Spinnerei
Spinnenphobie soll recht verbreitet sein. Warum? Das ist mir nicht klar. Vielleicht ein Erbe der Evolutionszeit als der spärlich bekleidete Mensch sich allerlei giftigen und heimtückischen Spinnentiere ausgesetzt sah - wie Skorpionen und Co.?
Und wenn ich ehrlich bin, gehören Spinnen nicht gerade zu meinen Lieblingstieren. Obwohl die Haus-Spinne, die sich gern in der Nähe der Menschen, d. h. in den Häusern und Wohnungen aufhält, nicht giftig ist, im Gegenteil sich als nützlich beim Erbeuten von Fliegen oder allerlei Ungeziefer erweisen kann. Und dennoch, erblicke ich eine Spinne in meiner Wohnung, hole ich zum Entfernen derselben doch lieber Hilfe.
Ganz anders meine gute Bekannte Friedel - ja, ich kann schon sagen - sie ist eine Spinnenfreundin! Neulich erzählte sie mir von einigen ihrer Erfahrungen mit diesen Tierchen. Sie kennt sie inzwischen so gut, dass sie auch bestimmte Charaktermerkmale bei ihnen festgestellt hat.
Da ist zunächst die FREUNDLICHE! Kommt Friedel morgens ins Bad, erwartet sie die morgendliche Begrüßung ihrer Spinne - und sie wird nicht enttäuscht! Oben an der Wand über dem Spiegel wartet diese nämlich schon auf ihr Kommen! Tritt sie ein, so lässt sich die "Freundliche" blitzschnell a einem seidenen Faden herunterfallen bis sie auf Augenhöhe mit Friedel ist, eine kurze Begrüßung von Friedel: "Na, Guten Morgen, Du" - und schnell wie de Wind saust die Spinne zurück in ihr Versteck.
Un dann die DUMME! Eines Morgens fand Friedel in ihrer Duschwanne eine Spinne, die vergeblich versuchte den etwas erhöhten Duschrand zu erklettern, um dann immer wieder zurück zu fallen. Friedel setzte sie vorsichtig außerhalb der Gefahrenzone ab. Wer beschreibt ihr Erstaunen, als sie am nächsten Morgen die Spinne wieder in ihrem "Käfig" sitzen sieht...dieselbe Prozedur...! Doch als am dritten Morgen dasselbe Theater stattfinden sollte, setzte sie Friedel vorsichtig aber entschlossen raus auf dem Balkon.
Zum Schluss die UNVORSICHTIGE! Friedel steht morgens vor dem Waschbecken, merkt plötzlich auf ihrer rechten Schulter winzige Kribbelschrittchen - eine Spinne was auf ihrer nackten Haut gelandet. Eine spontane und heftige Schulterbewegung lies den kleinen Irrläufer unsanft in das leere Waschbecken stürzen. Durch die Plötzlichkeit dieser Aktion hat sie wohl einen kleinen Schock bekommen, blieb einige Sekunden liegen - um dann langsam empor zu kriechen, wo Friedel sie vorsichtig auf die Hand schleichen ließ, um sie dann, auch sehr vorsichtig, in Freie beförderte.
Ja, das ist Friedel, die Tier- und auch Spinnenfreundin!
Und wie reagieren Sie auf Spinnen? Gar nicht? Sie spinnen lieber selbst und fabrizieren die schönsten Pullover oder Schals? Das ist natürlich auch bewundernswert!
IHausH
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