Topfdenken

»Wir sind manchmal zu faul, normalerweise zu beschäftigt und oft zu unwissend, um herauszufinden, was ist an den Aussagen beteiligt, die wir so gerne akzeptieren. […] Wir gewöhnen uns leicht an, komprimierte Aussagen zu akzeptieren, die uns vor den Schwierigkeiten des Denkens bewahren. So entsteht das, was ich “Topfdenken“ nennen werde. Diese Metapher scheint mir angemessen zu sein, da das Denken im Topf akzeptiert wird, in der Form konzentriert ist und die für die geistige Ernährung wesentlichen Vitamine verloren hat.«

Der Text stammt von der Philosophin Susan Stebbing. Sie rechnete sich der analytischen Philosophie zu und erhielt als erste Frau einen Philosophie-Lehrstuhl in Großbritannien.

Susan Stebbing propagiert ein strikt logisches Denken. Denkfehler seien vermeidbar, wenn man den Weg der Entstehung klar reflektiere. Viele Fehler lägen an unserer »eigenen Dummheit«. Alles Dünnbrettbohren und alle Bequemlichkeit bezeichnet sie als »Topfdenken«, das sich zu echtem Denken verhalte wie eingetopftes Fleisch zu frischem Fleisch.

»Die kritische Infragestellung zu Zeiten ist notwendig, um unsere Fähigkeit zu entwickeln, zu einem bestimmten Zweck zu denken.«

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Dich

Dich nicht näher denkenund dich nicht weiter denken dich denken wo du bistweil du dort wirklich bist Dich nicht älter denkenund dich nicht jünger denken…

Kommentare

  1. Ein interessanter Beitrag, der auch heute noch aktuell wirkt. Susan Stebbings „Topfdenken“ ist eine treffende Metapher dafür, wie bequem es manchmal ist, oberflächliche Aussagen einfach zu übernehmen, statt sich die Mühe zu machen, tiefer zu hinterfragen. Gerade in einer Zeit, in der Informationen oft schnell konsumiert werden, ist diese kritische Reflexion wichtiger denn je.

  2. Lieber Florian,
    da hast Du einen wirklich wunderbaren Beitrag gepostet. Werde mich jetzt mit dieser Dame und deren Werke beschäftigen, da ich genauso mein Leben lang gedacht habe. Danke!

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