Weserradweg- ich bin gespannt.
Ich habe sehr grosse Probleme beim Laufen. Meine Gelenke sind weitestgehend geschädigt, andererseits möchte ich mich natürlich viel bewegen. Da ich zum Dickwerden neige (meine Frau kocht aber auch gut!), bin ich auf das Radfahren verfallen. Und je schlechter es mit dem Laufen läuft, um so wichtiger wird mir das Rad. Ich hatte lange Zeit ein Diamant-Trekking-Rad, was mir wirklich gute Dienste geleistet hat, aber vor drei, vier Jahren müssen sich hier in der Oberlausitz, wo ich zu Hause bin, seltsame tektonische Prozesse ereignet haben, von denen in der Öffentlichkeut nichts zu hören war: Die Berge wurden im Lauf der Jahre immer steiler!
So kam ich auf den Gedanken, mir ein E-Bike anzuschaffen. Und mit diesem Teil habe ich nun schon schöne Touren gemacht. Das letzte Mal war ich auf dem Oder-Neisse Radweg unterwegs. Das ist eine Strecke, die ich mit dem Prädikat: "Besonders empfehlenswert" versehen möchte. Man fährt meistens auf dem Damm, hat somit, anders als beim Rheinradweg z.B., jederzeit einen herrlichen Überblick über die Auen bis zum Fluss und weit ins Land hinein, man trifft nur nette Leute (mir gings jedenfalls so), findet sehr preiswerte Quartiere und der Weg selbst ist nicht überlaufen.
Da ich diesen Weg nun schon zweimal zurückgelegt habe, soll es dieses Jahr der Weserradweg werden.
Am 18.04. gehts los.
Gruß Rolf
21.04.17 Weser- Radweg
Das ist einer der wenigen ausgesprochenen Mißerfolge, die ich auf meinen Radtouren erlebt habe.
Das ging schon auf der ersten Etappe los. Nachdem ich nachts um drei aufgestanden war, um den Zug 5:07 von Löbau in Richtung Hann. Münden zu nehmen, kam ich pünktlich 11:36 auf dem Bahnhof an, zog mir meine Regenjacke an, denn es begann, leicht zu tröpfeln und folgte der Werra bis zu ihrem Zusammenfluss mit der Fulda zum Weserstein, wo beide Flüsse sich zur Weser vereinen. Schon dort verstärkte sich das Tröpfeln zu einem kräftigen kalten Regen, der mit kräftigen Böen gemischt, penetrant von vorn blies und am Vorankommen hinderte. Zweimal hagelte es kleinere Eiskörner, es war eine Freude. So kämpfte ich mich die 44 km durch, bis ich es endlich bis zum vorher bestellten Quartier nach Bad Karlshagen geschafft hatte.
Das Zimmer war sehr ordentlich und für 30 Euro mit Frühstück durchaus angemessen. Das Rad fand einen sicheren Platz in der Garage und ich hab mich erst mal heiß geduscht. Gegen fünf war ich im Bett und habe, mit kleinen Pausen, bis 6:00 Uhr durchgeschlafen, 7:30 gab es Frühstück, ein sehr gutes Frühstück und so dachte ich, dass es an diesem Tag nun endlich richtig vorangehen könnte, um so mehr, da ja die Sonne schön in den Frühstücksraum schien. Das sollte sich, wie sich bald herausstellte, als Irrtum erweisen, denn kaum, das ich auf dem Rad saß, bekam ich wieder den Wind zu spüren, der mir, penetrant und kalt, immer aus Nord ins Gesicht blies. Eigentlich fahre ich bei solchen Touren größere Strecken ohne Unterstützung durch den Hinterradmotor, aber hier war ich gezwungen, ständig mit Unterstützung zu fahren, um den häßlichen Gegenwind zu kompensieren und die Regenjacke als Windjacke zu nutzen. Nur gut, dass ich mir so ein paar Wollkniestrümpfe (mit Norwegermuster, grins) angezogen hatte. Ich hatte auch Radfahrhandschuhe mit langen Fingern mit, aber das alles reichte bei weitem nicht, um das Auskühlen zu verhindern. So gab ich nach 74 km auf und suchte in Bodenwerder die Tourist-Info auf, die mir ein Zimmer im Cafe Rosengarten vermittelte.
Nachdem ich noch zu Abend gegessen hatte, schaute ich mir den Wetterbericht an und musste hören, dass zwar für den Donnerstag schönes Wetter angekündigt war, der Freitag aber wieder mit Regen, Sturm und Kälte zu erwarten sei.Das gab mir arg zum Denken Anlaß, und ich entschied mich, das Unternehmen abzubrechen. Also zum Bahnhof. Bahnhof in Bodenwerder? Der nächste Bahnhof, wo man eine Fahrkarte kaufen könne, sei in Hameln oder in Holzminden. Eingedenk des Nordwindes und weil ich den Weg ja schon gefahren war, entschloss ich mich, nach Holzminden zurück zu fahren. Grade an diesem Tag war herrliches Wetter, wobei einige Wiesen noch reifbedeckt waren, dort, wo die Sonne nicht hinreichte, aber trotzdem, es war ein schönes Fahren.
In Holzminden fragte ich mich zum Bahnhof durch, löste eine Fahrkarte und es ging heimwärts. Allerdings stellte sich während der Bahnfahrt noch heraus, dass das Hinterrad einen Platten hatte.Irgendwie war dieser Tag nicht mein Tag. Frau anrufen, sie soll mich vom Bahnhof abholen, das Rad am Laternenpfahl anschliessen, vorher noch Sattel mit Sattelstütze abbauen, anschließend zu Hause den Fahrradträger anbauen und das Rad vom Bahnhof holen, ich hatte schon schönere Tage.
Gegen halb zwei nachts war ich dann im Bett.
Hallo, Rolf,
vielen Dank für Deinen Bericht !
seit 6 Jahren habe ich ein E-Bike, weil ich wegen Knieproblemen nicht mehr Rad fahren konnte !
Für mich war es ein Segen, endlich macht das Radfahren wieder Spaß !
Nun bin ich sehr gespannt auf Deinen Blog, vielleicht könnte ich soetwas auch mal in Angriff nehmen !
Gruß Beamarie
Guten Morgen Rolf,
da heute dein Radtour startet, und ich zufällig auf deinen Reisebericht gestossen bin, wünsche ich noch ganz ganz schnell "Gute Fahrt". Immer einen heißen Reifen und einen vollen Akku.
Seit 6 Jahren fahre ich auch Pedelec, mal mehr mal weniger, aber mit Freude und Spaß!
Herzlichen Gruß und alles Gute!
Lisa (1209)
PS: Im Raum Stuttgart hat es heute früh schon geschneit, und es ist bitter kalt! Also fahr dich warm.