Unsere Ostküsten - Rundreise Teil 6
Zuerst fuhren wir zum Nationalfriedhof in Arlington, hier gesellte sich Gabi zu uns, sie war für den heutigen Vormittag unsere Reiseleiterin. Nun besuchten wir die Grabstätte von J. F. Kennedy und seiner Frau Jaqueline. Wir fragten, wieso seine Witwe neben ihm beerdigt wurde, obwohl sie doch später mit dem griechischen Tankerkönig Onassis verheiratet war. Gabi erklärte es uns folgend: Nachdem der 2. Mann vor ihr gestorben war, hatte sie wieder Anspruch auf diesen Platz. Außerdem sind an dieser Stelle noch zwei Kindergräber, hier liegen noch ein Junge und ein Mädchen der Beiden, die schon im Kleinkindalter gestorben waren, was wir gar nicht wussten. Ehepartner und Kinder (bis zum 18. Lebensjahr) haben Anspruch auf einen Platz neben dem geehrten Verstorbenen. Der ältere Sohn John - Junior, der später bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, liegt auf einem anderen Friedhof.
Nun erfuhren wir von Gabi einiges über die Entstehung dieses Nationalfriedhofs, welcher der Erste ist und von denen es noch im ganzen Land verstreut über 100 gibt.
Oberhalb des Friedhofs steht die Villa von General Lee. Er führte während des Bürgerkrieges 1861 bis 1865 die Südstaate -Armee an. Die Stadtväter ärgerten sich darüber, und so wurde er kurzentschlossen quasi enteignet. Ihm wurden 60.000,-$ gezahlt und damit es nicht mehr rückgängig gemacht werden konnte, legte man hier ein paar Massengräber mit gefallenen Soldaten an. Da die Kämpfe in der Nähe waren, z.B. Gettysburg, gab es auch genügend Gefallene. Angeblich sollen Nachkommen von ihm, eine Generation später, noch einmal 150.000,-$ bei der Regierung eingeklagt und bekommen haben.
Nun besuchten wir noch die Grabstätte von Robert Kennedy. Gabi zeigte uns auf dem Friedhofsplan noch wo sich das Grab des unbekannten Soldaten, der Dank des Fortschrittes in der Wissenschaft (DNA), nicht mehr unbekannt ist, befindet. Noch etwas, für uns interessantes erfuhren wir von Gabi. Während man in Deutsch-land eine Grabstelle für 20 bis maximal 30 Jahre bekommt, behält man in Amerika sein Grab, bis in alle Ewigkeit, es gibt keine Liegefristen. Na ja, das Land ist eben sehr groß und wie wir auf unserer bisherigen Reise gesehen hatten, nicht so dicht besiedelt wie Europa.
11:00 Uhr, ging die Fahrt weiter in Richtung Washington D. C., entlang des Flusses Potomac. Wir besuchten das Vietnam Veteran Memorial. Es besteht aus zwei rie-sigen Platten aus schwarzem Granit, auf der die Namen der mehr als 58.000 toten oder vermissten Soldaten eingraviert sind. Neben dem Namen ist entweder eine Raute oder ein Kreuz eingraviert. Eine Raute hinter dem Namen bedeutet -gefallen, ein Kreuz - bedeutet vermisst, und ein Kreuz mit einem Kreis darum bedeutet -vermisst und später lebend gefunden. Oberhalb der Platten stehen zwei Pulte mit einer Verglasung. Unter denen je ein Buch liegt, hier findet man, in alphabetischer Reihenfolge die Namen und die Reihe, wo man den gesuchten Namen auf den Plat-ten finden kann. Noch heute versammeln sich an der Gedenkstätte regelmäßig An-gehörige und Kameraden, legen Blumen und Geschenke nieder oder pausen die Namen von Opfern ab. Besonderst am Memorial Day, am letzten Montag im Mai. Gabi erzählte uns: An dem Wochenende kommen aus allen Himmelsrichtungen, aus dem ganzen Land, Freunde und Angehörige in Gruppen, auf Motorrädern hier her. Von weitem hört es sich wie Donnergrollen an, das je näher sie nach Washington kommen immer lauter wird. Am Memorial Day fahren sie dann alle an dem Ehren-mahl vorbei. Damit sollen die Gefallenen besonderst geehrt werden. Gabi sagte, dass ist immer ein gewaltiges Spektakel, was ich mir gut vorstellen kann.
Auf unserer weiteren Stadtrundfahrt sahen wir (vom Bus aus) das Capitol, Sitz von Senat und Repräsentantenhaus. Das Gebäude ist 229 m lang und 107 m breit und hat mehr als 550 Räume. Eine gigantische Lobby mit einem Durchmesser von mehr als 30 m, die von einer riesigen Kuppel überspannt wird. Wir sahen das Gebäude leider nur von außen, zur Besichtigung fehlte uns die Zeit. Mich erinnerte der Bau etwas an den Petersdom in Rom. Als nächstes sahen wir in kleiner Entfernung das Washington- Monument. Es ist eine 170 m hohe Säule in Form eines Obelisken, der von den Flaggen der 50 Bundesstaaten umgeben ist. Wir erfuhren, das man 1848 mit dem Bau begonnen hatte, das Monument aber erst 1884 eingeweiht wurde, weil zwischendurch das Geld fehlte (man kann an der Säule erkennen, wo der Bau einst unterbrochen wurde). Vom Aussichtsdeck, dem höchsten Punkt der Stadt, soll man eine wunderschöne Aussicht über Washington haben.
Uns er nächster Stop war dann am Lincoln Memorial, hier stiegen wir aus und mach-ten eine Besichtigung.
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