balloony
Neue Schuhe
8. März 2014 in Weblogs
In Belek war Markttag. Nichts besonderes. Ein Markt wie ueberall. Nur Neppes - ausser dem Obst und dem Gemuese natuerlich.
Auf dem Hinweg zum Markt guckte ich so an mir hinunter und stellte wie schon so oft in letzter Zeit fest, dass meine Schuhe grottenalt aussehen. Alt sind sie zwar nicht wirklich, aber ungepflegt. Sie haben mit mir etwas Pech. Schuhe putzen ist nicht mein Ding. Ich entschloss mich also, auf dem Markt unter anderem nach Schuhen Ausschau zu halten.
Der Markt findet mitten in Belek statt, genauer: in den Nebenstrassen rund um die Moschee. Der Ort selbst hat nichts, aber auch gar nichts, was fuer einen Reisenden lohnenswert waere, sich anzuschauen. Es gibt hunderte von Geschaeften, in denen der gleiche Muell angeboten wird, wie an den Staenden bei Markttagen.
Ich schlenderte also ueber den Markt, schaute nach Diesem und Jenem - ein paar Schuhe fand ich aber nicht. Macht nichts, muessen die alten noch eine Weile durchhalten. Aber, es sollte sich eine andere Loesung des Problems auftuen.
Unweit des Marktes sah ich einen Schuhputzer. Das ist in der Tuerkei ein ehrenwerter Beruf. Den steuerte ich an, hielt ihm meine Botten vor die Nase, er nickte und zeigte auf den Wartestuhl. Was dann kam war fuer meine Schuhe wie ein Hamam fuer den Koerper. Also ganz ehrlich, Schuhe putzen ist nicht gleich Schuhe putzen.
Ich musste die Schuhe fuer die Prozedur ausziehen. Er entfernte als erstes die Schnuersenkel und entstaubte die Schuhe. Dann spachtelte er eine weisse Schuhcreme auf, gab eine braune Toenung dazu und mixte wie ein Maler die Paste so lange, bis der Farbton der Schuhcreme mit dem Farbton der Schuhe uebereinstimmte. Im Anschluss verteilte er die Creme gleichmaessig ueber die Schuhe, so richtig schoen dick und glitschig. Nachdem alles verteilt und danach mit einer riesigen Buerste auf Hochglanz gebracht war, kam der Hoehepunkt. Die Sohlen sind an der Seite zweifarbig. Er mischte genau diese zwei Farben und strich die Paste absolut exakt auf die Sohlen. Das Ergebnis war verblueffend. Beim Verkauf eines Schiffes heisst es oft: besser als neu - so sehen jetzt meine Schuhe aus. Hatte ich vorhin Botten gesagt?
Ein Tag zum Vergessen
7. März 2014 in Weblogs
Was ist nur aus dem Wetter in der Tuerkei geworden? Auf nichts kann man sich mehr verlassen. Es ist ar...kalt und es regnete den ganzen Nachmittag. Die Gipfel des Taurus sind wieder weiss. Wo bin ich hier nur hin geraten. Zum Glueck hatte ich mir vor einiger Zeit eine dickere Weste gekauft.
Es kommt Frust foerdernd dazu, dass ich in Belek mit dem Hotel daneben gegriffen habe. Es liegt so unguenstig, dass ich immer lange Strecken zurueck legen muss, egal ob ich zum Strand will oder in den Ort. Aber das muss ich wohl gestern abend beim Buchen gerochen haben, denn ich habe nur zwei Tage gebucht. Dann werde ich auf jeden Fall umziehen. Aber das Zimmer ist ok.
Morgen frueh ist in Belek Basar. Den Ort habe ich mir heute schon mal angeschaut. Der erste Eindruck bestaerkte meine miese Laune. Ich bin eben Side -verwoehnt. Den Basar tue ich mir morgen aber an.
Angler
6. März 2014 in Weblogs
Am Anlegekai der Marina stehen Tag fuer Tag eine grosse Menge Angler. Ich sitze dort oft und schaue ihnen zu. Wenn ich mich recht besinne, habe ich insgesamt erst drei oder vier Angler erlebt, die etwas gefangen haben. Ich bin echt ueberrascht, wie schmerzresistend die vielen Angler sind, die nach Stunden noch nichts gefangen haben und trotzdem immer wieder kommen. Angeln muss irgend etwas haben, was ich bis jetzt noch nicht gefunden habe.
Heute habe ich mit einem Bauunternehmer eine Immobilien- Besichtigungstour unternommen. Er hatte schoene Penthaeuser in Side im Angebot. Eine Doublex- Wohnung unter dem Dach, nagelneu, mit Moebeln in eigener Wahl, 135 qm, 4Zimmer, 3 Baeder, 3 Balkone, 300 m vom Meer, 1000m vom historischen Side entfernt, mit riesigem Pool in der Anlage inkl. Kaufnebenkosten zu 135.000 . Dafuer koennte ich fast schwach werden und mein Schiff in Deutschland verkaufen. 🙂
Jetzt bin ich schon wieder fast eine Woche in Side. Morgen ziehe ich um nach Belek. Mal sehen, was mich dort Schoenes erwartet.
Nichts Neues
4. März 2014 in Weblogs
Alles geht seinen Gang. Langsam werde ich zum Tuerken. Essen gut. Prima Gastfreundschaft. Mittelmeer sowieso. Nur an die Gesaenge der Muezzins - fuenf mal am Tag - konnte ich mich noch nicht gewoehnen. Das klingt jammervoll.
Ansonsten hat der Grossraum derzeit echt schlechtes Wetter. Es regnet oft und dabei heftig. Es gibt starken Wind und gelegentlich ziehen heftige Gewitter ueber das Land. Es ist das perfekte Wetter zum Faulenzen, was ich mit grosser Hingabe tue.
Lebenszeichen
2. März 2014 in Weblogs
Habe ich doch gestern glatt den Blog vergessen. Sowas aber auch. Der deutschspachige Teil der Hotelbesatzung ist nach dem Abendessen einfach gleich zum gemuetlichen Teil uebergegangen. Und so habe ich die Schreiberei vergessen.
Man lernt ganz witzige Typen kennen. Unter anderm sass ein Redakteur der Heuteshow vom ZDF mit am Tisch, der logischerweise amuesante Dinge rund um die Sendung erzaehlen konnte. Und es war noch ein Skipper dabei, der sein Schiff in der tuerkischen Aegaeis zu liegen hat. Er konnte mir einige gute Ratschlaege geben, was in der Tuerkei zu beachten ist, wenn man sich laengere Zeit in dem Land aufhalten will. Es ist ziemlich spaet geworden.
Wieder Side
28. Februar 2014 in Weblogs
Ich habe kurz mit dem Gedanken geliebaeugelt, noch weiter nach Osten zu reisen. Am Kap Anamur soll es gut erhaltene Festungsanlagen geben, die sehenswert sein sollen. Mein Buchungsportal fuer Hotelzimmer bot mir gestern Abend allerdings nichts vernuenftiges direkt in Anamur an, so dass ich davon abgesehen habe.
Und so habe ich meine Nase nach Westen gerichtet. Ich bin wieder in Side im gleichen Hotel wie vor einer Woche. Hier wurde ich mit grossem Hallo empfangen. In Side und Umgebung gibt es noch eine Menge zu erkunden.
Fussball
27. Februar 2014 in Weblogs
Gestern Abend gegen 20.00 Uhr Ortszeit teilte mir das Internet mit, dass ein Champions- Leage- Spiel anstand: Schalke gegen Madrid. Unweit von hier hatte ich zwei Hotels im Kopf, wo ich beim Vorbeigehen am Samstag Bundesligauebertragungen gesehen hatte. Da wollte ich hingehen. Bis dahin waren aber noch fast zwei Stunden Zeit.
Ich klimperte also weiter im Internet so vor mich hin und vergas darueber die Zeit. Puenktlich zur Anpfiffsminute erinnerte ich mich wieder. Ich schnellte hoch, zog die Schuhe an und wollte gerade losgehen. Da ich aber eh zu spaet kommen wuerde, koennte ich doch schnell mal den Fernseher in meinem Zimmer anmachen, und nachschauen, ob die fussballbegeisterten Tuerken das Spiel zeigen wuerden.
Und siehe da, ich wurde fuendig - allerdings auf einem Sender, der nichts mit der Tuerkei zu tun hat. Das Spiel wurde von einem afghanischen Sender uebertragen. Ich verstand zwar kein Wort, musste aber nicht mehr aus dem Haus. Ueber das Spiel selbst verliere ich lieber keine Worte.
Heute habe ich in Alanya meine Abschiedsrunde gedreht. Ich glaube, hier das Wichtigste gesehen zu haben. Ausser dem Burgberg mit seinen imposanten Bauwerken und einigen Haueserzuegen rings um den Stadthafen gibt es nicht viel Aussergewoehnliches. Morgen geht es weiter.
Ich habe aber noch nicht entschieden, ob ich noch weiter nach Osten reise, oder ob ich mich lieber wieder gen Westen orientiere. Die Entscheidung muss heute Abend noch fallen, weil ich das Hotel buchen muss. Mal sehen. Morgen sind wir schlauer.
Wieder Gullet
26. Februar 2014 in Weblogs
Das Wetter stimmt. Wie ich mitbekommen habe, ist es in Deutschland auch eher fruehlingshaft als winterlich. In der Sonne waren es heute 25° C am Strand.
Nach meiner vormittaeglichen Runde, die mich heute in die Vororte Oba und Tosmur gefuehrt hat, lud das Wetter zu einer Bootstour ein. Ich trabte also zum Hafen, wo einige Gullets Passagierfahrten anbieten und hielt Ausschau nach einem Schiff, das schon gut gefuellt war. Das ist ganz wichtig. Es gibt naemlich keine Fahrplaene. Ein Gullet legt dann ab, wenn es voll ist.
Das vollste Schiff war schnell geortet. Auf dem Weg dorthin, vielleicht 100 Meter Strecke, wurde ich schon mehrfach angesprochen, ob ich nicht auf dieses oder jenes Boot aufsteigen moechte. Wollte ich nicht.
Vor meinem Wunsch- Gullet tat ich erstmal ganz uninterressiert. Die einstuendige Fahrt sollte 18 kosten, weil ich es aber bin, waere man auch mit 15 zufrieden. Ich sagte: zu teuer und ging ein Stueck weiter. Der aeltere Herr lief hinter mir her und fragte, wieviel ich denn zahlen wuerde. Ich antwortete wahrheitsgemaess: 10 tuerkische Lira, was umgerechnet 3,30 entspraechen. Er schmerz- verzerrte sein Gesicht und stoehnte. Daraufhin bot er mir immer kleiner werdende Eurobetraege an, um zum Schluss tatsaechlich bei 10 TL anzukommen. Du bist ein harter Brocken waren seine Worte beim Einstecken des Zehners.
Die Bootsfahrt war Klasse. Es ging einmal um den Burgberg herum. Meine Eindruecke kriege ich jetzt allerdings nicht mehr in die Tastatur des Smartphones gehaemmert, sonst bin ich morgen noch nicht fertig.
Makler ohne Ende
25. Februar 2014 in Weblogs
Wenn ich durch Alanya schlendere, erinnert mich eine Zunft ungemein an Palma de Mallorca. Genau wie dort, stoesst man hier alle Nase lang auf Ladenbueros von Immobilienmaklern. Das sieht verdaechtig nach Immobilienblase a la Spanien aus.
Hier wird aber auch gebaut, als ob es kein morgen mehr gaebe.
Die beste Wohnlage befindet sich entlang der beiden Straende und an den stadtnahen Haengen der Auslaeufer des Taurus- Gebirges. Dort war ich heute stoebern. Ich war echt ueberrascht, welche schicke Architektur ich vor fand - meistens so eine Mischung aus westlich mediteranen Zuegen, verknuepft mit orientalischen Stilen. In erstklassigen Lagen und fuer beste Bauqualitaet zahlt man hier fuer eine Eigentumswohnung ca. 1.000 pro qm. Das ist echt billig, allerdings viel teurer als noch vor einigen Jahren. Die Tuerkei hat eine jaehrliche Inflation von ungefaehr 10 % pro Jahr, bei Immobilien noch mehr.
Der junge Mann vom Empfang meines Hotels hob resignierend die Haende hoch, als ich ihm von meiner Exkursion erzaehlte. Die Preise wuerden hier von den Auslaendern versaut. Eine Eigentumswohnung in einem Neubau koennten sich nur noch wenige Einheimische leisten.
So hat halt jede Medaille tatsaechlich zwei Seiten.
In Alanyas Yachthafen
24. Februar 2014 in Weblogs
Im Grossraum Alanya waren heute Gewitter unterwegs. Das hinderte mich aber nicht, einen laengeren Fussmarsch zu unternehmen. Der Yachthafen war faellig.
Von meinem Hotel am Fusse des Burgberges ging es immer entlang des Kleopatra- Strandes. Zweimal musste ich wegen kurzer Schauer einkehren. Das ging aber schnell vorueber. Das letzte Stueck des Weges war dann nicht mehr so entzueckend, denn ich lief direkt neben der D400, der Autobahn.
Die Marina ist vor drei Jahren fertig gestellt worden. Alles ist noch nagelneu und vom Feinsten. Im Office sass eine sehr nette junge Dame hinter dem Thresen, die mir zu all meinen Fragen bereitwillig Rede und Antwort stand.
Zu meiner groessten Ueberraschung stellte sich heraus, dass die Liegegebuehren fuer mein Schiff aeusserst preiswert sind, viel preiswerter als z.B. in Spanien. Ich bekam nach dem Gespraech einen dicken Aktenordner zum Lesen mit nach Hause.
Als ich darum bat, mir den Hafen mal genauer anzusehen, musste ich mir einen Besucherausweis umhaengen. Da kam ich mir gleich ganz wichtig vor. Unterwegs traf ich nacheinander einen Daenen und dann einen Russen, die in der Marina ueberwintert haben. Es ergaben sich hoechst interessante Gespraeche. Beide haben mir diese Marina zum Ueberwintern sehr empfohlen.
Die beiden einzigen Kritikpunkte beziehen sich auf die Lage: bis zum Stadtzentrum sind es ca. 3,5 km und das
Hafenbecken ist nur ca. 200 m von der Autobahn entfernt.
Brandwunde
23. Februar 2014 in Weblogs
Am spaeten Nachmittag bin ich nochmal zum Strand getrollt, um in einer Freiluftkneipe am Wasser etwas zu essen. Heute sollte es ein schoener Salat sein. Haette ich es nur nicht gemacht.
Mir kam das gleich ein wenig unheimlich vor, als mir der Teller gebracht wurde. Einiges darauf kannte ich nicht. Das ist mir auch schon ein paar mal beim tuerkischen Fruehstueck passiert. Was mir dort nicht schmeckte, habe ich einfach auf dem teller liegen gelassen. Bei einem Salatteller ist das aber ungleich schwerer.
Ich will nicht lange drum herum reden: irgend etwas extrem scharfes war dabei, und als ich es im Mund hatte, war es schon zu spaet. Mir hat es den Atem verschlagen. Es fiel mir schwer, Luft zu bekommen. Mir lief augenblicklich der Schweiss den Ruecken herunter. So etwas hatte ich vorher noch nicht erlebt. Selbst jetzt, zwei Stunden spaeter, tut mir der Schnabel noch weh. Das passiert mir mit Sicherheit nicht wieder.
Einen neuen Computer habe ich noch nicht. Ich tippe mit dem Adler-Such-System auf die aufgezeichnete Tastatur unter der Glasscheibe meines Smartphones und wundere mich, dass die Buchstaben wie von Geisterhand auf dem Display erscheinen. Das dauert zwar etwas laenger als mit einer Tastatur, aber irgendwie fuchst man sich ein.