Vogelmord auf Malta /Beitrag vom 31. 03. 08
Vogelmord auf Malta
Auszug eines vom NABU gerichteten Schreibens an mich:
Am 18. 2. 2008 haben Vogeljäger auf Malta einen Anschlag auf Vogelschützer unserer Partnerorganisation BirdLifeMalta verübt und deren Autos in Brand gesteckt.
Die Vogelschützer hatten sie gegen 5.45 nahe eines Schutzgebietes abgestellt, um dort Daten über den Vogelzug zu sammeln.
Wenig später hörten sie eine Explosion.
Zum Glück wurde niemand verletzt.
Laut Polizei handelt es sich um einen gezielten Brandanschlag - leider nicht der erste, der sich gegen Vogelschützer richtet.
Doch seit die EU-Kommission Klage gegen Malta vor dem Europäischen Gerichtshof wegen Nichtbeachtung der EU-Vogelschutzrichtlinie eingereicht hat, spitzt sich der Konflikt zwischen Vogeljägern und Vogelschützern mehr und mehr zu.
Malta ist durch seine Lage im Mittelmeer alljährlich Anziehungspunkt für Millionen Zugvögel.
Seltene Falken- und Adlerarten rasten hier auf ihrem langen Flug von und in ihre südlichen Winterquartiere ebenso wie Singvögel.
Doch was von der Natur ursprünglich als sicherer Zufluchtsort gedacht war, hat sich immer mehr zu einer tödlichen Falle entwickelt.
So werden manche Vögel bereits beim Anflug auf die Insel von Booten aus beschossen.
Panisch versuchen sie, zu entkommen, doch sie sind von ihrer langen Reise über das Meer bereits total erschöpft.
Also fliegen sie die Insel erneut an - und geraten dann an Land ins Visier der etwa
13.000 Vogeljäger auf Malta.
Die Küste Maltas ist mit Schießwarten nur so gepflastert.
Hinzu kommen tausende von Vogelnetzen, mit denen die Vögel für den Verkauf gefangen werden - und das trotz der Tatsache, dass sich Malta mit seinem Beitritt zur EU vor vier Jahren dazu verpflichtet hat, den europäischen Vogelschutzgesetzen zu folgen.
(NABU 28. 3. 2008)
Was ist der Mensch ohne die Tiere?
Wären alle Tiere fort, so stürbe der Mensch
an Einsamkeit des Geistes.
Was immer den Tieren geschieht -
geschieht bald auch den Menschen.
Alle Dinge sind miteinander verbunden
(Häuptling Seattle)
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