Teil 1
Das Leben der indianischen Bewohner der Plains spiegelte die ungestümte Natur ihres Lebensraumes wieder. Ihr Geschick als Jäger, Krieger und Reiter entschied über das Überleben, ebenso Ihre Tapferkeit und Zähigkeit. Die Plains flößten Ihren Bewohnern ein Bewusstsein der persönlichen Freiheit ein, wie es wenige Leute vorher oder später je erlebt hatten. Trotz dieser großen persönlichen Freiheit hatten die Indianer ein ausgefeiltes Sozial- und Ordnungssystem. Bei einem Volk, das weder Schlösser, Schlüssel noch Geld kannten, gab es innerhalb eines Stammes keine Diebe. Krieger raubten Pferde und Frauen vom Feind das ist richtig. Aber niemals untereinander. Auch ohne Gefängnisse war es für sie unmöglich, zu Verbrechern zu werden. Die Prärienindianer hatten kein Kastensystem, keine Klassen, keine erbliche Führung, kein Entrechten. Ein Mensch war so gut wie jeder andere.
Das galt auch für das Verhältnis von Männern und Frauen. Anders als heute dargestellt, waren Frauen keine Menschen zweiter Klasse. Frauen konnten Mitglied im Stammesrat, Medizinmann bzw.-frau und sogar Häuptling werden. Bei vielen Stämmen waren Zelte und der gesamte Besitz Eigentum der Frau. Die Männer waren in der Regel besitzlos und konnten zudem schnell auf der Straße stehen. Eine Frau, die sich scheiden lassen wollte, brauchte nur die Mokassins vor das Zelt stellen. Dies bedeutete: Verschwinde!!!!!
Doch es soll auch nicht verhehlt werden, dass es in vielen Bereichen auch starre Rollenverteilungen gab: Jagd und Krieg war in erster Linie Sache der Männer, die Nahrungszubereitung und Führung des Tipi - Haushalts war Aufgabe der Frauen.
Unter einem Häuptling verstanden die Indianer den anerkannten Anführer einer Gemeinschaft, der ein Mensch mit festen Überzeugungen, kraftvollem Charakter und erprobten Fähigkeiten sein musste. In der Regel fungierte er als Vorsitzender des Stammes  und Ältestenrates, dem die wichtigsten Männer aber auch Frauen des Volkes angehörten. Er musste dafür Sorge tragen, dass die Beschlüsse dieses Gremiums durchgeführt wurden. Sein Einfluss hielt sich dabei in Grenzen, da er sich stets dem Willen der Mehrheit zu beugen hatte.
Indianer liebten das öffentliche Debattieren und waren Stolz auf Ihre Reden. Sie konnten nicht begreifen, warum die Weißen sich über Ihre Langatmigkeit beklagten. Eine lange Rede war gute Unerhaltung. Wer entgegen gesetzter Meinung war, hatte die Möglichkeit, dies zu Ausdruck zu bringen.
Die Indianer hatten viele Gewohnheiten, die ihnen die Regeln des Zusammenlebens bestimmten. Eine davon z.B. das Recht eines jeden, ein fremdes Tipi zu betreten, wenn die Tür offen stand. Der Besucher machte sich mit Händeklatschen bemerkbar und wurde vom Besitzer weiter gebeten oder zurückgewiesen. Wollte ein Bewohner nicht gestört werden, steckte er zwei gekreuzte Stäbchen in den Boden. Damit war das Zelt verschlossen. Dieses Schloss war sicherer als jede moderne Tresortür.
Die  wichtigste Gewohnheit der Indianer, die auch wir nicht nur im Tipi befolgen sollten, war ihr hoher moralischer Kredit, der solange galt, bis ihn die Weißen Männer verdarben
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Zu ihm gehörten Wahrheitssprechung, Ehrlichkeit, Opferbereitschaft und viele andere Eigenschaften, die für das stolze Volk der Indianer typisch waren.
Indianer üben eine große Faszination nicht nur auf Kinder aus. Eine Bestätigung mit dem Leben der Indianer kann wichtige Erziehungsspiele unterstützen. Toleranz gegenüber Fremden, soziales Verhalten und bewusster Umgang mit der Natur.
		
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