Schmetterlinge müssen fliegen...

Schmetterlinge müssen fliegen... (nanunana)

Auf einer bunten Spätsommerwiese stand eine kleine Blume mitten in der grünen Pracht und sie freute sich ihres Lebens.Sie fühlte sich wohl zwischen all den kleinen und großen Pflanzen, die sie umgaben.Egal, ob es prachtvolle farbige Blüten oder kleine unbedeutende Unkräuter waren, sie alle gehörten zu ihrer Familie, machten das aus, was die Menschen "Heimat" nennen.
Und täglich erfreute sie sich an den vielen Besuchern aus der Tierwelt, den Käfern und Bienen, den Schnecken und Würmchen und auch der kleinen schwarzen Katze, die alle weit herum gekommen waren, und ihr vom Lebend da draußen erzählten.Aber besonders freute sie sich, wenn ein bunter Schmetterling sich auf ihr niederließ und sie sanft mit seinen Flügeln streifte.
Und so geschah es ganz allmählich, dass sie ihn immer öfter mit Sehnsucht erwartete und sich wünschte, dass er sich auf ihr niederließ.
Die kleine Blume hatte sich in den stolzen Schmetterling verliebt.
Sie bat ihn, doch bei ihr zu bleiben, nur noch sie zu liebkosen, nur bei ihr Rast zu machen.
Er kam auch immer öfter zu ihr geflogen und streichelte ihre schönen Blütenblätter.
Das machte sie sehr, sehr glücklich.
"Aber ich bin ein Schmetterling", sprach er zu ihr, "ich kann nicht bei Dir bleiben, ich muss fliegen".
Aber sie sah auch, dass er auf anderen Blumen oder Zweigen saß und glaubte, dass auch andere ihn so mochten, wie sie selbst.Und da versuchte sie zu wachsen, um größer als alle anderen auf der Wiese zu sein und immer Ausschau halten zu können, wann er denn endlich kommt.
Und ganz allmählich wurde ihr Stängel zu schwach für ihre große Liebe, ihren Schmetterling.
Er konnte sie kaum noch liebkosen, so sehr bog sich der schwache Stiel unter seiner Last, und er schaute traurig von weitem zu ihr hinüber.
Warum nur musste sie auch so neugierig sein, nur weil er eben wie ein Schmetterling so gern über die bunte Wiese flog? Er liebte sie doch auch.
Und so geschah, was geschehen musste.
Beim nächsten Sturm, der über das bunte Leben auf ihrer heimischen Wiese tobte, zerbrach sie an ihrem Stolz.Ihr Kopf sank in das dichte Grün der Wiese, und der Schmetterling fand sie nicht mehr wieder.
Traurig weinte er um seine große Liebe, die so Unmögliches von ihm erwartet hatte.
Schmetterlinge müssen nun mal fliegen!

Eine Geschichte von nanunana

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