffe, die sich im Minutentakt auf Spree und Kanälen begegnen. Schon vor dem Einstieg Friedrichstraße an der Weidendammer Brücke konnten wir von einem herrlichen Plätzchen aus direkt am Kanal das (im wahrsten Sinne) bunte Treiben beobachten.

Erst geht es (scheinbar) in die falsche Richtung, vorbei an der Museumsinsel, deren Gebäude seit Jahren renoviert werden, zur Mühlendammschleuse und wieder zurück, dann aber weiter durch das Regierungsviertel. „Durch“ kann man wörtlich nehmen. Die Spree windet sich durch Abgeordnetenbürobauten, kratzt fast am Reichstag und schrammt das Bundeskanzleramt. Letzteres aber erst auf der Rückfahrt.

Vorher wendet das Schiff nach Steuerbord, um zum Hauptbahnhof zu gleiten. Der aus der tiefen Perspektive besonders eindrucksvoll wirkt, weiter an der Charité, nicht erst seit der gleichnamigen Fernsehserie berühmt geworden, vorbei nach Norden.

Plötzlich ein ganz anderes Bild. Viel Grün von Schrebergärten, Dorfidylle. Vorbei am "Bauch von Berlin", dem Großmarkt biegt das Schiff in eine der grünen Lungen von Berlin, dem Park des Charlottenburger Schlosses. Das ahnt man nur vom Boot aus. Vorbei an alten und superneuen Industriebauten landet man plötzlich wieder im Regierungsviertel.

Eines muss man den Architekten des Regierungsviertels lassen. So bürgernah wie in Berlin zeigt sich kaum ein Regierungskomplex in der Welt. Man erwartet jede Sekunde, dass man die Figuren, die man, wenn nicht von den Bundestagswahlen, doch von der abendlichen Tagesschau kennt, auf einer der Terrassen steht und den Vorbeifahrenden zuwinkt.

Zwischen all dem hoheitlichen Gemäuer Restaurants und Bars am Spreeufer mit hunderten von Liegestühlen, an den heißen Tagen des letzten Sommers vollbesetzt mit Jung- und Altvolk. Übrigens auch ein Kennzeichen der Stadt. Alter spielt erst dann eine Rolle, wenn das gemeinsame Erleben körperlich nicht mehr zustande kommt. Ansonsten erlebt man mit 60 oder 70+ eine unvergleichliche Akzeptanz. Hier scheint nur der Kopf zu entscheiden, wie alt man wirklich ist.

Die Fahrt endet wie üblich, wo sie begonnen hat, geht aber im Kopf noch lange weiter.

Mehr gibt es auf unserem Blog 71statt17.de

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