balloony
Prost Neujahr!
1. Januar 2014 in Weblogs
Nun ist es weg, das alte Jahr und 2014 ist eingeläutet. Ihr hattet bestimmt alle einen schönen Silvesterabend. Wir wünschen Euch alles Gute. Mögen Eure Wünsche und Vorsätze in Erfüllung gehen.
Frau b. und ich haben uns diese Nacht ins Gewimmel gestürzt. Himmel und Menschen waren unterwegs. Auf der Promenade des Canteras war kaum ein Durchkommen. Ab 00.00 Uhr verlegen die Spaniolos ihre Silvesterpartys immer ins Freie. Die Männer im schwarzen Anzug, die Damen im kleinen Schwarzen. Da konnte man die Touris schon optisch gut heraus filtern. Die gingen nämlich nicht so fein gekleidet, uns eingeschlossen.
Allerdings fehlte etwas. Wir waren eingestimmt auf ein prächtiges Silvesterfeuerwerk und auf eine große Freiluftparty mit verschiedenen Bands und Tanz, wie ich es in den letzten Jahren auf La Palma und auf Lanzarote erlebt hatte. Pustekuchen nichts. Ich glaube, dass voriges Jahr in unserem Fischerdörfchen auf Usedom mehr Raketen abgeschossen wurden als heute Nacht hier in der Großstadt. Ganz zu schweigen von dem Feuerwerk heute Nacht in Berlin. Sollte sich in diesem Umstand eine Auswirkung der spanischen Finanzkrise zeigen, von der wir hier eigentlich noch nichts mitbekommen haben? Hat die Stadt kein Geld mehr, um eine öffentliche Silvesterveranstaltung auf die Beine zu stellen? Auf jeden Fall war das früher anders. Die Silvesterveranstaltungen auf den kanarischen Inseln waren legendär. Aber wenn schon sparen, dann ist es hier an der richtigen Stelle gemacht worden.
Silvester am Strand
31. Dezember 2013 in Weblogs
Die Einkäufe für den Silvesterabend sind erledigt. Vor mir steht ein Glas Freixenet. Es ist nicht das erste. Was für ein starker letzter Tag des Jahres!
Ich komme gerade vom Strand. Endlich ist richtiges Strandwetter. 28°C Luft- und 20°C Wassertemperatur ließen keine Wünsche offen. Die Haut hat bestimmt 3,5 ccP Bräune zugelegt. Das hat richtigen Spaß gemacht. Gott und die Welt waren unterwegs, und vor allem kleine Chicas und Chicos. Hunderte von kleinen Jungs und Mädels planschten im Wasser, ein Bild, wie man es auf Usedom nicht sieht. So viele kleine Kinder auf einen Haufen habe ich noch nie gesehen. Die Spaniolos sind scheinbar ein fruchtbares Volk.
Die Stadt hat sich gefüllt. Alle wollen hier das Jahr ausklingen lassen. Wenn ich nach dem Sprachgewirr am Strand schätzen müsste, aus welchem Land die Leute so kommen, würde ich sagen: 90% Spanier, 5 % Skandinavier und die restlichen Prozent teilen sich Engländer, Deutsche und Russen.
Von dem Canteras- Strand ging heute eine totale Lebensfreude aus. Überall wurde gelacht, die Kinder quietschten vor Vergnügen im warmen Pillepalle- Wasser, und da fiel mir zum ersten Mal seit vielen Jahren eine wunderbare Zeile von einem Goethe- Gedicht ein. Man muss schon ein bisschen verrückt sein, wenn man zu Silvester bei warmem Badewetter, weit ab der Heimat, an den Osterspaziergang denkt, mir jedoch fiel ein:
Zufrieden jauchzet groß und klein,
hier bin ich Mensch, hier darf ich sein.
Frau b. war nicht mit am Strand. Sie war Lehrer, wie sie ist unterwegs, um nicht noch einmal schlecht vorbereitet, eine Wanderung auszuarbeiten. Sie war in Las Palmas auf der Suche nach geeigneter Wanderliteratur in deutscher Sprache. Es war nicht ganz einfach, etwas zu finden, aber sie hatte Erfolg. Wir besitzen jetzt eine exquisite Wanderkarte von der gesamten Insel. Da wird einiges an Kilometern im neuen Jahr auf uns zukommen.
Mein Glas Sekt ist leer. Nachschub steht schon bereit. Ich glaube, wir sollten jetzt noch ein bisschen vorschlafen für die Silvesternacht. In Spanien geht die Party auf den Straßen erst nach 24.00 Uhr richtig los.
Wir wünschen Euch Allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Chaotische Wanderung
30. Dezember 2013 in Weblogs
Eine schlechte Vorbereitung hat noch nie zu einem guten Ergebnis geführt dass sollten wir Ex- Lehrer eigentlich wissen. Heute haben wir echt einen gucken lassen!
Frau b. machte sich gestern Abend daran, für uns eine kleine Wanderung in den Bergen der Insel vorzubereiten. Sie fand im Internet eine landschaftlich reizvolle Strecke und organisierte ebenfalls im Netz die passende Hin- und Rückreise mit dem Überlandbus. Heute Morgen wurde ich beim Frühstück eingeweiht. Unsere Reise sollte in den Nordosten der Insel gehen, nach San Mateo. Von dort wollten wir zum Nachbarort laufen, wo der angepriesene Wanderweg begann und an dessen Ende sollte es eine Busstation für die Rücktour geben. Das hörte sich gut an.
Es begann vielversprechend. Wir stiegen in den Guagua so nennen die Kanaren ihre Busse und genossen die 40- minütige Fahrt aus der Stadt hinaus durch kleine nette Dörfchen und erreichten gut gelaunt San Mateo. Während der Busfahrt staunten wir nicht schlecht über die üppige Vegetation in dieser Ecke der Insel. Wer schon mal mit dem Bus vom Flugplatz der Insel in Richtung Süden, z.B. nach Maspalomas, gefahren ist und dabei den Wüstencharakter der Insel kennengelernt hat, kann sich nicht vorstellen, wie fruchtbar und grün der Nordosten ist. Dazu kommt, dass die Bauweise in der Region nicht mehr afrikanisch (ohne Dach), sondern eher mediterran ist. Echt gut für die Augen.
Nun wieder zu unserer Wanderung. Um es kurz zu machen, Frau b. wusste zwar, wie der Nachbarort heißt, wo die eigentliche Wandertour beginnen sollte, wusste aber nicht genau, auf welchem Weg man dorthin kommt. Von dieser Strecke hatte sie keine Karte dabei. Wir irrten einige Zeit durch die Straßen am Ortsausgang, fanden aber nichts. Hoch und Runter, hin und her. Einheimische, die wir befragten, gestikulierten wie wild mit den Armen und zeigten immer auf die Straße. Sollte es zum Nachbarort gar keinen geeigneten Wanderweg geben? Sollten wir auf der Straße laufen? Frau b. war leicht verzweifelt. Sie hatte am Abend zuvor alles genau recherchiert, konnte es aber mangels Drucker nicht schwarz auf weiß festhalten. Und heute hatten wir die Bescherung. Also liefen wir ohne Karte immer die Straße entlang, ohne die geringste Peilung, wie weit es auf der Landstraße werden wird und wo wir lang kommen. Gott sei Dank gab es so gut wie keinen Verkehr. Es lief sich sogar ausgesprochen gut. Die Landschaft war beeindruckend. Wir liefen an den Hängen eines Barrancos einer Felsenschlucht entlang und unsere Laune besserte sich Stück für Stück. Die Landschaft war frühlingsgrün und die Mandelbäume begannen gerade zu blühen. Allerdings wussten wir trotzdem nicht, wo es uns hintreibt.
Lange Rede, kurzer Sinn, nach Kilometerstein 8 erreichten wir einen Ort, der dann endlich auf Frau b.s verfügbarer Karte zu finden war. Und wie es der Zufall wollte, waren wir ziemlich nahe dran an unserer geplanten Wanderstrecke, allerdings nicht am Startort, sondern an deren Zielort. Kein Problem, dann wandern wir eben nicht von A nach B sondern von B nach A, was solls? Gesagt, getan.
Frau b.s ausgesuchte Tour entpuppte sich als netter Weg, wiederum entlang einer Felsenschlucht, diesmal aber nicht auf Asphalt sondern auf einem Eselpfad. Es ging dabei mörderisch bergab. Um sich Pflanzen anzuschauen oder einen Blick ins Umland zu werfen, musste man stehen bleiben. Laufen und gleichzeitig den Blick vom Weg abwenden, wäre zu gefährlich gewesen. Was waren wir froh, dass wir den Weg nicht anders herum laufen mussten, so, wie wir es eigentlich vor hatten. Ich behauptete daraufhin, dass wir doch eigentlich zwei echte Glückskinder sind.
Einen Bus zu bekommen war dann kein Problem mehr und gut gelaunt erreichten wir am späten Nachmittag wieder Las Palmas. Heute haben wir eine ganze Menge Glück gehabt, das hätte auch schief gehen können. Chaotische Wanderungen können manchmal trotzdem schön sein.
Fernsehen auf den Kanaren
29. Dezember 2013 in Weblogs
Ich stöbere manchmal in den Immobilienbörsen des Internets, um mir einen Überblick zu verschaffen, wie es um den Häusermarkt des jeweiligen Aufenthaltslandes steht. Dabei fällt mir bei den Kanarenbörsen auf, dass in fast allen Angeboten geschrieben steht, dass in den Wohnungen oder Häusern alle TV- Sender Deutschlands empfangen werden können.
Da balloony heute wieder allein zu Hause war Frau b. war wieder die russischen Rostlauben im Hafen malen - habe ich mich also aufgemacht, in unserer Ferienwohnung mal den Sendersuchlauf des Receivers zu starten, weil der Fernsehapparat nur spanische Sender ausspuckt. Fernsehen muss zwar nicht immer sein, aber ab und zu wäre doch gut. Leider war mein Versuch nicht von Erfolg gekrönt. Ohne Gebrauchsanleitung ist man bei den unendlich vielen Modellen der Satellitenempfängern erschossen. Trotzdem hatte ich heute auf einer anderen Schiene Erfolg.
Ich klapperte am Nachmittag an die fünfzig spanische Sender ab, in der Hoffnung, dass vielleicht irgendeiner das Eröffnungsspringen der Vierschanzentournee zeigt. Nichts da, keiner übertrug es. Etwas gefrustet schaltete ich den Computer ein, um zu sehen, ob ich vielleicht im Internet an die Übertragung käme. Und es war kaum zu glauen, ich wurde fündig. In der ARD- Mediathek kann man sich (neuerdings?) in das Live- Programm einklinken. Und siehe da, ich landete direkt bei den Adlern der Lüfte. So bin ich zu meinem Skispringen gekommen.
Spaßig fand ich während der Übertragung, dass immer wenn ich den Kopf hob und durchs Fenster nach draußen schaute, vor meinen Augen Männer und Frauen in Badebekleidung am Strand vorbei liefen. Ist schon irgendwie komisch, wenn man dann wieder zum Fernseher schaut.
Frühstück
28. Dezember 2013 in Weblogs
Frau b.:
Es ist schon wieder Wochenende. Außer unserem alltäglichen fürstlichen Frühstück ist nichts geplant. Das macht erstmal gar nichts, denn der Himmel hängt schon früh morgens voller dunkler Wolken. Außerdem brauche ich nach diesem Festmahl eine Weile, bis ich mich wieder bewegen kann. Bei diesem opulenten Angebot an Früchten haben wir unsere alte Vorliebe für Obstsalat neu entdeckt. Dieser besteht für uns zwei Leutchen aus je einer Banane, Kiwi und Orange, einer dicken Scheibe Papaya, alles in Würfel geschnitten, dazu Saft von einer halben Zitrone und etwas flüssiger Honig. Das Ganze rührt man gut durch und fertig ist der Obstsalat. Man kann natürlich mit anderen Früchten variieren. Gut passen auch Honigmelone und Granatapfel. Zu Hause habe ich auch schon eine Handvoll rote Johannisbeeren, frisch aus dem Garten, mit verarbeitet.
Eigentlich macht so eine Portion schon satt. Aber auf unser Brötchen wollen wir beide nicht verzichten, zumal in unserem Supermarkt SuperDino gleich um die Ecke ständig frisch gebacken wird zu unschlagbaren Preisen. Es versteht sich, dass es verschiedene Sorten von Brötchen gibt, sogar dunkle oder Baguettes mit Cerealien, also mit Körnern. Dieses superfrische Brot belegt mit spanischem Jamon (Schinken) oder Queso de Cabra (Ziegenkäse) ist einfach köstlich. Leckere Marmelade gibt es hier auch, wobei die natürlich nicht an mein selbstgemachtes Schwarze-Johannisbeergelee heran reicht. Egal, das kann ich ja zu Hause wieder essen.
Als krönender Abschluss darf ein Joghurt nicht fehlen. Und natürlich trinken wir dazu Kaffee. Diese Mahlzeit lässt dann tatsächlich bis zum Nachmittag keine Hungergefühle aufkommen.
Irgendwann heute, viel später, lässt sich dann doch mal die Sonne blicken, aber nur um uns vor die Tür zu locken. Balloony will zum Strand. Ich habe das Malzeug eingepackt. Als uns draußen ein kalter Wind entgegen schlägt, ist er gleich wieder verschwunden. Ich gehe noch ein Stück und packe meine Pinsel und Farben aus. Da fängt es an zu regnen. Erst im zweiten Anlauf kann ich was malen, bis mich der Regen wieder überrascht und unschöne Spuren hinterlässt. Es hat heute nicht sollen sein.
Botanischer Garten
27. Dezember 2013 in Weblogs
Frau b:
Nach wiederholtem Studium des Stadtplans auf Papier und im Internet finden wir eine städtische Buslinie, die uns bis an den Rand der Stadt und darüber hinaus befördert. Die 25 fährt hier fast vor der Haustür ab und bringt uns bis zum Universitätsgelände, das sich eigentlich schon im Nachbarort Tafira Alta befindet, 7 km südwestlich von Las Palmas. Warum man die Studenten aus der Hauptstadt verbannt hat, ist mir schleierhaft. Vielleicht haben die Professoren und andere wissenschaftliche Mitarbeiter hier oben im schönen Vorort ihre Hacienda. Dann müssen sie nicht so weit zur Arbeit und sich nicht in die täglichen Staus von Las Palmas einordnen.
Auf dem Uni-Gelände sieht man keine Menschenseele, nicht auf der Straße und auch nicht auf den zahlreichen Sportkomplexen. Sicherlich sind alle in den Weihnachtsferien.
Uns zieht es auch nicht zur Uni. Gar nicht weit entfernt befindet sich der botanische Garten Jardin Canario. Es ist das Lebenswerk des schwedisch-spanischen Botanikers Erik Ragnar Svensson. 1952 hat er nach langer Suche dieses Gelände am Steilhang des Barranco de Guiniguada mit Wasserfällen und natürlichen Felsenhöhlen ausgewählt, um hier einen Garten anzulegen, der die gesamte Flora der kanarischen Inseln vereint. Unter schwierigsten Bedingungen hat man begonnen, verschieden Bereiche zu schaffen, Wege und Treppen anzulegen und Pflanzenmaterial zu sammeln, so dass schon 1959 die Eröffnung stattfinden konnte.
Wir betreten das 27 Hektar große Gelände durch ein großes Tor von der Südseite her, was wir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wissen konnten. Was uns erstaunt, wir müssen keinen Eintritt bezahlen. Noch mehr erstaunt uns, was wir dort vorfinden. Über zahllose verschlungene Wege und Treppen kann man in den Barranco hinab steigen, alles gesäumt von üppigem Grün. Weiter unten ist der Garten in verschiedene Bereiche untergliedert der Pinienwald, der kanarische Palmenwald, der Lorbeerwald, verschiedene Feuchtbiotope, Drachenbäume, eine Sammlung von Wolfsmilch- und anderen Dickblattgewächsen. Aber der absolute Hammer ist der Kakteengarten. Manche sind so groß wie Bäume. Die Sorten- und Formenvielfalt ist einzigartig. Da kann man sich gar nicht satt sehen. Unsere kleinste Enkeltochter, jüngstes Mitglied unter den Kakteensammlern, hätte auch ihre Freude gehabt.
Ich bin froh, dass wir heute hier her gefahren sind. Auch wenn die Sonne wieder nicht zu sehen war und es sogar anfing zu nieseln - die Pflanzen haben es bestimmt genossen - war es für uns das absolute Highlight unserer bisherigen Exkursionen.
Kulturtag
26. Dezember 2013 in Weblogs
In Spanien ist der zweite Weihnachtsfeiertag kein gesetzlicher Feiertag. Deshalb waren heute alle Geschäfte geöffnet. Auf dem Weg zu frischen Brötchen habe ich mich allerdings vergallopiert. Ich war bereits 30 Minuten vor der Öffnung des Superdino (so heißen hier 80% der Lebensmittelläden) an dessen Tür. 9.30 Uhr ist aber auch eine dusselige Öffnungszeit.
Gleich nach dem Frühstück ging es in die Altstadt. Wir stiegen in den richtigen Bus ein, allerdings in die falsche Richtung. Frau b. meinte, der fährt sowieso immer im Kreis und da wäre es nicht schlimm, in diese Richtung einzusteigen. Dann sind wir an der ersten Haltestelle in die richtige Richtung die Ersten. Das schien mir logisch. Allerdings hatten wir den Plan ohne den Fahrer gemacht. Der hatte an der Endhaltestelle mit samt Bus Feierabend. Nix mit Fahren im Kreis. Wir mussten raus und auf den nächsten Bus warten.
In der Altstadt ging es in das Kolumbusmuseum. Ich war zwar vor Jahren schon mal da, aber für einen echten Segelfan ist es einfach Pflicht, dort vorbei zu schauen. Selbst Frau b. hatte Ihre Freude. Während ich mich allerdings für die Reiserouten über den Atlantik, die Seekarten der damaligen Zeit und die Instrumente für die Navigation interessierte, begeisterte sich Frau b. vor Allem an den Mitbringseln, die Kolumbus aus der Karibik mit nach Spanien gebracht hatte, z.B. an den vielen Keramikfiguren der Inkas, die im Keller des Museums zu bewundern waren. Aber wir hatten auch ein gemeinsames Aha- Erlebnis. In einer versteckten Ecke des Innenhofes saßen zwei riesige farbenprächtige Papageien auf einem Holzstock. Zuerst dachten wir, die wären nicht echt, weil sie sich kein bisschen bewegten. Wir mussten erst ganz dicht heran treten, bis sich einer der beiden bequemte, zu zucken. Tolle Tiere und tolle Farben.
Anschließend ging es mit dem Lift auf den Turm der Kathedrale, um Las Palmas von oben zu inspizieren. Die Stadt hat aus dieser Perspektive das typische Afrika- Flair. Es gibt keine Spitzdächer mit Dachziegeln, sondern nur horizontale Betondecken als oberer Hausabschluss. Casablanca wird von oben nicht anders aussehen. Frau b. entschloss sich, dieses Panorama zu malen und suchte sich eine ungestörte Ecke auf dem Turm. Das ist dann immer der Zeitpunkt, wo ich mich aus dem Staube mache.
Fröhliche Weihnachten
25. Dezember 2013 in Weblogs
Frau b.:
Heute brechen wir den Rekord im Langzeitschlafen. Es ist fast um 10, als ich erwache. In unserer Dunkelkammer (ein Zimmer ohne Fenster) verliere ich jegliches Gefühl für Zeit und Raum. So kann man glatt Weihnachten verschlafen, was hier aber nicht weiter schlimm wäre. Es ist ein Tag wie jeder andere, nur dass die Geschäfte zu haben.
Heute wird mal nicht gewandert. Nach dem Frühstück sitzt jeder an seinem Computer. Nebenbei beschäftige ich mich erstmalig mit der wohnungseigenen Waschmaschine und der dazugehörigen englischen Gebrauchsanweisung. Es gelingt mir, das Gerät in Betrieb zu nehmen. Ja, ich weiß, man soll zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche waschen. Aber heute passt es einfach ganz gut.
Apropos Gans! Ich habe im Internet recherchiert, ob es hier irgendwo Gänsebraten gibt. Den hätten wir heute gern zum Mittagessen. Leider habe ich nichts gefunden.
Draußen ist wieder eitel Sonnenschein. Die Massen tummeln sich seit Stunden am Strand. Balloony wird ganz unruhig und möchte sich dazu gesellen. Mir war das gestern zu kalt. Ich will lieber malen gehen. Nachdem ich meine Wäsche aufgehängt habe, bin auch ich verschwunden. Mich zieht es zum Hafen, wo die alten Rostlauben liegen. Hier bin ich ganz alleine. Kein Mensch stört mich. So gelingt mir heute endlich mal wieder ein ordentliches Bild.
Auf dem Rückweg ist es doch schon wieder kühl geworden, obwohl das Thermometer immer noch 23 Grad Celsius anzeigt. Kein Wunder, die Sonne hat sich hinter einer Wolke versteckt. Am Strand ist keine Menschenseele mehr.
24.12. Da war doch was?
24. Dezember 2013 in Weblogs
Wenn man nicht aus der Erinnerung wüsste, dass heute der Heilige Abend ist, würde man diesen Tag in Las Palmas nicht bemerken. Weihnachtliche Stimmung kommt hier keine auf. Das Leben geht wie immer seinen Gang. Sonnen, Baden und Sport treiben am Strand sind auch heute die normalen Beschäftigungen. Selbst wir waren heute einige Stunden wandern und haben uns dann an den Strand geknallt. Wer auf weihnachtliches Flair nicht verzichten kann, der sollte Gran Canaria zu dieser Zeit tunlichst meiden.
Wir möchten heute allen Verwandten, Bekannten, Freunden und den uns unbekannten Lesern dieses Blogs ein frohes Weihnachtsfest wünschen, dazu ein paar besinnliche Tage der Ruhe und dass jeder wenigstens ein paar der Dinge geschenkt bekommt, die er sich von seinen Lieben gewünscht hat.
In disem Sinne: Ein frohes Fest an alle!
Militärische Sperrzone
23. Dezember 2013 in Weblogs
Frau b. schreibt heute:
Gran Canaria ist eine fast kreisrunde Insel. Nur im Nordosten gibt es ein vulkanisches Anhängsel, das sogenannte Inselchen La Isleta, nur über eine schmale Landzunge mit der Hauptinsel verbunden, an der schmalsten Stelle keine 400 m breit. Genau auf diesem schmalen Stückchen Erde bzw. Vulkangestein befindet sich die Hauptstadt Las Palmas.
Als Tourist verspürt man das dringende Bedürfnis, nicht nur faul am Strand rum zu liegen, was wir bis jetzt noch gar nicht getan haben, sondern auch die Umgebung zu erkunden. So haben wir es uns in den Kopf gesetzt, diese Halbinsel zu erkunden und den darauf befindlichen 239 m hohen Berg zu erklimmen. Laut Karte alles gar kein Problem!
Gestern gingen wir die Sache von der Westseite aus an. Wir liefen voller Hoffnung am berühmten Surferparadies vorbei, wo wieder mehrere Meter hohe Wellen in die Bucht von Canteras rollten. Am Fuße des auserkorenen Berges hatte unsere Wanderung jedoch ein jähes Ende. Ein undurchdringlicher Stacheldrahtzaun durchkreuzte unsere Pläne. Ein Schild mit der Aufschrift Zona Militar ließ uns brave Bürger auf dem Absatz kehrt machen. Schade eigentlich! Auf unserer Karte ist sogar ein Leuchtturm eingezeichnet. Das wäre doch mal ein lohnendes Motiv, zumal die Dinger in Zeiten von GPS vom Aussterben bedroht sind.
Aber so schnell geben wir ja nicht auf. Heute starteten wir einen Versuch auf der Ostseite.
Hier wird die Stadt von einem riesengroßen Hafengelände flankiert, leider auch zu großen Teilen für den Normalbürger nicht zugänglich. Die Kreuzfahrtschiffe sehen wir nur aus weiter Ferne. An die Rostlauben der Fischereifangflotte kommt man auch nicht so richtig ran. Am Fährhafen verlassen wir das Areal und laufen an einer schrecklich stark befahrenen Straße, an riesigen Öltanks vorbei gen Osten. Also nicht so das pure Wandererlebnis! Ein großes Schild lässt uns wissen, dass hier die Zona Industrial beginnt. Tatsächlich reihen sich Industriebetriebe, diverse Großmärkte und Autohäuser, alle Marken, die man so kennt, aneinander. Und plötzlich ist auch hier die Welt zu Ende. Nichts geht mehr. Hier lässt man uns gar nicht erst in die Natur. Eine große Mauer versperrt uns nicht nur den Weg, sondern auch den Blick auf das Wasser und, ich nehme an, den militärischen Teil des Hafens.
Wir gelangen zu der traurigen Erkenntnis, dass die Halbinsel für uns tabu ist. Wir schleichen auf der anderen Straßenseite wieder zurück durch diesen so gar nicht malerischen Teil der Stadt, wieder an Autohäusern, Großmärkten, Schiffsausrüstern und Mauern mit der Aufschrift Zona Militar vorbei. In diesen Teil der Stadt werden wir keinen Fuß mehr setzen. Soviel ist sicher.
Frühsport vor oder nach dem Frühstück?
22. Dezember 2013 in Weblogs
Gestern Abend legte ich für mich fest, dass ich heute Walken gehe (im neuen Höschen), und zwar als Frühsport. Ein bisschen mehr Bewegung tut gut. Frau b. tat kund, dass sie sich mir gerne anschließt.
Heute Morgen im Bett beratschlagten wir also, ob man Frühsport vor oder nach dem Frühstück betreibt. Frau b. sagte, dass sie ohne Frühstück überhaupt noch nie aus dem Haus gegangen sei und dass sie glaube, dass es besser sei vorher zu essen. Ich entgegnete, dass ich während meines Wehrdienstes jeden Morgen mit dem Ruf Nachtruhe beenden! Fertig machen zum Frühsport! geweckt wurde. Nix mit vorher frühstücken. Und die Armee muss es ja wissen. Im Endeffekt haben wir basisdemokratisch entschieden, vorher zu frühstücken.
Und so kam es, dass Herr und Frau b. erst gegen 10.30 Uhr zu ihrem Frühsport kamen. Die Sonne lachte hell am Himmel. Es muss gerade Ebbe gewesen sein. Der Strand war extrem breit und der Sand war schön fest zum Laufen. Wir wohnen ca. in der Mitte des Stadtstrandes und gingen zuerst nach links 2 km zu einem Ende, wieder 2km zurück, an unserem Startpunkt vorbei bis zum anderen Ende 2km und wieder zurück zu unserer Wohnung, wieder 2 km. Und so hatten wir schon vor dem Mittag 8 km Strecke auf der Uhr.
Am Strand tummelte sich das Volk - Jogger, Walker, Yogas, Tai-Chi-Kämpfer, Surfer sowieso. Ich hatte den Eindruck, dass alle Urlauber zum Sport treiben nach Las Palmas gekommen sind. Bei den Walkern gab es Spaziergeh!- Walker, Etwas-schneller-als-Spaziergeh-Walker und Power- Walker. Wir reihten uns in die Etwas-schneller-als-Spaziergeh-Walker ein. Alles in Allem tat es gut. Morgen früh werde ich aber vor dem Frühstück losmarschieren. Davon weiß Frau b. aber noch nichts.