von balloony

Hafenbilder

23. Januar 2014 in Weblogs

Frau b.:

Heute Morgen ist das Wetter mies. Da unternehme ich gar nicht erst den Versuch, vor die Tür zu gehen, geschweige denn in meinen geliebten Hafen. Der Weg dorthin ist ganz schön weit. Bis zur hinteren Mole, wo ich mich im Moment gerne herumtreibe, sind es gut und gerne 4 km.

Erst gestern hat mich bei meiner Ankunft dort wieder ein Regenschauer erwischt. Gut, dass ich das Malzeug noch nicht ausgepackt hatte. Eigentlich wollte ich den blauen Schüttgutkran malen. Der stand für mich aber so ungünstig, dass man an der Stelle wie im Windkanal sitzt - falls man was zum Sitzen findet. Da bin ich lieber um die Ecke gegangen und habe die einbeinigen gelben Hafenkrane auf der gegenüberliegenden Mole angepeilt.

Heute breitete ich spaßeshalber mal alle Hafenbilder auf dem Fußboden unsrer Wohnung vor mir aus und bin echt beeindruckt, ohne mich selbst loben zu wollen. Es sind inzwischen 19 Stück, darunter ein paar ganz Brauchbare. Man könnte schon eine kleine Ausstellung machen.
Das heißt, in den letzten Wochen bin ich 16 oder 17 Mal im Hafen gewesen. Manchmal hat mich der Arbeitseifer gepackt und ich habe 2 gemalt. Viele Stunden meines Lebens habe ich dort zugebracht.

Man kennt mich da inzwischen. Man grüßt mich und unterhält sich mit mir – Seeleute aus aller Herren Länder – Russen, Rumänen, Italiener, Holländer, Amerikaner, Chinesen. Nur die Japaner wirken verschlossen, ein wenig unheimlich. Ich rede mit Hafenarbeitern, mit der Hafenpolizei, mit professionellen Tauchern und sogar mit Schwarzen, die zum Teil illegal auf den alten Rostlauben wohnen. Der eine ist ganz lustig. Der hat schon einen Spanisch-Sprachkurs mit mir absolviert und mit mir die Vokabeln für die Farben meines Tuschkastens durchgenommen.

Wer hätte das gedacht, dass das mal so kommt und ich die Malerin vom „Puerto de la Luz“ werde.

von balloony

Taxis und Busse ohne Ende

22. Januar 2014 in Weblogs

Unser Ferienwohnung befindet sich in einem Haus an der Strandpromenade Ecke Calle Olof Palme. Hier ist eine verkehrsberuhigte Zone. Hinter unserem Haus, parallel zur Promenade, verläuft die Calle Portugal. Die ist für den Straßenverkehr zugelassen und da fahren auch ziemlich viele Pkw’s. Es ist vollkommen gewöhnungsbedürftig, wie oft hier Taxis vorbei fahren. Jedes vierte oder fünfte Auto dürfte ein solches sein. Die Fahrer sind auf der Suche nach Touristen, die ein Stückchen chauffiert werden möchten.

Ich erinnere mich, dass in Palma de Mallorca ähnlich viele Taxis unterwegs waren. Man gewöhnt sich schnell daran, zumal die Mitfahrt preisgünstiger ist, als in Deutschland. Fast würde ich sagen, wer sich hier ein persönliches Auto zulegt, kann nicht richtig rechnen oder leistet sich mit einem PKW einen Hauch von Luxus. Hinzu kommt, dass es in Las Palmas ein großes Problem darstellt, sein Auto in Wohnungsnähe parken zu können. Es gibt zwar alle Nase lang ein Parkhaus, aber die machen den Normalbürger arm.

Und derjenige, der kein Auto hat und der nicht auf ein Taxi zugreifen möchte, nutzt die allgegenwärtigen Busse. Das Busnetz ist perfekt ausgebaut. Innerhalb der Stadt gibt es wohl keinen Punkt, der weiter als 200 Meter von einer Bushaltestelle entfernt ist. Die Busbahnhöfe unter dem Park Santa Catalina und San Telmo bieten dann den perfekten Umstieg auf die Überlandbusse, die wir schon oft genutzt haben.

Heute haben wir eine neue Route geplant. Morgen oder übermorgen statten wir dem Süden der Insel einen Besuch ab. Das hängt etwas vom Wetter ab.

von balloony

Der Wok

21. Januar 2014 in Weblogs

Heute habe ich tatsächlich den Blog vergessen. Wir sitzen gegen 20.00 Uhr beim Wok nebenan, da fragt Frau b., was ich denn heute im Blog geschrieben hätte. Den hatte ich total vergessen. Das muss wohl ein Zeichen dafür sein, dass derzeit bei uns nicht viel los ist oder dass immer dasselbe passiert. Sei es wie es sei, ich habe es noch vor 24.00 Uhr geschafft, etwas zu Papier (in den Computer) zu bringen.

Über die Wok- Chinesen muss ich ein paar Worte los werden. Die Damen und Herren haben es geschafft, dass wir noch nicht einmal bei einem Spanier essen waren, obwohl wir die vielen kleinen Tapas lieben. Wir haben aber auch noch nicht einmal chinesisch gegessen. Wie das geht, zum Chinesen gehen und nicht chinesisch essen? Schon bei unserem ersten Besuch haben wir festgestellt, dass sich Chinese und einheimisches Essen nicht ausschließen. Die haben nicht nur einen Wok, die haben auch einen riesigen Grill und eine schier unüberschaubare Palette von rohen Fleischsorten, Fisch bis zum Abwinken, Gemüse, Obst und den besten Flan, den ich seit langem gegessen habe.

Wenn ich die Speisen beim Spanier angeschrieben sehe und die Preise dahinter, kann ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die Restaurantpreise sind hier eh schon billig, aber der Chinese übertrumpft sie alle. Wenn ich ihm einen kleinen rohen Pulpo hinreiche, bekomme ich nach 4 bis 5 Minuten den leckersten „Pulpo a la Gallega“. Aus kleinen Paprikaschoten von der Auslage macht mir der Mann hinter dem Grill die leckersten „Pimiento de Padron“. Und so könnte ich sämtliche niedlichen Tapas weiter aufzählen. Nichts, was ich beim Wok nicht bekommen würde.

Heute war Fischtag.
Vorspeise: ein großer Teller Gambas und ein Teller mit Muschelhälften im Gemüsebett
Hauptgang: Fischfilet auf gegrilltem Gemüse
Nachspeise: großes Stück Flan
Hinter her: Kaffee Solo und kleine Windbeutel

Frau b. begeistert sich aber auch für das Chinesische. Sie steht auf die knusprige Ente in Honigsoße und in Backteig gehüllte, frittierte Bananenstücke. Aber heute war bei ihr auch Fischtag.

von balloony

Fensterputz

20. Januar 2014 in Weblogs

Unsere Fenster sind blind. Man kann nur noch schemenhaft vorbeigehende Passanten erkennen. Sie sind nicht schmutzig. Auf den Scheiben liegt ein dicker Salzfilm. Der Wind der letzten Tage hat feinste Wasserpartikel aus der Wellengischt herausgerissen und an den Canteras geblasen. Alles ist salzig und klebrig. Die Stadtreinigung hat heute die Promenade mit Süßwasser abgespritzt. Nur unsere Scheiben macht keiner sauber. Also habe ich mich selbst dran gemacht. Ich will ja was sehen.

Hier gibt es keine Flügelfenster, nur Schiebefenster. Die putzen sich ziemlich idiotisch. Man kommt außen nicht an. Wenn man ein Fenster aufschiebt, kommt man von außen nur bis zur Hälfte des anderen Fensters. Weiter reicht der Arm nicht. Die Eigentümer der Wohnung haben dazu ein Fensterputzer- Set im Reinigungsschrank, ähnlich den Teilen, die in deutschen Tankstellen in den Wassereimern zur Säuberung der Autoscheiben liegen. Verlängert haben sie dieses Utensil mit einem Eisenrohr, damit man überall hin kommt.

Ich also ran. Es ging besser als gedacht. Ich musste nur beachten, dass unter dem Fenster niemand vorbei geht, weil ich heftig mit Wasser tröpfelte. Zuerst das Fenster schön nass machen, damit sich das Salz löst und dann mit dem Abzieher trocken wischen. Als ich fast fertig war, geschah mir doch noch ein Missgeschick. Ich hatte plötzlich nur noch das Eisenrohr in der Hand. Das Waschteil machte sich selbstständig und knallte auf die Promenade. Erschrocken sprang ein Mann zur Seite, der gerade in der unter uns befindlichen Bar Platz nehmen wollte. Das war knapp.

von balloony

Kaffe und Kuchen

19. Januar 2014 in Weblogs

Nach einem reichlichen Frühstück gelüstete es uns heute nicht zum Mittag den Herd anzuwerfen. Irgendwie haben wir über unsere Beschäftigungen das Essen auch vergessen. Gegen 15.00 Uhr meldete sich dann doch mein Magen. Was tun? Schnell etwas kochen oder auswärts etwas holen. Wir entschieden uns, in die Bäckerei nebenan zu gehen und einige süße Kleinigkeiten auszusuchen. Auch am Sonntag hat die Bäckerei geöffnet.

Ich marschierte los, ohne genauen Plan. Ich würde das schon machen. Angekommen, ließ mir die Verkäuferin keine Zeit zum Aussuchen, weil ich sofort bedient wurde. In der Auslage befanden sich verschieden Blätterteigvarianten, Brezeln in vielen Geschmacksrichtungen und auch mir unbekannte kanarische Gebäcke. Nach einigen Sekunden des spanisch Stammelns stellten wir die Konversation auf Englisch um. Das ging besser.

Ein Haken blieb: die Bäckerei bot einige Offerten an, die ich nicht ganz verstand. Ihr kennt das, nimm drei zahl zwei oder so ähnlich. Das brachte meine Überlegungen etwas durcheinander. Was sollen zwei Personen mit 3 Stück Kuchen einer Sorte. Egal. Ich bestellte, merkte zwischenzeitlich, dass es anders billiger wäre, bestellte wieder um, um mich kurz darauf wieder anders zu entscheiden. Glücklicherweise blieb die hübsche schwarzhaarige Verkäuferin total ruhig. Zu Schluss hatte ich mich für insgesamt vier Stücken entschieden.

Beim Bezahlen wunderte ich mich etwas über den Preis. Der schien mir ein wenig zu hoch. Sollte ich mich verrechnet haben? Auch die Tüte, die mir über den Tresen gereicht wurde, war reichlich groß. Zurück in der Ferienwohnung roch ich schon den Kaffe, den Frau b. gebrüht hatte. Ich riss die Tüte auf und stellte mit Erstaunen fest, dass die Verkäuferin meine „Umentscheidungen“ nicht nachvollzogen hatte. Sie hat immerzu eingepackt. Jedes Stück Kuchen, auf das ich im Laden mal gezeigt hatte, lag jetzt vor uns. Das war viel zu viel. Jetzt konnte ich aber verstehen, weshalb die Verkäuferin die Ruhe in Person war. Sie hat unaufhörlich eingetütet.

Der sonderliche Einkauf liegt mir jetzt im wahrsten Sinne des Wortes schwer im Magen. Ich habe mich überfr...en. Abendbrot krieg ich heute bestimmt nicht mehr runter.

von balloony

Irgendetwas fehlt

18. Januar 2014 in Weblogs

Tagein tagaus tingeln einige Wandermusiker die Promenade hoch und runter. Vom ausgewiesenen Profi bis zum Quasi- Anfänger haben wir alles schon gesehen. Die meisten haben eine Gitarre dabei. Eine „singende Säge“ und eine wunderbare Geigenspielerin hatten wir auch schon. Ganz nett ist eine Familie, die zu dritt, manchmal zu viert kommt. Der Vater spielt Kontrabass, die Tochter spielt die Gitarre und singt und die Mutter gibt mit Rhytmus- Elementen den Takt an. Meistens haben die Musiker aber eine kleine transportable Box mit Verstärker dabei, klemmen einen CD- Player an und singen dazu. Man nennt das wohl Karaoke.

Für ihre Mini- Auftritte postieren sich die Musiker immer dort, wo vor einer Bar viele Leute an den Tischen sitzen. Dann bieten sie drei oder vier Lieder dar, um danach mit dem Hut herum zu gehen und den ein oder anderen Euro zu erhaschen.

Die Bar vor unserem Haus ist immer gut besucht, woraus folgt, dass drei- bis viermal am Tag ein Musiker ein Ständchen gibt. Mittlerweile kennen wir alle Typen und deren Repertoire. Wir wissen auch, was auf die Gäste der Bar zu kommt, wenn es an das Einsammeln von Geld geht. Es sind streckenweise so penetrante Kerle (und auch eine Frau) dabei, die solange neben einem Tisch stehen bleiben, bis ein Gast sich bemüßigt fühlt, etwas zu geben. Nichtbeachtung ist zwecklos. Manchmal sind die Barbesucher echt nicht zu beneiden.

Die Musik fehlt seit gestern. Ich hatte schon geschrieben, dass es bei uns derzeit unheimlich windig ist. Da sitzen selbstverständlich kaum Leute im Freien. Und ohne zahlendes Publikum bleiben die Wandermusiker zu Hause. Ist doch logisch. Würde ich genauso machen.

von balloony

Rote Flagge

17. Januar 2014 in Weblogs

Es weht ein steifes Lüftchen aus Nordwest. So steif, dass heute das Baden nicht erlaubt war. Die rote Flagge war gehisst. Der Strand ist verwaist – bis auf einige Wagemutige. Heute war Surfer- Tag.

Die Wellenreiter pausierten, dafür jagten Kiter übers Wasser. Es ist super anzusehen, wenn die Jungs (Mädchen?) mit ihren Surfbrettern übers Wasser „brettern, gezogen von einem Kite- Schirm. Trotz Windstärke 6 bis 7 waren auch Anfänger im Wasser, die bei jeder Wende im Wasser lagen und die immer wieder Schwierigkeiten hatten, aus der tobenden Gischt heraus zu kommen. Die Profis lachen über diesen Wind. Sie zeigten hohe Sprünge mit Salto und Schrauben. Es war herrlich anzusehen. Ich musste nur den Kopf heben und aus dem Fenster schauen.

Ein „Spezi“ trieb es ziemlich arg. Er fuhr nicht weit ins tiefe Wasser, sondern zeigte seine Kunststücke gerade mal 100 m vom Strand entfernt. Er hob dabei so hoch aus dem Wasser ab, das er ca. 5 Sekunden in der Luft war. In dieser Zeit in der Luft trieb der heftige Wind den Schirm mit angehängtem Surfer fast bis zurück zum Strand. Es sah manchmal aus, als ob er im Sand herunter kommen würde. Adrenalin pur.

Bei Nordwest drückt der Wind direkt auf unser Fenster. Dabei entstehen heftige Sturmgeräusche. Das hört sich an, wie in einem alten Spukschloss, so heftig, dass wir lauter sprechen müssen, um uns zu verstehen. Gott sei Dank ist Nordwest hier eine eher seltene Windrichtung.

von balloony

Wieder Ruhetag

16. Januar 2014 in Weblogs

Das Wetter lässt etwas zu wünschen übrig. Es regnete ab und zu und es stellte sich ein kühler Nordwestwind (19°C) ein. Die Sonnenanbeter lagen heute nur an windgeschützten Ecken. Wenn sich die Sonne zeigte, waren es ruck zuck 23°C.

Wir hatten nichts Besonderes geplant. Frau b. war wieder im Hafen malen. Heute wurde es Pfützenbild. Ich bin den Canteras einmal hoch und wieder runter „gewalkt“. Dabei hat mich allerdings eine Husche überrascht.

Im Radio – ich höre im Internet „NDR1 Radio MV“ – kam heute eine tolle Nachricht. In Greifswald ist ein junger Mann festgenommen worden, der zwischen Greifswald und Wieck insgesamt 30 Yachten aufgebrochen hatte, die in diversen Winterlagern aufgebockt im Freien stehen. Unsere Yacht „SAMANTA“ war auch unter den „Opfern“. Der Kunde hat überall nur die Schlösser demoliert und in den Schiffen nach Kleingeld gesucht. Er hat sonst nichts mitgenommen oder kaputt gemacht. Blödmann! Jetzt ist mir aber viel wohler.

von balloony

Im Vulkankrater

15. Januar 2014 in Weblogs

Frau b.:

Ein Mal im Monat gibt es auf der Insel eine kostenlose Zeitung für Touristen mit dem tollen Titel „Welcome to Gran Canaria“. Diese beinhaltet neben Einkaufs-, Kultur- und Freizeittipps auch jedes Mal eine Wanderempfehlung.
In der aktuellen Ausgabe ist eine Route durch die Caldera de Bandama beschrieben – eine Wanderung durch einen echten Vulkankrater. Das klingt spektakulär und weckt Erinnerungen an Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“.

Ganz soweit wollten wir aber nicht. Uns genügte der Grund des Kraters, den man nach einem Kilometer Fußmarsch über viele Serpentinen und 230 m Höhenunterschied in 25 Minuten erreichen kann, weitere 35 Minuten, um den Grund des Kraters zu umrunden.
Für uns war wichtig, dass Start und Ziel unserer Wanderung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. Bei der Vielzahl von Linienbussen sollte es doch was Passendes geben, zumal Bandama fast am Stadtrand von Las Palmas liegt. Und siehe da, in die nächst größere Stadt Santa Brigida fahren allein 3 Buslinien, eine davon auch über Bandama.

Der Ort selber entpuppte sich als eine Ansammlung von 3 Häusern, einem Kirchlein, einer Bodega und einem Golfhotel, alles am Rande des Kraters gelegen. Bevor wir hinab stiegen, haben wir von oben, von einem Aussichtspunkt einen Blick in dieses kreisrunde Loch geworfen. Schließlich sind wir beide noch nie in unserem Leben jemals zuvor in einen Vulkankrater gestiegen. Ein bisschen mulmig ist es einem dann doch. Aber wir sahen nichts Furchterregendes, kein aufsteigender Rauch oder irgendwas, was auf einen baldigen Vulkanausbruch hindeutete. Laut einer Hinweistafel soll das vor ca. 4000 Jahren zum letzten Mal passiert sein. Im Gegenteil, wir blickten in ein üppig grünes und blühendes Tal hinab, umgeben von steilen, zerklüfteten und unterschiedlich gefärbten Felswänden. Wir konnten da unten sogar zwei Häuser entdecken. Eins davon schien auch bewohnt zu sein. Um das Haus erstreckte sich ein Garten. Als wir hinab stiegen, trafen wir auf einen alten Mann mit Einkaufstüten. So möchte ich ja ehrlich gesagt auch nicht leben.
Das zweite Haus muss mal einem Weinbauern gehört haben. Es waren noch Reste einer Weinpresse zu sehen. Das Haus und die Stallungen waren verwaist und in ihre Grundbestandteile zerfallen.

Ein schönes Fleckchen Erde präsentierte sich uns hier. Der Boden war mit einem dicken Teppich aus gelb blühendem Klee bedeckt. Weißer Ginster blühte und die schon bekannten kanarischen Wolfsmilchgewächse. Wir setzten uns in den Schatten zweier riesiger Eukalyptusbäume, um unser mitgebrachtes Picknick zu vertilgen.
Die Caldera muss auch zu vorspanischer Zeit schon bewohnt gewesen sein. Bei unserem Rundgang offenbarten sich uns noch 2 Höhlen.

Nach dem doch recht schweißtreibenden Aufstieg genehmigten wir uns ein gutes Tröpfchen in der ortsansässigen Bodega. Die geschäftstüchtige Kellnerin sorgte dafür, dass wir mit einer Flasche dieses leckeren Weines und einem halben Käselaib das Lokal wieder verließen.

von balloony

Weitsichtige Handlung

14. Januar 2014 in Weblogs

Meine Hauptbeschäftigung am heutigen Tag war die optische Lageeinschätzung der Liegeplatzsituation, nicht die vom Strand, sondern die im Yachthafen von Las Palmas. Nächsten Winter werde ich mit großer Sicherheit mit dem Segelschiff hier Halt machen.

Der Hafen ist ziemlich groß. Ich glaube, es ist der größte auf allen Kanareninseln, natürlich nicht so groß wie der in Palma de Mallorca, aber immerhin. Was mich am meisten überrascht hat, er ist bis auf ganz wenige Plätze vollständig belegt. Selbst die Ankerbucht nebenan war rappelvoll. Langsam mausert sich das Segelrevier. Viele Segler, die eigentlich im Mittelmeer ihre Heimathäfen haben, kommen im Winter wegen der angenehmeren Temperaturen hier her.

Letzte Schiffe machen sich auch jetzt im Januar noch auf, über den Atlantik nach Brasilien oder in die Karibik zu segeln. Allerlei Volk „lungerte“ im Hafen herum, die wahrscheinlich eine Mitfahrgelegenheit auf einer Yacht suchen, um auf die andere Seite des Atlantiks zukommen.

Besonders erfreulich war etwas, was für mich heute eigentlich ärgerlich war. Ich bin auf nicht einen einzigen Bootssteg gekommen. Sie waren alle verschlossen. Ich hätte mir gerne einige Schiffe von der Nähe angesehen. Aber so muss es sein. Die Gittertüren sind etwas schräg aufgestellt. So fällt die Tür durch das eigene Gewicht automatisch immer zurück ins Schloss. Als ich vor einigen Jahren hier im Hafen gelegen habe, haben wir uns alles mögliche ausgedacht, damit die Türen nicht zu schlagen, weil wir nur einen Schlüssel für mehrere Personen hatten. Gut so, wenn das heute nicht mehr gemacht wird. Vielleicht wird es auch besser kontrolliert.

Leider liegt der Hafen am Ostufer der Stadt. Um an das Westufer zum Canteras- Strand zu kommen, muss man ganz schön weit laufen. Zwar ist direkt neben dem Hafen auch ein großes Strandbad, aber das hält keinen Vergleich zum Hauptstrand stand. Damit kann ich aber leben. Müssen wir nächstes Jahr eben ein Stückchen laufen, um zum baden zu kommen.

von balloony

Zwischenfazit „Las Palmas“

13. Januar 2014 in Weblogs

Wir sind nun schon einige Wochen auf den Kanaren. Entspricht der Aufenthalt den Erwartungen, die wir vor der Reise hatten? Ich hatte in einem früheren Blog erwähnt, dass ich schon einige Male in Las Palmas war, auch mehrere Wochen am Stück, allerdings nie in einer Ferienwohnung, sondern immer auf dem Schiff im Yachthafen. Um es kurz zu machen: Ich bin vollauf zu Frieden.

Die Stadt ist im Winter (Hauptsaison) eine absolute Multi- Kulti –Hochburg. Neben den vielen Spaniern tummeln sich hier selbstverständlich viele Nordeuropäer rum. Es ist aber kein Vergleich mit der Urlauberdichte in Maspalomas oder Playa de Ingles im Süden der Insel. Man hat nie das Gefühl, ein „Touri“ zu sein.

Alles in Allem ist es dazu eine absolut preiswerte Ecke. Wenn man 50 Meter vom Strand weg ist, bezahlt man überall den Einheimischen- Tarif. Überwintern kann man auch mit normalem Budget. Wie gesagt, ich spreche hier von Las Palmas, nicht von den Urlauberhochburgen im Süden. Dort sieht es ganz anders aus. Die Ferienwohnungen direkt am Canteras- Strand sind in der Hochsaison ebenfalls locker bezahlbar. Kein Vergleich mit den Mietpreisen, die im Sommer auf Usedom aufgerufen werden.

Das Highlight aber ist die perfekte Lage, direkt in der Stadt und doch direkt am Wasser. Mehr geht nicht. Vielleicht noch 5°C mehr an der Luft und im Wasser und jeder würde denken, er wäre an der Copacabana in Rio de Janeiro. Der Strand wird geschützt von einem Riff, dass 200 m vorgelagert ist. Selbst bei starkem Wellengang vor der Küste kann man noch ungefährdet baden gehen, da die Wellen am Riff gebrochen werden. Meinem Wissen nach ist es der einzige Strand auf allen Kanaren- Inseln, wo die Einheimischen mit ihren Kindern auch im Winter baden gehen. Überall sonst ist es durch Brandung und Strömung viel zu gefährlich.

Frau b. ist mehr der „Naturfreund“ und hat so ihre Problemchen mit der Stadt. Riomaggiore lag ihr mehr. Ich denke mir meinen Teil: Mehr Natur als Strand und weiter Atlantik geht nicht.

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